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An: Ch. Piwarz (Staatsminister für Kultus), S. Gemkow (Staatsminister für Wissenschaft), P. Köpping (Staatsministerin für Soziales u. Gesellschaftlichen Zusammenhalt) Freistaat Sachsen, Prof. Dr. E. I. Obergfell (Rektorin Universität Leipzig)

Sicherung und Weiterentwicklung partizipativer Lehrpraxis an Hochschulen

Inklusion ist keine Spezialisierung in der Ausbildung von Pädagog:innen, sondern deren generelle und notwendige Grundlage!



Für eine inklusive Hochschulentwicklung!



Mit dieser Petition fordern wir die Verantwortlichen des Freistaates Sachsen sowie der Universität Leipzig auf, den erfolgreichen und mit dem Innovationspreis Weiterbildung 2020 prämierten Prozess der sozialen Öffnung der Universität Leipzig mit dem Ende des QuaBIS-Projektes* im Dezember 2022 nicht versiegen zu lassen.



Übernehmen Sie soziale Verantwortung, indem die Arbeitsplätze der Bildungs- und Inklusionsreferent:innen sowie der QuaBIS-Wissenschaftler:innen langfristig entsprechend ihrer Qualifizierung gesichert werden. Bitte unterstützen Sie die Universität Leipzig auf diesem Weg, einen Beitrag für eine humane und demokratische Gesellschaftsentwicklung zu leisten.



*QuaBIS steht für Qualifizierung von Bildungs- und Inklusionsreferent:innen für inklusive Hochschulentwicklung in Sachsen

Warum ist das wichtig?

Mit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention (2009) hat die Bundesrepublik Deutschland das Recht auf inklusive Bildung anerkannt. Dieses Recht wird aber an Hochschulen bisher kaum umgesetzt. Sie sind weiterhin exklusive Orte für nur wenige, privilegierte Menschen. Neben Forschung und Lehre besteht ihre Aufgabe jedoch auch darin, Impulsgeber:in für eine inklusive Gesellschaftsentwicklung zu sein. Hierfür muss die Hochschule ihr zentrales Problem der Ausgrenzung überwinden und soziale Verantwortung übernehmen [1].



Im Sinne der sozialen Öffnung [2] leistet das QuaBIS-Projekt an der Universität Leipzig dazu einen bedeutsamen Beitrag. Hier werden seit Mai 2019 fünf Menschen zu Bildungs- und Inklusionsreferent:innen qualifiziert, die bisher von Erwerbsarbeit ausgeschlossen und in Werkstätten für behinderte Menschen tätig waren [3]. Heute liegen ihre Aufgaben darin, Hochschule eigenverantwortlich mitzugestalten. Dabei bringen sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen in den Bereichen Lehre, Forschung und Transfer mit ein, insbesondere zur Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung für die Vielfalt menschlichen Lebens [4].



Zudem ermöglicht ihre Perspektive es, die Professionalisierung von Studierenden zu prägen und positiv weiter zu entwickeln. Vor allem bei der Ausbildung angehender Pädagog:innen sollte von ungeteilter Inklusion ausgegangen werden, damit diese später den Transformationsprozess im Bildungssektor stärken können. Denn erst wenn man die Exklusionen versteht, kann Inklusion gedacht und auf dieser Basis angebahnt und realisiert werden [5]. Dafür muss die von allen Akteur:innen als positiv wahrgenommene partizipative Lehre, Forschung sowie ihr Transfer über die Hochschule hinaus verstetigt werden.



Uta Lorenz-Bevilacqua & Steffen Martick



Mit der Unterstützung von

Referat für Lehramt (Student_innenRat Universität Leipzig)

FSR Erziehungswissenschaften (Universität Leipzig)



Quellen

[1] https://www.georg-feuser.com/wp-content/uploads/2019/04/Feuser-Universität-eine-Sonderschule-BuFaTagung-2013-Uni-München-12-2013.pdf

[2] https://www.boeckler.de/pdf/p_arbp_213.pdf

[3] http://www.quabis.info/download/Vorstellung_QuaBIS1_NL.pdf

[4] https://www.qfi-oz.de/index.php/inklusion/article/view/43/72

[5] https://www.georg-feuser.com/wp-content/uploads/2019/06/Feuser-Aus-Bildung-für-eine-inklusionskompetente-Pädagogik-Wien-31-03-2017.pdf

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2022-07-02 13:41:22 +0200

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