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An: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, Bundesjustizminister Marco Buschmann, Queer-Beauftragter Sven Lehmann, Bundesärztekammer, Paul-Ehrlich-Institut

Knappheit der Blutreserven durch Covid-19: Diskriminierung beim Blutspenden stoppen!

Wir haben es geschafft! Die Diskriminierung von Männern, die Sex mit Männdern (MSM) haben beim Blutspenden wird beendet! Das hat Gesundheitsminister Lauterbach verfügt. Jetzt sind das Paul-Ehrlich-Institut und die Bundesärztekammer angewiesen, das bis zum 1. August in die Praxis umzusetzen.

Damit haben wir unser Ziel erreicht und ich beende die Petition. Vorher möchte ich mich noch einmal herzlich bei euch allen bedanken. Eure vielen Unterschriften haben gezeigt, dass das kein "Nischen-Anliegen" von einer einzelnen Person aus Rostock (mir) war. Sondern, dass tausenden Menschen klar wurde, dass es keine sachliche Grundlage gab, MSM kategorisch bei der Blutspende zu diskriminieren. Und diese Menschen (wir) Veränderung forderten.

Das ist unser gemeinsamer Erfolg. Machts gut!
Andy

Wegen des Ausbruchs von Covid-19 werden die Blutkonserven knapp. Viele Menschen trauen sich nicht mehr, zum Blutspenden zu gehen. In den nächsten Monaten kann die Knappheit zum großen Risiko werden für die Menschen, die auf eine Bluttransfusion angewiesen sind.

Angesichts der Krise ist es völlig unverständlich, dass eine Gruppe von Menschen noch immer beim Blutspenden diskriminiert wird: Homo- und bisexuelle Männer.

Wir fordern: Das Transfusionsgesetz muss geändert und die Diskriminierung abgeschafft werden, damit jeder gesunde Mensch in Deutschland, der helfen möchte, das auch darf. Bei der Blutspende soll nicht mehr nach der sexuellen Orientierung gefragt werden. Stattdessen könnte nach der Häufigkeit wechselnder Sexualkontakte und sexuellem Risikoverhalten gefragt werden - denn das entscheidet, ob die Person einer Risikogruppe angehört. In vielen anderen Ländern wie Bulgarien, Italien, Lettland, Polen, Portugal und Spanien wird es bereits so gehandhabt. Die Sicherheit für die Empfänger/innen der Blutspende bleibt dabei natürlich gewährleistet.

Warum ist das wichtig?

Diese Diskriminierung basiert allein auf Vorurteilen. Homo- und bisexuellen Männern wird grundsätzlich ein unreflektierter Lebenswandel und die fahrlässige Gefährdung der Empfänger/innen unterstellt. Im Sommer 2017 wurde das Transfusionsgesetz überarbeitet. Homo- und bisexuelle Männer sind nun für Blutspenden zugelassen, wenn sie 12 Monate komplett auf Sex verzichten - unabhängig davon, ob sie in einer festen Beziehung leben. In der Praxis kommt das noch immer einem Ausschluss von homo- und bisexuellen Männern von der Blutspende gleich.

Dafür gibt es keine medizinische Notwendigkeit. Jede einzelne Blutspende wird auf HI-Viren und andere Krankheiten getestet. HIV ist spätestens nach sechs Wochen nachweisbar.

Bei der Organspende wurde die Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung bereits 2013 aufgehoben - das Transplantationsgesetz wurde entsprechend geändert. Es ist nicht nachvollziehbar, warum das bei der Blutspende anders sein sollte.

Quellen:
- https://www.fr.de/wissen/coronavirus-pandemie-blutspenden-werden-gebraucht-rotes-kreuz-ruft-spende-13603036.html

- https://www.blutspendedienst.com/blog/wissenswertes-auf-welche-krankheiten-wird-das-blut-nach-der-spende-untersucht-teil-2--2
- https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2017-08/homosexualitaet-blutspende-bundesaerztekammer-sex-schwule-hiv-aids-transfusion/komplettansicht
- https://www.queer.de/detail.php?article_id=22046

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Neuigkeiten

2023-02-23 12:48:23 +0100

Petition ist mit 86,950 Unterschriften erfolgreich

2022-10-24 14:01:03 +0200

Teilerfolg:

- Änderung der Richtlinie Hämotherapie im September 2021: Rückstellung für 4 Monate (statt vorher 12) von schwulen und bisexuellen Männern, die nicht bereits länger als 4 Monate in einer monogamen Beziehung leben (das ist auch neu!) → ist insgesamt also eine deutliche Besserung, aber noch keine Gleichstellung (gleiche Regeln für alle)
- Im Koalitionsvertrag steht: “Das Blutspendeverbot für Männer, die Sex mit Männern haben, sowie für Trans-Personen schaffen wir ab, nötigenfalls auch gesetzlich.” → Super, sehr deutlich
- Bisher besteht die Diskriminierung allerdings noch. Unterzeichnet gerne weiter die Petition, um den politischen Druck aufrechtzuerhalten!

2020-09-06 10:13:09 +0200

50,000 Unterschriften erreicht

2020-05-01 01:23:51 +0200

20,000 Unterschriften erreicht

2020-04-12 13:27:41 +0200

10,000 Unterschriften erreicht

2020-03-30 16:15:17 +0200

5,000 Unterschriften erreicht

2020-03-26 09:52:17 +0100

1,000 Unterschriften erreicht

2020-03-24 17:41:41 +0100

500 Unterschriften erreicht

2020-03-23 23:47:17 +0100

100 Unterschriften erreicht

2020-03-23 17:21:21 +0100

50 Unterschriften erreicht

2020-03-23 14:09:29 +0100

25 Unterschriften erreicht

2020-03-23 11:42:17 +0100

10 Unterschriften erreicht