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An: Bjørn Gulden, Vorstandsvorsitzender der adidas AG

adidas, stoppt den Polyesterwahnsinn

Hallo Bjørn Gulden,

Die Konzentration von Mikroplastik in der Atmosphäre steigt unentwegt. Bis zu 600
olympische Schwimmbecken an Mikroplastik werden jedes Jahr ungewollt in die Umwelt freigesetzt. Dies ist eine große Bedrohung für die Natur und ihre Lebewesen. 

Wir fordern Sie auf: Leiten Sie bei adidas eine neue Ära ein - stoppen Sie den Verkauf von schädlichen Polyester-Fleece Produkten, ersetzen Sie Polyester mit biologisch abbaubaren Stoffen, und tragen Sie proaktiv zu einer wirtschaftlichen globalen Trendwende bei: Setzen Sie den Planeten vor Profit.

Warum ist das wichtig?

Warum ist das wichtig?
Die Modeindustrie hat einen großen Anteil an der Plastikverschmutzung. Weltweit stammt ein beachtlicher Teil des Mikroplastiks, das ins Meer gelangt, aus synthetischen Textilien. Ob Kleidung recycelt ist oder nicht spielt dabei keine Rolle - biologisch nicht abbaubare Materialien wie Polyester landen als Fremdkörper in organischen Ökosystemen. Mittlerweile wurde Mikro- und Nanoplastik in der menschlichen Plazenta, im Blut und im menschlichen Gehirn nachgewiesen und ruft in der Regel Entzündungsreaktionen hervor. Studien zeigen sogar, dass recyceltes Polyester mehr als doppelt so viele Mikrofasern freisetzt als neuwertiges Polyester.
 
Warum ein radikales wirtschaftliches Umdenken erforderlich ist
Laut Schätzungen werden jährlich Millionen Fässer Öl abgebaut, um synthetische Fasern für die Modeindustrie zu produzieren, die Modeindustrie trägt deutlich zur Emission der globalen Treibhausgase bei. Das besonders profitable Material Polyester hinterlässt nicht nur eine toxische Spur in lebenden Organismen, sondern trägt auch zur Klimakatastrophe bei, die bereits jetzt merkbar global Überschwemmungen, Dürren und Flüchtlingsströme verursacht. 

Dringlichkeit
Wir denken, dass wir genug wissen, um das Thema ernst zu nehmen und radikale Maßnahmen zu ergreifen, um die Gefährdung der menschlichen Gesundheit und die unseres Lebensraumes schnellstmöglich zu mindern. Es erfordert ein wirtschaftliches Umdenken, das den Planeten vor Profit stellt, und proaktives politisches Handeln seitens der Industrie, um die Gesundung des Planeten schnellstmöglich wiederherzustellen. Das sechste große Massensterben kann eingedämmt werden - jedoch braucht es hierfür große Vorreiter wie adidas.

Was wir konkret fordern:

  • Sofortige Einstellung des Verkaufs von Fleece-Produkten: Fleece Produkte verlieren doppelt so viele Mikrofasern in einem Waschgang wie andere Polyester-Produkte. Ein Verkaufsstopp hätte hier den größten Hebel.

  • Einstellung des Verkaufs von Polyester aus fossilen Brennstoffen und Umstellung auf biologisch abbaubare, schadstofffreie und nicht auf Lebensmittel basierten Fasern für Textilien bis 2030: Es gibt mittlerweile Alternativen zu Polyester. Konkurrenten wie Nike investieren bereits in neue Lösungen. Seien auch Sie einer der Vorreiter und setzen sich ein neues CSR Ziel für 2030. Investieren Sie in die Gesundheit unseres Planeten.

  • Unterstützung des politischen Prozesses: Auf EU-Ebene und international kann adidas als global agierendes Unternehmen ein einflussreicher Interessenvertreter der Industrie sein, um den Ausstieg aus Polyester auf Basis fossiler Brennstoffe zu erreichen. Setzen Sie sich mit uns dafür ein.

  • Planet vor Profit: Akzeptieren Sie Gewinneinbußen zugunsten der Gesundheit des Planeten. Lenken Sie das Unternehmenskonzept weg vom reinen Profit Unternehmen hin zu einem Unternehmen, das Nachhaltigkeit als Kern seiner Werte betrachtet. 

Wir fordern Sie auf, Ihre Rolle als globaler Player wahrzunehmen. Werden Sie Wegbereiter für den Ausstieg aus Polyester in der Modebranche.

Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung. 
Mit hoffnungsvollen Grüßen,
Meike Schützek, Jacqueline Odendahl und das Team von Ocean. Now!

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[1] European Commission: Microplastics, Datum des letzten Zugriffs: 19.6.2024
Boucher, J., Friot, D: Primary microplastics in the oceans: A global evaluation of sources, Datum des letzten Zugriffs: 19.6.2024
[2] Boucher, J., Friot, D: Primary microplastics in the oceans: A global evaluation of sources, Datum des letzten Zugriffs: 19.6.2024
[3] Häderle, M.: Mikroplastik in jeder menschlichen Plazenta, entdeckt eine neue UNM Health Sciences-Forschung, Datum des letzten Zugriffs: 19.6.2024
[4] Medical university of Vienna: Tiny plastic particles also find their way into the brain, Datum des letzten Zugriffs: 19.6.2024
[5] Richter, V., Kölbel, R.: Wie wirkt sich Mikroplastik im Blut auf den Körper aus?, Datum des letzten Zugriffs: 19.6.2024
[6] Özkan, I., Gündoğdu, S.: Investigation on the microfiber release under controlled washings from the knitted fabrics produced by recycled and virgin polyester yarns, Datum des letzten Zugriffs: 19.6.2024
[7] Ellen MacArthur Foundation: A new textiles economy: Redesigning fashion’s future, Datum des letzten Zugriffs: 19.6.2024
[8] Kopp, M., Cobbing, M., Wolgemuth, V., Detoxreport 2021, Datum des letzten Zugriffs: 19.6.2024
[9] Greenpeace: Mikrofasern aus Kleidungsstücke belasten die Umwelt, Datum des letzten Zugriffs: 19.6.2024
[10] Roberts-Islam, B.: MAS Holdings And HeiQ Take Sustainable ‘plant polyester’ Mass Market, Datum des letzten Zugriffs: 19.6.2024

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