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An: Lars Klingbeil (Bundesminister der Finanzen), Katherina Reiche (Bundesministerin für Wirtschaft und Energie), Friedrich Merz (Bundeskanzler), Abgeordnete des Haushaltsausschusses, Fraktionsvorsitzende

3,4 Mrd. Euro Klimageld für Gassubventionen? Nicht mit uns!

Dieses Bild wurde mit Hilfe von KI erstellt.
Die Bundesregierung möchte mit Geldern aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) die Gasspeicherumlage streichen und so den Gaspreis senken. Wir fordern, dass zweckgebundene Klimagelder nicht für die direkte Subventionierung von fossilen Energieträgern missbraucht werden dürfen.

Was ist der KTF?

Der KTF wurde 2010 unter dem ursprünglichen Namen „Energie- und Klimafonds” unter der schwarz-gelben Koalition eingeführt und 2022 in KTF umbenannt. Er stellt DAS zentrale Instrument der Bundesregierung für Klimaschutz und Energiewende dar und dient der Finanzierung von Zukunftstechnologien, der Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen und stärkerer Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten. 

Maßnahmen, die aus dem KTF unterstützt werden, sind zum Beispiel:

  • Unterstützung für die energetische Gebäudesanierung
  • Förderung von erneuerbaren Energieträgern
  • Förderung von Elektromobilität
  • Förderung von klimafreundlichen Produktionsprozessen in der Industrie
  • Schaffung einer Wasserstoffwirtschaft
  • Forschung in Zukunftstechnologien

Ohne den KTF sind die Klimaziele der Bundesregierung nicht zu erreichen. Den Großteil der Mittel verwaltet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, das seit Mai 2025 von Ministerin Katherina Reiche geleitet wird.

Was plant die aktuelle Bundesregierung?

Die aktuelle Bundesregierung möchte am 18. September 2025 den Bundeshaushalt für das Jahr 2025 beschließen. Gemäß dem aktuellen Haushaltsentwurf plant die Regierung, die Gasspeicherumlage aus den Mitteln des KTF zu finanzieren und damit die Gasversorgung zu subventionieren.

Was ist die Gasspeicherumlage?

Die Gasspeicherumlage wurde im Oktober 2022 eingeführt als Reaktion auf die rapide angestiegenen Gaspreise in Folge des Ukrainekriegs. Ihre Höhe beträgt derzeit 0,289 ct/kWh. Die Umlage soll sicherstellen, dass ausreichend Gas in deutschen Gasspeichern vorgehalten wird, um Engpässe oder Ausfälle bei der Gasversorgung zu vermeiden, vor allem bei unerwarteten Lieferausfällen aus dem Ausland. Es handelt sich damit um direkte Kosten unserer Gasversorgung, die seit Ende 2022 in der Gasrechnung jedes Endkunden sichtbar und spürbar sind. Die Umlage macht fossiles Heizen teurer. Für einen durchschnittlichen 2-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 10.000 kWh Gas belaufen sich die Kosten auf 28,90 € im Jahr.

Warum ist das wichtig?

Warum wir diesen Vorschlag gemeinsam ablehnen sollten

Eine Finanzierung der Gasspeicherumlage aus dem KTF würde fossiles Heizen günstiger machen. Dies würde die Anreize zum Umstieg auf emissionsfreie Heizungstechnologien verringern und die Wärmewende weiter verzögern. Die Mittel des KTF würden damit nicht nur zweckentfremdet, sondern sogar für das genaue Gegenteil seiner Zielsetzung eingesetzt. Dies führt das gesamte Konstrukt ad absurdum und delegitimiert den KTF, bevor er seine Wirkung entfalten kann.

Die Kosten für die Gasspeicherumlage sind Kosten der Versorgungssicherheit für Erdgas. Sie sollten systemkonform entweder durch die Gasverbraucher selbst getragen oder – wenn eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe argumentiert wird – aus dem allgemeinen Bundeshaushalt (Kernhaushalt) finanziert werden, nicht jedoch aus einem zweckgebundenen Fonds für den Klimaschutz.

Die Kosten verschwinden zudem zwar zunächst aus der Rechnung für die Kund*innen, sie sind aber nicht weg. Da der KTF sich aus dem nationalen und europäischen Emissionshandel finanziert, landen die Kosten der Gasversorgung letztlich dennoch bei den Endverbraucher*innen. Es handelt sich also um einen Hütchenspielertrick. Der Schaden ist aber greifbar, denn der KTF würde durch die Umlagebefreiung um 3,4 Mrd. € erleichtert – Mittel, die für wichtige Maßnahmen nicht zur Verfügung stehen.

Fatales Signal an Bürger*innen und Unternehmen

Deutschland hat sich, zuletzt auch im Grundgesetz, dazu verpflichtet, bis 2045 treibhausgasneutral zu wirtschaften. Private Haushalte, Kommunen und die Industrie investieren Milliarden in die energetische Sanierung und den Austausch fossiler Heizungen und Industrieanlagen, oft im Vertrauen auf zuverlässige und zielgerichtete politische Rahmenbedingungen.

Wenn Klimaschutzgelder nun genutzt werden, um den Preis für fossiles Gas künstlich niedrig zu halten, werden diese Anstrengungen konterkariert. Die wirtschaftliche Attraktivität von klimafreundlichen Investitionen sinkt und es wird ein Signal der energiepolitischen Inkonsistenz gesendet. Dies führt zu massiver Verunsicherung bei Verbraucher*innen sowie bei den Tausenden von Handwerks- und Industrieunternehmen, die mit Milliarden an privaten Investitionen ihre Geschäftsmodelle auf die Energie- und Wärmewende ausgerichtet haben und mit Hunderttausenden Fachkräften in den Startlöchern stehen, um das Land fit für die Zukunft zu machen.

Fazit

Die geplante Verwendung von KTF-Mitteln für die Gasspeicherumlage ist der wirtschafts- und klimapolitisch größte Rückschritt der vergangenen zwei Jahrzehnte. Noch größer als der finanzielle Schaden ist die folgenschwere Signalwirkung an Verbraucher*innen, Fachkräfte und Unternehmer. Er schwächt das wichtigste Finanzierungsinstrument der Energiewende, schafft Fehlanreize und untergräbt das Vertrauen in die politische Gestaltung der Transformation.

Wir fordern Bundesfinanzminister Lars Klingbeil, Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche und Bundeskanzler Friedrich Merz nachdrücklich dazu auf, diesen Beschluss zu revidieren und die Integrität des Klima- und Transformationsfonds zu wahren. Die Mittel des KTF müssen konsequent und ausschließlich für den Umbau des Energiesektors hin zu erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz eingesetzt werden.

Wer wir sind

Die Allianz für die Energiewende ist ein nicht-kommerzieller Zusammenschluss von Führungskräften aus der deutschen Energiewirtschaft, die sich für einen zweckgebundenen Einsatz der Finanzierungsmittel aus dem Klima- und Transformationsfonds einsetzen. Ins Leben gerufen wurde die Initiative federführend von Dr. Jan Ossenbrink, Gründer von Vamo.

Kategorie

Neuigkeiten

2025-08-27 16:35:32 +0200

Berlin, 25.8.2025: Jan Ossenbrink (Vamo), Alexander Reichenbach (onu.energy) und Tim Wolf (WirDämmenDeinHaus.com) haben eure Unterschriften an die Vorsitzende des Haushaltsausschusses, Lisa Paus, übergeben.

Fotos gibt es hier: https://www.flickr.com/photos/campact/albums/72177720328577420/

Sie setzt sich für den KTF ein und wies auf Stellungnahmen von Dr. Franke und Prof. Dullien hin. Beide Sachverständige unterstützen uns: Die Abschaffung der Gasspeicherumlage sei keine Investition, trage nicht zur Dekarbonisierung bei und laufe dem Transformationszweck des KTF zuwider.

2025-07-31 18:58:13 +0200

100,000 Unterschriften erreicht

2025-07-30 21:13:47 +0200

50,000 Unterschriften erreicht

2025-07-30 18:43:57 +0200

20,000 Unterschriften erreicht

2025-07-30 18:16:21 +0200

10,000 Unterschriften erreicht

2025-07-30 17:03:30 +0200

5,000 Unterschriften erreicht

2025-07-25 13:55:00 +0200

1,000 Unterschriften erreicht

2025-07-25 13:20:59 +0200

500 Unterschriften erreicht

2025-07-14 19:41:41 +0200

100 Unterschriften erreicht

2025-07-14 17:06:20 +0200

50 Unterschriften erreicht

2025-07-14 15:54:44 +0200

25 Unterschriften erreicht

2025-07-14 15:31:23 +0200

10 Unterschriften erreicht