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An: Julia Klöckner (BMEL), Hubertus Heil (BMAS)

Saisonarbeiter*innen in Landwirtschaft und Fleischindustrie schützen – jetzt!

Um die Landwirtschaft in der Corona-Krise zu unterstützen, hat Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner Sonderbedingungen für die Einreise von Erntehelfer*innen geschaffen. 80.000 Menschen sollen bis Ende Mai nach Deutschland kommen. Gleichzeitig arbeiten Tausende Werkarbeiter*innen aus Osteuropa in den Betrieben der deutschen Fleischindustrie. Denn: Auch in der Corona Krise muss das Fleisch geschnitten und abgepackt, der Spargel gestochen und Erdbeeren geerntet werden.

Der Skandal: Die Arbeiter*innen, die uns jetzt in der Krise unterstützen, sind unterbezahlt und werden nicht vor dem Coronavirus geschützt. Während die Fleischbetriebe weiterlaufen und für die Erntesicherung alles getan wird, bewegt sich wenig in Bezug auf den Gesundheits- und Arbeitsschutz der Arbeiter*innen. Vage Ankündigungen von Arbeitsminister Heil und Agrarministerin Klöckner reichen nicht!

Deshalb fordern wir: Gesundheits- und Arbeitsschutz für Erntehelfer*innen und Arbeiter*innen in der Fleischindustrie – bezahlt vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales!

Warum ist das wichtig?

Die hohen Corona-Infektionszahlen in Fleischbetrieben wie in Coesfeld, Birkenfeld oder Bad Bramstedt legen offen, welche Probleme es in der Fleischindustrie schon seit Jahren gibt - gerade bei der Unterbringung und Arbeitsbelastung der Mitarbeitenden aus Osteuropa. Für die Erntehelfer*innen, die jetzt eingeflogen werden, gibt es bisher einzig und allein ein Konzeptpapier des BMEL, das den erforderlichen erhöhten Gesundheitsschutz gewährleisten soll. Doch die Praxis zeigt: Die landwirtschaftlichen Betriebe sind in den seltensten Fällen in der Lage, den entstehenden Mehraufwand und die Mehrkosten zu stemmen, – Arbeiter*innen werden deshalb wie gewohnt in den üblichen Containern und Baracken untergebracht. Aufgrund der Corona-Pandemie gefährdet das massiv die Gesundheit und damit das Leben der Menschen, die dafür sorgen, dass unsere Felder weiter beackert und unsere Supermarktregale weiter prall gefüllt sind.

Ich studiere Ökolandbau und bin schockiert darüber, wie sehr die Menschen, die im Moment auf unsere Feldern und in den Fleischbetrieben ackern, in der Coronakrise vernachlässigt werden. Saisonkräfte werden mit großem organisatorischen Aufwand mit extra gecharterten Flugzeugen eingeflogen und zu den Betrieben transportiert. Dort wird ihnen eine Quarantäne verordnet, um das Infektionsrisiko hierzulande möglichst gering zu halten, – doch wie deren Lebens- und Arbeitssituation konkret aussieht, darum wird sich wenig geschert. Damit muss Schluss sein!

Quellen:
- https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2020/Die-Ernte-ist-sicher-nur-die-Erntehelfer-nicht,erntehelfer198.html
- https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/der-schutz-kommt-zum-schluss
- https://www.zdf.de/nachrichten/heute-in-europa/erntehelfer-auf-dem-weg-nach-deutschland-100.html
- https://www.sueddeutsche.de/politik/schlachthoefe-fleischproduktion-missstaende-coronavirus-1.4902875
- https://www.ostsee-zeitung.de/Nachrichten/MV-aktuell/Erntehelfer-bei-Karls-in-MV-mit-Corona-infiziert-Warum-Erdbeeren-trotzdem-sicher-sind

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2020-05-19 18:49:52 +0200

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