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An: die Staatskanzlei Saarland, das Ministerium für Finanzen, und das Ministerium für Bildung und Kultur

Altes Finanzamt Saarbrücken erhalten — Stoppt den Abriss! Für besseres Stadtklima und Demokratie!

Laut Finanzminister von Weizsäcker wird das alte Finanzamt abgerissen, um so
„einer Riesenchance“ für neue Arbeitsplätze Platz zu machen. Für das alte Bürogebäude -qualitätvolles Zeugnis der französisch geprägten Wiederaufbaujahre an der Saar entworfen nach Plänen von Georges-Henri Pingusson – soll ein neues Bürogebäude errichtet werden, obwohl das Alte Finanzamt bereits über 200 Büroräume hat und trotz des bereits hohen Leerstands von Gewerbeflächen in Saarbrücken.

Dieser Beschluss fand unter Ausschluss des Landesdenkmalamts, des
Landesdenkmalrats und der BürgerInnen und Bürger von Saarbrücken statt. Wir
wehren uns entschieden gegen diese intransparent getroffene und undemokratische
Entscheidung, die die klimapolitischen Ziele der saarländischen Landesregierung mit
Füßen tritt und daher nicht im Interesse der Öffentlichkeit ist.

Wogegen richtet sich diese Petition?

Diese Petition richtet sich gegen die Entscheidung der Landesregierung des
Saarlandes zum Abriss des Finanzamts Saarbrücken, da

► ein Abriss massiv klimaschädlich ist
► das Abriss-Gutachten nicht öffentlich gemacht wurde
► wir berechtigte Zweifel an der Baufälligkeit des Finanzamts haben, einer
solide gebauten Stahlbetonkonstruktion aus den 1950er Jahren
► wir stattdessen ein unabhängiges, neues Gutachten bzw. eine
Machbarkeitsstudie für eine nachhaltige, energieeffiziente Sanierung durch
Bauen im Bestand fordern
► nach dem saarländischen Denkmalschutzgesetz §1, Abs. 3, es gerade
den „juristischen Personen des öffentlichen Rechts obliegt, in
besonderem Maße die ihnen gehörenden Kulturdenkmäler zu pflegen“.
► der Denkmalschutz des kulturell sehr bedeutenden Gebäudes komplett
übergangen wurde – hier geht es ums Prinzip!
► bei dem Beschluss keinerlei Bürgerbeteiligung zugelassen wurde
► hier trotz viele Büroleerstände ein weiteres Bürogebäude errichtet werden soll
► durch eine neue Umfeldgestaltung kann die ursprüngliche räumliche Qualität
wiederhergestellt und das Gebäude sowohl mit dem Stadtraum als auch dem
Landschaftsraum der Saar wieder verbunden werden. 

Was fordern wir?

1. Stoppt den Abriss: Die Unterzeichnenden dieser Petition fordern, den
Beschluss zum Abriss des alten Finanzamts am Stadtgraben in
Saarbrücken zurückzuziehen.

2. Damit dem Klima nicht unnötig geschadet wird, fordern wir den Erhalt des
Gebäudes
. Nur so können die selbst gesetzten Ziele der Landesregierung von
einer Einsparung von 65% der CO2-Emissionen bis 2030 erreicht werden.

3. Ein transparentes Verfahren: Statt des willkürlichen Abrisses, der unter
Ausschluss der BürgerInnen und Bürger, des Klima- und des Denkmalschutzes
beschlossen wurde, fordern wir ein transparentes, öffentliches Verfahren zur
Erstellung einer unabhängigen Machbarkeitsstudie für energieeffizientes
Sanieren bzw. ‚Bauen im Bestand‘. Erst solch eine Machbarkeitsstudie erlaubt
eine ganzheitliche Betrachtung einschließlich der exakten Berechnung der
„Grauen Energie“. Als „Graue Energie“ wird dabei der Energieaufwand für die
Herstellung, Instandhaltung, der Lebenszyklus und das Lebensende der
Gebäudekonstruktion bezeichnet. Das CO2-Äquivalent – also der Erhalt des
Gebäudes und seine Sanierung im Vergleich zu einem Abriss und Neubau –
kann erst dann genau errechnet werden.

4. Grob geschätzt beträgt die in der Stahlbetonkonstruktion, Betondecke und
Betonaußenwänden steckende Energie des Alten Finanzamts 30 Millionen
kWh. Diese würden bei einem Abriss verfallen und unsere Umwelt stark
belasten (Bei dieser Berechnung wurden die Innenwände nicht mitgerechnet, da
diese bei Sanierung wahrscheinlich ebenfalls abgerissen würden). Die durch
den Abriss der Betonkonstruktion freigesetzte CO2-Menge wird auf
mindestens ca. 7.150 Tonnen CO2 abgeschätzt. Zum Vergleich: Ein
Einfamilienhaus mit Ölheizung verursacht pro Jahr im Durchschnitt rund 5
Tonnen CO2, also entspräche der CO2-Ausstoß des Finanzamts bei Abriss
dem Jahresverbrauch an Heizöl von über 1.400 Einfamilienhäusern.

Warum ist das wichtig?

1. Der skandalöse Umgang mit dem Finanzamtsgebäude unter Ausschluss des
Landesdenkmalamts und der Bürgerschaft zeugt von Willkür und Verachtung
der Politik gegenüber den Regeln, die sie sonst von allen BürgerInnen und
DenkmalbesitzerInnen einfordert
. Weitere Politikverdrossenheit spielt nur
weiterer Demokratieverdrossenheit in die Hände !

2. Klimaschutz ist Denkmalschutz: Generell ist aus Sicht des Klimaschutzes
jedweder Erhalt und die Ressourcenschonung durch eine energieeffiziente
Sanierung eines Objektes einem Abriss und Neubau vorzuziehen. Denn letztlich
kann eine optimal nachhaltige, klimaschonende Lösung nur durch den
größtmöglichen Erhalt des Gebäudes gefunden werden.

3. Denkmalschutz ist Klimaschutz: Der Erhalt von Denkmälern durch
nachhaltiges Bauen im Bestand, das energieeffiziente Sanierung miteinschließt,
ist ein wichtiger Teil der Klimalösung. Der Erhalt und Schutz von Bauwerken ist
aktives Mittel im Kampf gegen den Klimawandel!
Wir fordern eine umweltverträgliche Sanierung des Finanzamts statt dem
beschlossenen Abriss!

4. Auch wenn man den Bau und die Ästhetik des alten Finanzamts nicht ‚mögen‘
mag – das Finanzamt ist steinerner Zeitzeuge des französisch regierten
Saargebiets und somit bedeutsamer Teil unserer Landesgeschichte. Da sich
das Saarland die Frankreichstrategie zum Ziel gesetzt hat, würde sie diesem
durch den Abriss des Finanzamts zuwiderhandeln. Dazu wörtlich: "Mit dem
Leitbild der Frankreichstrategie fördert das Saarland die Entwicklung zu einer
europäischen Referenzregion und schafft einen hohen wirtschaftlichen,
bildungspolitischen und interkulturellen Mehrwert".

5. Zudem wird hier ein Präzedenzfall mit gefährlicher Wirkung geschaffen: zuerst
der Abrissbeschluss des Baudenkmals Finanzamt und als nächstes die
Mensa der Universität des Saarlandes
– international bekannte, preisgekrönte
Architekturikone des Brutalismus und einmaliges Gesamtkunstwerk aus
Architektur und Kunst der 1960er Jahre !? Auch soll ein Stück bedrohter
Stadtwald am Uni-Campus einem zukünftigen Neubau nicht näher bezeichneter
Art weichen – siehe Aufruf zu ‚Hanni bleibt‘. Dieser Landesregierung sind unser
baukulturelles Kulturerbe und Klimaschutz offensichtlich völlig egal! Das können
und dürfen wir uns nicht einfach gefallen lassen

Die Mitinitiatoren :
arbakus – Archiv für Architektur und BauKultur Saar Großregion e.V.
Bund für Umwelt und Naturschutz Ortsgruppe Saarbrücken BUND
bunt.saar e.V.
Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Deutscher Werkbund Saar
Energiewende Saarland e.V.
Fridays for Future Saarland
Greenpeace Saar
Saarbrücker Bürgerforum e.V.
Saarländischer Verein für Denkmalschutz e.V.
Städtebaubeirat in der Landeshauptstadt Saarbrücken
Stiftung Baukultur Saar

Wie die Unterschriften übergeben werden

persönlich

Aktuelle Meldungen zur Petition
finden Sie hier:
https://linktr.ee/FinanzamtSB

Am Stadtgraben 2-4, 66111 Saarbrücken, Deutschland

Maps © Stamen; Data © OSM and contributors, ODbL

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Neuigkeiten

2024-08-24 22:16:12 +0200

1,000 Unterschriften erreicht

2024-08-23 13:45:39 +0200

500 Unterschriften erreicht

2024-08-22 07:33:54 +0200

100 Unterschriften erreicht

2024-08-21 21:46:52 +0200

50 Unterschriften erreicht

2024-08-21 19:25:30 +0200

25 Unterschriften erreicht

2024-08-21 15:31:27 +0200

10 Unterschriften erreicht