20,000 Unterschriften erreicht
An: die Bundesregierung in Berlin, Bundeskanzler Friedrich Merz + die Landesregierung in Stuttgart, Ministerpräsident Winfried Kretschmann
Atom-Gefahr beenden – Schweizer AKW abschalten

Die Schweizer Atomkraftwerke gehören zu den ältesten der Welt. Alle vier Reaktoren stehen sehr nahe an der deutschen Grenze. Bei einem schweren Unfall würde die radioaktive Wolke mit hoher Wahrscheinlichkeit nach Deutschland wehen. Weite Teile Deutschlands könnten radioaktiv verseucht, große Gebiete bis in mehrere hundert Kilometer Entfernung für Jahrzehnte unbewohnbar werden. Hunderttausende, bei ungünstigen Wetterbedingungen sogar mehrere Millionen Menschen müssten unter Umständen mit schweren Gesundheitsschäden rechnen; viele würden daran sterben. Baden-Württemberg ist besonders stark gefährdet.
Mit zunehmendem Alter der Reaktoren steigt das Risiko eines schweren Unfalls. Keiner der Reaktoren würde heute nochmals eine Genehmigung bekommen. Der Überzeitbetrieb der Schweizer AKW setzt die Bevölkerung insbesondere auch in Süddeutschland einem unverantwortlichen Risiko aus. Zugleich behindert das Festhalten an Atomkraft den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Energiewende in Deutschland und der Schweiz.
Deshalb fordern wir einen straffen Ausstiegsfahrplan mit festen Abschaltdaten für alle Schweizer AKW.
Warum ist das wichtig?
Teile der Politik und Stromwirtschaft in der Schweiz streben einen jahrzehntelangen Weiterbetrieb der alten und sogar den Bau neuer AKW an. Das ist ein enormes Sicherheitsrisiko vor allem auch für Deutschland – und absolut unnötig: Bei einer klaren Atomausstiegsperspektive können erneuerbare Energien den Schweizer Atomstrom binnen weniger Jahre ersetzen, insbesondere, da die Schweiz mit zahlreichen alpinen Wasserkraftwerken über große Energiespeicher verfügt. Dies würde die Energiewende europaweit beflügeln.
Bundes- und Landesregierung müssen eintreten für:
- eine deutsch-schweizerische Energiewendepartnerschaft, von der beide Länder profitieren;
- eine Laufzeitbegrenzung und verbindliche Abschaltdaten für alle Schweizer AKW;
- eine transparente Beteiligung Deutschlands bei sicherheitstechnischen Bewertungen grenznaher Atomanlagen, einschließlich grenzüberschreitender Umweltverträglichkeitsprüfungen;
- die umgehende Überarbeitung der Katastrophenschutzpläne in Südbaden, die bis heute nicht die nach Fukushima deutlich erweiterten Evakuierungszonen abdecken.