Tipps und Tricks: So machst Du Deine Petition erfolgreich
Du brauchst noch ein paar Hinweise und Infos, bevor es losgeht? Dann lies hier unsere Tipps für eine gelungene Kampagne.
1. So startest Du Deine Petition
2. Video: So steigerst Du die Reichweite Deiner Petition
3. So sammelst du Unterschriften
4. Deine Kampagne läuft – binde Deine Unterstützer*innen ein
5. Schaffe Aufmerksamkeit – mit Pressearbeit und Aktionen
6. Überreiche die Unterschriften
7. Bleib am Ball – auch wenn die Adressat*innen Deiner Petition nicht reagieren
So geht’s: Anna Petri-Satter ist eine erfolgreiche WeAct-Petentin. Die alleinerziehende Mutter aus Aachen stoppte mit ihrer Kampagne ein ungerechtes Hartz-IV-Gesetz. Sieh in diesem Video, wie ihr das gelungen ist.
1. So startest Du Deine Petition
Deine WeAct-Petition ist in wenigen Minuten online. Und das geht so:
- Gib den Titel Deiner Petition ein. Ergänze dann, an wen sich die Petition richtet und was sie fordert. Begründe danach kurz, warum das Anliegen wichtig ist. Die Felder sind alle vorgegeben, es ist also ganz leicht.
- Überprüfe nun Deine Texte noch einmal. Etwas ändern oder ergänzen kannst Du jederzeit.
- Du hast es geschafft – wenn Du zufrieden bist, veröffentliche Deine Petition mit einem Klick. Deine Texte sind sofort online. Du kannst nun beginnen, die Petition zu verbreiten.
Die Erfolgschancen Deiner Petition steigen, wenn sie gut formuliert ist. Hier ein paar Hinweise:
- Finde einen griffigen Titel – er ist das Erste, was Menschen von Deiner Petition sehen. Formuliere ihn so kurz und aussagekräftig wie möglich. Idealerweise fasst der Titel in wenigen Worten zusammen, was Du erreichen möchtest.
- Wähle die richtigen Adressat*innen aus. Frage dich: Wer entscheidet direkt über mein Anliegen? Wer ist darüber hinaus an der Entscheidung beteiligt und könnte offen für Argumente sein? Halte den Adressat*innenkreis so klein wie möglich. Sprich einzelne, konkrete Personen an. Allgemeine Adressat*innen wie „die Bundesregierung“ sind nicht sinnvoll, da sich am Ende niemand zuständig fühlt.
- Nun ist die Forderung dran. Fasse hier knapp und konkret zusammen, was Du mit Deiner Petition erreichen möchtest. Sehr gut funktioniert ein kurzer Appell an den*die Empfänger*in Deiner Petition. Ein Beispiel: „Sehr geehrte Frau Ministerin, stoppen Sie Fracking in Niedersachsen!“
- In der Begründung gibt es etwas mehr Platz. Erläutere das Problem. Erkläre, warum dir das Thema am Herzen liegt. Ganz wichtig: Formuliere so, dass auch Menschen mit wenig oder gar keinem Vorwissen verstehen, worum es geht. Fass dich auch hier kurz – die wichtigsten Argumente und Fakten reichen.
- Füge zum Schluss ein Bild ein. Deine Petition wird so sichtbarer, wenn sie zum Beispiel auf Facebook geteilt wird. Im Idealfall hast Du ein eigenes Bild, das Deine Forderung auf den Punkt bringt. Wenn Du ein Foto aus dem Internet verwendest, achte darauf, dass es lizenzfrei ist oder unter einer CreativeCommons-Lizenz (CC-Lizenz) steht. Hier findest Du eine Liste von Datenbanken, die Du nach Bildern mit CC-Lizenz durchsuchen kannst. Damit Dein Bild optimal dargestellt wird, lade es bitte im Format 725x300 Pixel (Seitenverhältnis 2,4:1) hoch.
2. Video: So steigerst Du die Reichweite Deiner Petition
In diesem Video hat unsere Campaignerin Maria Kruskop einige Tipps zusammengestellt, wie Du Deine Petition voranbringen kannst::
3. So sammelst du Unterschriften
Deine Petition ist online – herzlichen Glückwunsch! Nun heißt es: Unterschriften sammeln, und zwar so viele wie möglich. Doch nicht immer kommt es nur auf die Masse an. Je nach Thema können auch schon 300 Unterschriften etwas bewegen, zum Beispiel bei einer lokalen Petition zu einem Problem in Deinem Stadtviertel.
Verbreite jetzt Deine Petition und sammle Unterschriften:
- Nutze Dein eigenes Netzwerk. Schicke eine Mail oder eine WhatsApp-Nachricht an Freund*innen, Familie und Bekannte, damit die Deine Petition unterschreiben und – ganz wichtig – teilen. Dadurch vergrößerst Du den Empfänger*innenkreis enorm. Je mehr Menschen Du anschreibst, desto besser.
- Verbreite Deine Kampagne in den sozialen Netzwerken. Das geht ganz einfach über die Facebook- und Twitter-Buttons auf Deiner Petitionsseite. Mit einem Post auf Facebook setzt Du einen Schneeballeffekt in Gang: Auf jede Person, die auf "Teilen" klickt, kommen im Schnitt 100 Menschen, die Deine Kampagne sehen. Bitte deshalb Deine Facebook-Freund*innen die Petition zu unterzeichnen und zu teilen. Poste regelmäßig Updates zu Deiner Petition. Auf Twitter hast Du 280 Zeichen, um Dein Anliegen auf den Punkt zu bringen. Twitter ist schnelllebig, twittere den Link zur Petition also ruhig öfter. Verwende #Hashtags und markiere die Adressat*innen Deiner Petition.
- Poste Deine Petition in einem Kommentar unter Online-Artikeln oder Blog-Beiträgen zu Deinem Thema. Die Kommentarspalten werden häufig gelesen, sodass Du auf diesem Weg weitere Unterstützer*innen erreichen kannst.
- Bittethemennahe Initiativen oder Organisationen um Unterstützung. Die können Deine Petition als Multiplikator*innen weiterverbreiten, zum Beispiel auf Facebook oder über ihre Newsletter.
- Nachdem eine Person Deine Petition unterschrieben hat, erhält sie von WeAct automatisch eine kurze Nachricht mit der Bitte, die Petition zu verbreiten. Unser Tipp: Fordere nach ein paar Wochen die Unterzeichner*innen selbst noch einmal auf, Deine Petition zu teilen. Schicke dazu eine Nachricht über den Bereich “Unterstützer*innen informieren” auf der WeAct-Seite.
- Verlasse die Online-Welt und sammle offline Unterschriften. Einen Vordruck für Unterschriftenlisten bekommst du über den Menüpunkt "Unterschriften auf Papier sammeln" im Verwalten-Bereich Deiner Petition. Sammle im Freundes- und Bekanntenkreis oder lege Listen im Hausflur, im Sportverein oder im Supermarkt aus. Du kannst auch Unterschriften auf Märkten und Plätzen sammeln oder einen Infostand anmelden. Die Unterschriften lassen sich dann im Verwalten-Bereich Deiner Petition zur Online-Sammlung hinzufügen. Bitte beachte: Da wir bei WeAct Unterschriften über die E-Mail-Adresse zählen, brauchen wir diese Angabe, um die Unterschriften mitzählen zu können.
4. Deine Kampagne läuft – binde Deine Unterstützer*innen ein
Damit Deine Petition erfolgreich wird, brauchst Du Deine Unterstützer*innen:
- Bleibe mit Deinen Unterstützer*innen in Kontakt und informiere sie zu besonderen Anlässen: Du bist mit den Adressat*innen Deiner Petition ins Gespräch gekommen? Du planst eine öffentlichkeitswirksame Aktion zu Deinem Thema? Die Übergabe Deiner Petition steht an? Benachrichtige Deine Unterzeichner*innen, wenn sich etwas bewegt. Nutze dafür ganz einfach den Bereich “Unterstützer*innen informieren” auf Deiner Petitionsseite bei WeAct. Dort gibt es auch Vorlagen, die Du anpassen und verwenden kannst.
- Du hast die Petition zwar alleine gestartet, musst aber kein*e Einzelkämpfer*in bleiben. Bilde ein Team und besprecht die nächsten Schritte in einem Planungstreffen gemeinsam – vor Ort oder online.
5. Schaffe Aufmerksamkeit – mit Pressearbeit und Aktionen
Mache Dir Gedanken um eine Pressestrategie. Wann und wie willst Du mit den Medien zusammenarbeiten? Vielleicht hast Du ja sogar Lust auf eine Aktion?
- Nimm Kontakt zur Redaktion Deiner Tageszeitung auf und erzähle von Deiner Petition. Gerade Lokalzeitungen sind immer an Geschichten mit regionalem Bezug interessiert.
- Schreibe einen Leser*innenbrief. Beziehe dich auf einen Artikel in der Zeitung zu Deinem Thema und verweise auf Deine Petition. Je kürzer der Brief ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass er vollständig abgedruckt wird.
- Plane eine öffentlichkeitswirksame Aktion und informiere die Presse vorab. Bitte denke daran, Aktionen und Infostände rechtzeitig anzumelden. Bei Infoständen ist in der Regel das Ordnungsamt zuständig, bei Aktionen die Versammlungsbehörde.
6. Überreiche die Unterschriften
Damit Deine Petition gehört wird, solltest Du es nicht beim Sammeln der Unterschriften belassen. Mache einen Termin aus, um die Unterschriften persönlich zu übergeben. Das ist die Gelegenheit, mit den Empfänger*innen Deiner Petition ins Gespräch zu kommen. Lade Deine Unterstützer*innen zu dem Termin ein – je mehr Menschen kommen, desto eindrücklicher wird die Übergabe. Den passenden Zeitpunkt bestimmst Du selbst, zum Beispiel, wenn eine bestimmte Anzahl von Unterschriften erreicht ist oder eine ganz konkrete Entscheidung zu Deinem Thema ansteht. Bringe die Unterschriften ausgedruckt zur Übergabe mit – die Liste kannst Du ganz einfach im Verwalten-Bereich Deiner Petition herunterladen.
Ganz wichtig: Melde Deine Aktion an. Öffentliche Versammlungen müssen den zuständigen Behörden gemeldet werden – das gilt bereits ab einer Gruppengröße von zwei Personen. In der Regel ist die Polizei oder das Ordnungsamt zuständig. Nenne dabei eine*n Versammlungsleiter*in als Ansprechpartner*in für die Polizei. Die Anmeldung muss spätestens 48 Stunden vor der Information der Öffentlichkeit (etwa durch eine Einladung oder eine Pressemitteilung) bei der Behörde eingehen.
Hier noch ein paar Tipps, damit die Unterschriftenübergabe gelingt:
- Denke in Bildern – wie kann eine Unterschriftenübergabe eindrucksvoll aussehen? Male ein Banner, denke Dir ein Aktionsbild mit Kostümen aus oder stelle die Zahl der Unterschriften groß dar – all das macht Deine Aktion für die Medien interessanter.
- Lade die Presse ein. Verschicke dazu einige Tage vor dem Termin eine Presseeinladung. Nenne Ort, Zeit und Datum und erkläre kurz, worum es geht. Je mehr die Presse vorab berichtet, desto größer ist der Druck auf den*die Empfänger*in.
- Verschicke am Tag der Übergabe eine Pressemitteilung und berichte von der Aktion. Nenne eine*n Ansprechpartner*in für Presseanfragen.
- Mache Fotos. Die kannst Du dann in einer Fotogalerie hochladen und Journalist*innen anbieten.
- Informiere auf jeden Fall Deine Unterstützer*innen – denn die haben die Petition schließlich erfolgreich gemacht.
Du wohnst zu weit entfernt oder kannst die Petition aus anderen Gründen nicht persönlich übergeben? Kein Problem – natürlich kannst Du die Unterschriften auch per E-Mail übermitteln. Verschicke das Petitions-PDF am besten über Deine persönliche E-Mail-Adresse – und hake telefonisch nach, falls es keine Antwort gibt.
7. Bleibe am Ball – auch wenn die Adressat*innen Deiner Petition nicht reagieren
Deine Petition steht, die Zahl der Unterschriften wächst, und dennoch reagiert der*die Empfänger*in nicht? Unser Tipp: Bleibe dran und erhöhe den Druck!
- Bitte Deine Unterstützer*innen, die Petition weiter zu streuen und noch mehr Unterschriften zu sammeln.
- Informiere die Presse darüber, dass niemand Deine Unterschriften entgegennehmen will.
- Schmiede ein Bündnis mit anderen Initiativen und Gruppen, die zu Deinem Thema aktiv sind.
- Organisiere eine Protestaktion – am besten direkt vor dem Büro des*der Adressat*in.
Wir wünschen Dir viel Erfolg mit Deiner Petition und hoffen, dass unsere Tipps helfen. Du hast noch Fragen oder brauchst weitere Infos? Dann schicke uns einfach eine E-Mail an weact@campact.de – wir unterstützen Dich gerne.