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An: Die Stadtverordneten in Königs Wusterhausen; das Landesamt für Umwelt Brandenburg, Genehmigungsverfahrensstelle Süd, Potsdam; den Landkreis Dahme-Spreewald, Amt für Umwelt und Landwirtschaft, untere Wasserbehörde, Lübben (Spreewald)

Erweiterung der Wiesenhof-Schlachtfabrik stoppen!

Demonstration gegen die Schlachthoferweiterung
Keine Produktionserhöhung auf Kosten von Mensch, Tier und Umwelt!

Der PHW-Konzern (Wiesenhof) will die Produktionsmenge im Schlachthof in Königs Wusterhausen nahe Berlin fast verdoppeln, von bislang 190 Tonnen auf 375 Tonnen pro Tag. Bereits jetzt werden dort an einem Tag rund 90.000 Hühner geschlachtet. Diese Zahl soll auf 150.000 Hühner erhöht werden. Außerdem sollen schwerere Hühner geschlachtet werden.[1]

Für die Erweiterung soll die Stadt Königs Wusterhausen einen Bebauungsplan aufstellen, der dem Unternehmen Planungssicherheit und Freiheiten für Umbauten geben würde. Zugleich hat das Unternehmen die Kapazitätserhöhung beim Landesumweltamt beantragt.

Wir sagen Nein!

Wir fordern von den Stadtverordneten in Königs Wusterhausen: Stimmen Sie einem Bebauungsplan zugunsten der Märkischen Geflügelhof-Spezialitäten GmbH nicht zu! Setzen Sie sich gegen die Pläne des Unternehmens ein, die für die Menschen in der Umgebung, für Tiere und für die ganze Region fatale Folgen hätten!

Wir fordern von den zuständigen Behörden, dem Landesumweltamt und der unteren Wasserbehörde im Landkreis Dahme-Spreewald: Nutzen Sie Ihre Möglichkeiten, die Vorhaben der Märkischen Geflügelhof-Spezialitäten GmbH kritisch zu prüfen! Beziehen Sie dabei die zu erwartenden künftigen Entwicklungen von Klimawandel, Wassermangel und Biodiversitätskrise mit ein – das Vorsorgeprinzip verbietet es, der Tierindustrie ihr Geschäft gegen das Gemeinwohl weiter zu erlauben!

Warum ist das wichtig?

1. Die Schlachtfabrik verbraucht schon jetzt riesige Wassermengen in einer Region, die zunehmend unter Dürre leidet. Aktuell sind es über 200 Millionen Liter Wasser, die jedes Jahr aus dem Grundwasser entnommen werden – das ist halb so viel wie die umstrittene Tesla-Fabrik und mehr als 4.000 Menschen in Deutschland pro Jahr im Durchschnitt verbrauchen.[2] 

Schon jetzt herrscht im Landkreis Grundwasserstress: Schon jetzt herrscht im Landkreis Grundwasserstress: Es wird so viel Grundwasser entnommen, dass Ökosystemschäden zu befürchten sind, und die Grundwasserbestände haben sich in jüngster Zeit bereits abgesenkt.[3] Weil der Klimawandel voranschreitet, wird das Wasser in Zukunft immer knapper werden. Wir können es uns nicht leisten, diese wichtige Ressource für die Profite der Tierindustrie zu verschwenden!

2. Wir können dem Unternehmen nicht trauen, sich an geltende Vorschriften zu halten. Bereits in der Vergangenheit ist der Schlachthof durch rechtswidriges Vorgehen aufgefallen. Mehrere Jahre wurden dort mehr Tiere geschlachtet, als genehmigt waren - insgesamt bis zu 89 Millionen Tiere [4]. Ebenso wurden Umbauten ohne Genehmigung vorgenommen, Bauanträge erst im Nachhinein gestellt.[5] Das Verwaltungsgericht Cottbus hat 2020 außerdem festgestellt, dass die gesamte Anlage über keine legitime wasserrechtliche Erlaubnis verfügte. Damit musste die damals schon einmal erfolgte Kapazitätserhöhung rückgängig gemacht werden.[6]

3. Die intensive Produktion von Fleisch verursacht große Umwelt- und Klimaschäden sowohl lokal als auch global und läuft Gefahr, neue Pandemien zu verursachen. Für Wiesenhofs Hühner wird Soja aus Übersee importiert, Gülle und Keime landen hier auf den Feldern und in den Mastanlagen können jederzeit neue Viren entstehen. Um die erhöhte Kapazität des Schlachthofs zu bedienen, müssen weitere stinkende Hühnerfabriken gebaut werden – teils sind sie wie in Reichenberg (MOL) womöglich schon geplant.[7] Diese Entwicklung läuft genau gegen die wissenschaftlichen Empfehlungen für ein zukunftsfähiges Ernährungssystem.[8]

4. Die moderne Hühnermast bedeutet massives Leid für die betroffenen Tiere. Sie sind darauf gezüchtet, in wenigen Wochen ihr Schlachtgewicht zu erreichen. Herz-Kreislauf-System und Knochengerüst können kaum mithalten.[9] Verletzungen und Todesfälle sind normal und einkalkuliert – allein in den Mastanlagen, die an den Betrieb in Königs Wusterhausen liefern, sterben so pro Tag mehrere tausend Tiere.[10] Diejenigen, die bis zum Schlachttag durchhalten, werden in Kisten gequetscht und in Massenabfertigung verladen. Die „Betäubung“ mit Kohlendioxid verursacht Schmerzen, Atemnot und Panik.[11] So darf man mit fühlenden Lebewesen nicht umgehen!

Eine Erweiterung des Schlachthofs wäre aus all diesen Gründen eine Katastrophe.

Hinweis:
Im Genehmigungsverfahren beim Landesumweltamt und der unteren Wasserbehörde des Landkreises Dahme-Spreewald können zusätzlich direkte Einwendungen eingereicht werden – je mehr dort eingehen, desto besser! Informationen dazu gibt es in der  Bekanntmachung vom 10.09.2025.

Quellen:
[1]
MAZ, Landesamt für Umwelt Brandenburg. Die Zahl von 150.000 Hühnern ergibt sich aus dem Antrag, 375 Tonnen Lebensgewicht pro Tag bei durchschnittlich 2,5 kg schweren Hühnern. Es ist für uns unverständlich, warum in den Medien von nur 120.000 Hühnern die Rede ist.
[2] Blogartikel Friederike Schmitz auf Basis von Anfrage bei Ministerium, Daten zu Tesla: ZEIT, durchschnittlicher Wasserverbrauch von Menschen: Umweltbundesamt.
[4] FOEL (auf Basis kleiner Anfrage im Landtag).
[7] MOZ
[8] Müller/Schrode: Nachhaltiges Ernährungssystem, Bundeszentrum für Ernährung: Planetary Health Diet. ,  
[10] In der Industrie sind „Verlustraten“ von 3 und mehr Prozent einkalkuliert. Quellen: Thünen Institut, Landwirtschaftskammer NRW. Bei 90.000 an einem Tag geschlachteten Tieren entspricht das 2.700 Tieren, bei 150.000 Tieren entspricht es 4.500 Tieren.
[11] Erst kürzlich hat eine Recherche in Großbritannien aufgedeckt, wie Hühner bei dieser Art der Betäubung leiden. 
15 Königs Wusterhausen, Deutschland

Maps © Stamen; Data © OSM and contributors, ODbL

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2025-09-16 19:19:00 +0200

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