Sehr geehrter Herr Wendt, sehr geehrte Frau Stamm-Fibich,
wir bitten Sie, in einer öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses unsere Forderungen — siehe unten — zu verhandeln und danach befürwortend an den Bundestag weiterzuleiten. Es würde uns zudem freuen, wenn der zum Zeitpunkt der Sitzung amtierende Bundesverkehrsminister teilnimmt.
Inzwischen ist fast jedes dritte Auto, das in Deutschland neu zugelassen wird, ein Geländewagen oder ein geländegängiger SUV (Sport Utility Vehicle). Allein 2018 waren es (in zahlreichen Varianten) 933.000 SUVs; darunter 303.000 klassische Geländewagen. Der Gesamtbestand in Deutschland Anfang 2019: gut 5.500.000 dieser Maschinen.
Ihre Merkmale: Niemand braucht sie, um sich bei uns sicher und bequem fortzubewegen. Sie sind also nutzlos. Sie verbreiten Unsicherheit, brauchen sehr viel Platz und Sprit und schaden Natur, Umwelt und Mensch erheblich stärker als jedes andere Auto. Die Autoindustrie produziert sie nur, um höhere Gewinne zu erzielen.
Jeder SUV- und Geländewagen-Käufer soll deshalb eine Klima- und Sicherheitsabgabe (auch XXL-Gebühr genannt) in Höhe von 50 Prozent auf den Bruttokaufpreis zahlen, die in den Bundeshaushalt fließt; Berufsgruppen wie Landwirte, Förster oder Betreuer von Wolfsrudeln sind ausgenommen.
Die Einnahmen kann der Staat verwenden, um den Fußgänger-, Fahrrad- und öffentlichen Nah- und Fernverkehr zu fördern.
Der Gebrauch der SUVs ist in Städten und Gemeinden besonders unnütz. Städte und Gemeinden werden deshalb vom Deutschen Bundestag aufgerufen — und dabei gesetzgeberisch und finanziell unterstützt —, den Gebrauch von Geländewagen und SUVs in ihren Einzugsbereichen möglichst bald zu untersagen.
Warum ist das wichtig?
In Zeiten von Klimakatastrophe und Dürregefahr, inzwischen auch in Deutschland greifbar, zählen Taten. Diese Maßnahmen setzen wenigstens ein bescheidenes Zeichen gegen die Exzesse der Automobil-Gesellschaft und für mehr Lebensqualität.
Die Nachteile der SUVs und Geländewagen in Kürze:
● Sie verursachen starke Gefühle von Unsicherheit, weil sie übermotorisiert, deutlich breiter und höher als normale Autos und doppelt so schwer wie Kleinwagen sind. Zudem ist ihr Wendekreis groß.
● Sie stoßen doppelt so viel CO2 wie Kleinwagen aus und erheblich mehr Stickoxide.
● Sie verbrauchen deutlich mehr Sprit.
● Wegen breiterer Reifen und höherem Druck auf die Straße haben sie mehr Reifenabrieb, sind deshalb lauter und hinterlassen mehr Feinstaub und Mikroplastik.
● Sie brauchen viel Platz: 130 Kleinwagen passen auf die Fläche von 100 SUVs.
● Ihre Produktion verbraucht überdurchschnittlich viel Ressourcen.
Dr. Wolfgang Storz, Offenbach
Claus Fokke Wermann, Frankfurt
Detlef zum Winkel, Frankfurt