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An: Finanzminister Christian Lindner

Wegfall der MwSt. auf klimafreundliche Lebensmittel

Brot, Eier, Nudeln , Öl: Die Lebensmittelpreise explodieren. Für einfaches Sonnenblumenöl zahlt man heute mehr als vier Euro im Supermarkt. Vor allem für Menschen mit wenig Geld ist das ein riesiges Problem.

Gleichzeitig stellt die Klimakrise bzw. die globale Erhitzung eine der größten Bedrohungen für die Zukunft der Menschheit dar. Um diese abzubremsen, ist es dringend erforderlich, unsere Treibhausgasemissionen drastisch zu reduzieren.

Wir fordern deshalb: Die Senkung der MwSt.-Sätze auf klimafreundlich produzierte Lebensmittel.

So können finanziell schwache Menschen entlastet und gleichzeitig eine Lenkungswirkung erzielt werden, welche die Bevölkerung ermutigt, mehr klimafreundliche und weniger klimaschädliche Lebensmittel zu konsumieren.

Warum ist das wichtig?

There's no Planet B!

Wir können es uns nicht leisten, einfach unbeirrt wie gewohnt weiterzumachen, denn globale Erhitzung, Naturzerstörung, Biodiversitätsverlust, Bodendegradation und Extremwetterereignisse vernichten unsere Lebensgrundlagen und somit auch die Chancen der nachfolgenden Generationen, auf der Erde zu überleben.

Unser Plan sieht vor:

1.) Lebensmittel, die weniger als 2 kg CO₂e* pro kg verursachen, wie z.B. Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte oder Getreide, sollten gänzlich von der MwSt. befreit werden.

2.) Der MwSt.-Satz für Lebensmittel, die mehr als 5 kg CO₂e* pro kg verursachen, wie z.B. Rindfleisch, Butter oder Käse, sollte hingegen auf 19% angehoben werden.

3.) Lebensmittel, deren CO₂e*-Fußabdruck zwischen 2 und 5 kg pro kg liegt, könnten mit dem reduzierten MwSt.-Satz von 7% belegt werden.

Wir müssen schnell handeln, um das Fallen der Kippelemente zu verhindern, welches all unsere Anstrengungen vergebens machen würde.

Viele Klima- und Umweltschutzmaßnahmen erfordern jedoch massive Investitionen, in Form von Zeit, Geld und Ressourcen, z.B. in den Ausbau erneuerbarer Energien oder emissionsfreier Mobilität.

Die Agrar- und Ernährungswende ist hingegen die schnellste, unmittelbarste und kostengünstigste zur Verfügung stehende Klima- und Umweltschutzmaßnahme.
Eine Änderung der MwSt.-Sätze auf verschiedene Lebensmittelgruppen stellt dabei eine unmittelbare und kostengünstige politische Maßnahme dar, um diesen notwendigen Prozess zu unterstützen.

Dabei ist die Wahl unserer Lebensmittel ein wesentlicher Faktor. Insgesamt macht unsere Ernährung rund ein Drittel aller menschengemachten Treibhausgasemissionen aus und liegt damit auf Platz 2 nach dem fossilen Energiesektor und noch deutlich vor dem Mobilitätssektor.

Es ist ein so wesentlicher Faktor, weil (fast) alle Menschen jeden Tag essen, wobei unterschiedliche Lebensmittel auch unterschiedlich hohe Treibhausgasemissionen verursachen.

Durch die Wahl klimafreundlicherer Lebensmittel (Nachfrage) und einer daraus resultierenden Veränderung der Lebensmittelproduktion (Angebot), können die ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen kurzfristig und signifikant reduziert werden.

Wir fordern deshalb eine Neuausrichtung der MwSt.-Sätze auf verschiedene Lebensmittelgruppen, um so eine Lenkungswirkung zu erzielen, die die Bevölkerung ermutigt, mehr klimafreundliche und weniger klimaschädliche Lebensmittel zu konsumieren.

Diese Lenkung würde darüber hinaus auch Landverbrauch (Naturzerstörung/Brandrodung) sowie Pestizideinsatz reduzieren - und so Artensterben, Wasserverbrauch & -verunreinigung, eutrophierende Emissionen und nicht zuletzt Gesundheitsrisiken verringern.

Wir schlagen als Bemessungsgrundlage die, von der bislang umfangreichsten Metastudie** zu den Auswirkungen unserer Ernährung auf Klima und Umwelt ermittelten, CO2e-Fußabdrücke diverser Lebensmittel vor.

(** 'Reducing food's environmental impacts through producers and consumers', Poore und Nemecek, 2018. https://josephpoore.com/Science%20360%206392%20987%20-%20Accepted%20Manuscript.pdf Die Daten sind auch auf https://ourworldindata.org/environmental-impacts-of-food einsehbar)

Lebensmittelproduzenten von (meist verarbeiteten) Produkten, die nicht in der Metastudie aufgelistet sind, sind verpflichtet, den CO₂e-Fußabdruck ihres Produktes nachzuweisen, um von gesenkten MwSt.-Sätzen (7% / 0%) zu profitieren. Wird der Fußabdruck nicht nachgewiesen, so gilt im Zweifel der MwSt.-Satz von 19%.

Finanzielle Auswirkungen auf die staatlichen Steuereinnahmen:

Sofern bzw. solange die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin überwiegend gewohnte, klimaschädliche Lebensmittel konsumieren, wie z.B. Rindfleisch und andere Tierprodukte, wird die Anhebung der MwSt. auf diese Erzeugnisse, Mehreinnahmen für die Bundesregierung bedeuten, welche den Ausfall der MwSt. auf klimafreundliche Lebensmittel deutlich übersteigt.

Diese Mehreinnahmen sollten darauf verwendet werden, finanzielle Anreize für Landwirtinnen und Landwirte zu schaffen, ihre Produktion von ggf. klimaschädlichen auf klimafreundliche Lebensmittel umzustellen bzw. ihre Agrarflächen zugunsten von CO₂-Senken (wie Baumpflanzungen oder Wiedervernässung von Mooren) freizugeben.

Sobald die Lenkungswirkung eintritt - also immer mehr klimafreundliche und immer weniger klimaschädliche Lebensmittel nachgefragt werden - hat demnach bereits eine Transformation der landwirtschaftlichen Betriebe begonnen, um der Nachfrage gerecht zu werden.

(* CO₂e = Treibhausgasemissionen inkl. der CO₂-Äquivalente anderer Treibhausgase wie Methan oder Lachgas)

Kategorie

Neuigkeiten

2023-05-14 05:07:20 +0200

Inhaltsverzeichnis 1/2
• Große Mehrheit für 0%
Christian befrei' uns von der MwSt – Unser Gemüse-Ballett auf der "WHES"-Demo
• Auch Belgische Vize-Premierministerin fordert die Abschaffung der MwSt
• Cem Özdemir: Weg mit Mehrwertsteuer für Gesundes
• Veganer Block auf der „WHES“-Demo mit Gemüse-Ballett, das 0%-MwSt fordert
• “Anders satt” - Tims Interview mit der Philosophin und Buchautorin Dr. Friederike Schmitz

2023-05-14 04:57:32 +0200

Inhaltsverzeichnis 2/2
• Subventionen für Naturzerstörung
• Handle so, dass deine Kinder und Enkel dich dafür nicht hassen müssen…
• Hölle auf Erden – 16 Schweine auf einem Autoparkplatz…
• Symposium: Ernährungswende für Gesundheit, Nahrungssicherheit und Klima
• Umweltbundesamt: "Die aus Umweltsicht ideale Ernährung ist vegan"
• Auch Forschende von PIK, Charité, Uni Oxford fordern MwSt-Änderung
• Agrarindustrielobby trickst – Cem Özdemir weist Bauernverband scharf zurecht
• Tims Vortrag bei den Parents for Future Bremen
• Foto-Mitmachaktion von Aktion Agrar
• Studie veröffentlicht: Umweltauswirkungen von mehr als 57.000 Lebensmittel

2023-02-03 02:46:35 +0100

Große Mehrheit für 0%
Beim ZDF-Politbarometer haben sich 74% der Wahlberechtigten für eine Abschaffung der Mehrwertsteuer auf pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse und Obst ausgesprochen.

2023-02-03 02:22:05 +0100

Christian befrei' uns von der Mehrwertsteuer…
Mehrwertsteuer-Tanz auf der "Wir haben es satt"-Demo in Berlin

Gemüseballett bittet Christian Lindner und Cem Özdemir, sie von der MwSt. zu befreien.

… und die Erbse singt dazu auf unserer Rollbühne, die abgasfrei geschoben wird:

Und hier noch eine Fotoreihe bei Instagram

2023-01-19 02:57:13 +0100

Belgische Vize-Premierministerin fordert die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse.

Auch in Belgien sind die Preise für gesunde Nahrungsmittel stark gestiegen. Daher fordert die Ministerin Petra De Sutter einen MwSt-Satz von 0% auf Obst, Gemüse und Vollkornprodukte.

2023-01-10 00:16:41 +0100

Cem Özdemir: Weg mit Mehrwertsteuer für Gesundes

Es freut uns sehr, dass Cem Özdemir angesichts der hohen Lebensmittelpreise erneut die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte gefordert hat.
Wir werden diese Forderung am 21. Januar bei der "Wir haben es satt"-Demo mit vor das Brandenburger Tor bringen.

Und wir haben dem Agrarminister heute zu einem Treffen inkl. der Tanzperformance eingeladen, bei dem wir ihm auch Eure Unterschriften überreichen werden.
Drückt die Daumen, dass er die Einladung annimmt.

Und keine Sorge, danach werden wir uns Herrn Lindner zuwenden, der in der Frage ja der Bremser ist.

2023-01-06 18:17:28 +0100

Veganer Block auf der „Wir haben es satt“-Demo mit Tanzperformance zu unserer 0%-MwSt-Forderung

Am 21. Januar findet in Berlin wieder die Demo “Wir haben es satt“ statt.

Die Vegans for Future organisieren zusammen mit der bio-veganen Solawi “PlantAge eG“ einen veganen Demoblock, mit Redebeiträgen, Musik… und einer Tanzperformance zu unserer Forderung, die MwSt. auf klimafreundliche Produkte zu streichen. Tanzendes und singendes Gemüse wird die Minister Özdemir und Lindner bitten, sie von der Mehrwertsteuer zu befreien.
Seid Ihr in Berlin? Dann laden wir Euch herzlich ein, in unserem Block an der Demo teilzunehmen.

Für alle, die nicht in Berlin dabei sein können, versuchen wir noch einen Livestream zu organisieren. Falls uns das gelingt, verlinken wir den Zugang dazu hier.

2023-01-06 17:56:37 +0100

2023-01-06 17:56:05 +0100

2022-12-18 16:07:34 +0100

Anders satt" - Tims Interview mit der Philosophin und Buchautorin Dr. Friederike Schmitz
Tim von den Vegans for Future spricht mit der Autorin des Buches “Anders satt“ wie der Ausstieg aus der Tierindustrie gelingen kann.
Friederike erklärt uns, warum wir so dringend eine Agrar- und Ernährungswende brauchen, klärt über die häufigsten Mythen der Agrarlobby gegen den Ausstieg aus der Tierindustrie auf und gibt ganz konkrete Handlungsempfehlungen, was wir als Einzelpersonen tun können, um diesen überlebensnotwendigen Systemwandel im Ernährungssektor voranzutreiben!

Das Interview bei Youtube ansehen

VFF-Buchkritik:"Anders satt"

2022-12-10 23:10:25 +0100

Subventionen für Naturzerstörung
Lesenswerten taz-Artikel zur Biodiversitätskonferenz der UN

Es ist grotesk, mit welchen unvorstellbaren Summen an öffentlichen Mitteln wir immer noch Wirtschaftsbereiche subventionieren, die maßgeblich daran beteiligt sind, unser aller Lebensgrundlagen zu zerstören. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen berichtet über den momentanen Zustand, zeigt jedoch auch konkrete Maßnahmen auf, mit denen die Staaten umsteuern könnten.
Für Deutschland würde die Streichung der MwSt-Ermäßigung für Milchprodukte und Fleisch beim jetzigen Konsumniveau etwa 5 Milliarden Euro einbringen. Diese Mehreinnahmen sollten dann gerecht und ökologisch verteilt werden – „etwa durch die Senkung der Mehrwertsteuer auf pflanzliche Lebensmittel.“

2022-11-22 02:20:56 +0100

Handle so, dass deine Kinder und Enkel dich dafür nicht hassen müssen…

"Die Menschheit verändert die Erde. So nachhaltig, dass Geologen dafür sogar einen neuen Begriff erfunden haben. Was folgern wir daraus für die Nachwelt?" Dieser Fragestellung geht Dr. Eckart von Hirschhausen in der aktuellen Ausgabe des Magazins alverde nach.

Wie werden z.B. künftige Geolog:innen die Überreste aus dem Anthropozän bewerten? "Statt Keramikscherben vielleicht Kaffeekapseln aus Aluminium?… Autokarosserien anstelle von Saurierskeletten? Jede Menge Knochen von immer derselben Sorte Nutztieren werden die Forscherinnen und Forscher rätseln lassen, welchem Fleischkult wir unsere Zukunft geopfert haben."

Wir können Hirschhausens Kolumne sehr empfehlen:

2022-10-24 22:31:36 +0200

Hölle auf Erden – 16 Schweine auf einem Autoparkplatz…
Ein lesenswertes Essay von Dr. Friederike Schmitz in der taz.

Die Philosophin und Publizistin legt dar, dass das von der Ampelkoalition beschlossene Gesetz zur Tierhaltungskennzeichnung überhaupt nicht geeignet ist, den „Nutz“tier-Bestand soweit zu reduzieren, dass die Sektorenziele der Landwirtschaft in Hinsicht auf das Klimaabkommen von Paris eingehalten werden können.

Und die Autorin zeigt auch auf, dass das millionenfache Leid sogenannter „Nutz“tiere durch das Gesetz nicht relevant verbessert wird.

2022-10-08 16:33:00 +0200

Symposium: Ernährungswende für Gesundheit, Nahrungssicherheit und Klima

Bei einem Ernährungssymposium der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) diskutierten letzte Woche Expert:innen aus den verschiedensten Bereichen darüber, wie das Agrar- und Ernährungssystem erfolgreich transformiert werden kann.
U.a. wurde das Thema Gemeinschaftsverpflegung mit Schwerpunkt Gesundheitsbereich erörtert. Auch in diesem sehr großen Ernährungssegment würde der Wegfall der MwSt. auf gesunde, klimafreundliche Lebensmittel die notwendige Transformation vereinfachen.

Video-Aufzeichnung des Symposiums, Teil 1

Video-Aufzeichnung des Symposiums, Teil 2

2022-09-22 13:28:58 +0200

Umweltbundesamt: "Die aus Umweltsicht ideale Ernährung ist vegan"

Zu diesem Ergebnis kam das UBA schon vor zwei Jahren:
www.umweltbundesamt.de/themen/umweltfreundlich-leben-worauf-es-ankommt

Dazu gibt es ein interessantes Interview mit Dr. Hyewon Seo, in dem die Mitarbeiterin des UBA u.a. auch die MwSt.-Thematik anspricht:
youtu.be/C3TpCoTm7yA