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An: Federica Tremolada, Managing Director Spotify Europe, und Marcel Grobe, Spotify-Sprecher Deutschland

Keine Nazi-Musik auf Spotify!

Spotify hat ein Nazi-Problem!

Trotz jahrelanger Meldungen von Nutzer*innen finden sich bis heute unzählige mehr oder weniger offen rechtsradikale Musiker*innen und Lieder auf der Plattform. Außerdem findet man Nazi-Symbole auf Covern (z.B. die Reichsflagge) sowie zahlreiche Playlists mit Nazi-Parolen im Titel. Und: Spotify erstellt einem sogar ein “für dich erstelltes” “Ausländer raus”-Radio. [1, 2, 3] 

In seinen eigenen Plattformregeln verbietet Spotify eigentlich „Inhalte, die zu Gewalt oder Hass gegen eine Person oder eine Gruppe von Personen aufrufen”, z.B. aufgrund von Hautfarbe, Religion, Nationalität oder Geschlechtsidentität [4] - versagt aber bei der Durchsetzung dieser Regeln.

Darum fordere ich Spotify dazu auf: 

Setzen Sie endlich Ihre eigenen Regeln durch und bieten Sie rechter bis rechtsextremer Hetze keine Plattform mehr! 

Warum ist das wichtig?

Seit Jahren sind Bands auf Spotify zu finden, die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft werden oder Neonazi-Hintergrund haben. [1, 3] 

Man findet Liedtexte mit Aufrufen zum Kampf gegen die bestehende Ordnung. Hinzu kommt die Verbreitung von Verschwörungsmythen. Ebenso wird gegen Feindbilder gehetzt, insbesondere gegen Migrant*innen, People of Colour, queere Menschen, „Linke“ und Frauen. [5] Manche Texten enthalten sogar Gewaltaufrufe, was den gewaltbejahenden Charakter zumindest von Teilen der Szene belegt. [3]

Mit einer einfachen Suche stößt man außerdem auf Playlists mit Titeln wie “Ausländer raus”, “Deutschland den Deutschen” oder “Deutschland über alles”. 

Ein weiteres Problem: Der Algorithmus. Wer einmal rechtsextreme Musik anklickt, bekommt weitere Profile dieses Spektrums vorgeschlagen. [1, 2, 6] Es kann sogar passieren, dass neben eigentlich harmloser Musik z.B. von Gigi D’Agostino oder den Venga Boys plötzlich Rechtsrock und nationalsozialistischer Black Metal auftaucht. Das ist gefährlich, denn so wird rechtsradikales Gedankengut weiter normalisiert. [2]

Spotify gibt sich zwar demokratisch, bietet aber Demokratie-Feinden eine Plattform. Dies widerspricht eindeutig den Nutzungsbedingungen von Spotify. 

Das Unternehmen verspricht zwar, erhebliche Investitionen in menschliche und algorithmische Erkennungsmaßnahmen getätigt zu haben, um die Nutzungsbedingungen durchzusetzen. [7] Meine Recherche zeigt allerdings, dass dahingehend nichts oder sehr wenig passiert ist. Auch redet sich Spotify gerne damit raus, dass besagte Inhalte nicht strafrechtlich relevant seien. [1, 3] Das mag teilweise zwar stimmen - trotzdem sind die Texte oft extrem rechts. Auch Nazis kennen das Strafgesetzbuch und finden clevere Wege, ihre Äußerungen so zu formulieren, dass sie gerade so unter der Strafbarkeitsgrenze bleiben. [3]

Ich kann bei Spotify nicht mitbestimmen, an wen mein Geld letztendlich fließt, und ich möchte auf keinen Fall, dass rechtsextreme Musiker*innen von mir unterstützt werden.

Darum fordere ich von Spotify: Entfernt endlich rechtsextreme Künstler*innen & Inhalte! Gerade als Marktführer im Musikstreaming tragt ihr hier eine große Verantwortung.

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Quellen

[1] “L’Amour Toujours ist zurück in den Charts: Spotify und D’Agostino profitieren von Hetze und Polarisierung”, Tagesspiegel Online, 27. Juni 2024
[2] “Dein ganz persönlicher Nazi-Feierabendmix: Wie Spotify Rechtsextremen in die Hände spielt”, Tagesspiegel Online, 30. Mai 2024
[3] “Wie Spotify bei rechtsextremen Inhalten versagt”, Spiegel Online, 29. Mai 2024 
[4] Spotify Plattform Regeln, https://www.spotify.com/de/safetyandprivacy/platform-rules, eingesehen am 02. August 2024
[5] “Liste rechtsextremer Bands aus Deutschland”, Belltower News, 11. Oktober 2021
[6] “Spotify-Jahresrückblick: Wie Nazis über Streaming-Dienste Musik-Fans erreichen”, watson.de, 29. November 2023 
[7] “Nazi-Playlisten, -Podcasts und -Musik auf Spotify aufgedeckt!”, bonedo.de, 07. März 2023

Kategorie

Neuigkeiten

2024-11-28 19:30:35 +0100

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2024-09-25 19:19:10 +0200

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