200,000 Unterschriften erreicht
An: Bundesnetzagentur, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE)
Finger weg von der Photovoltaik!

Privater Solarstrom droht zur Kostenfalle zu werden – durch Pläne, die viele nicht mitbekommen.
Am 12. Mai 2025 hat die Bundesnetzagentur ein 57-seitiges Diskussionspapier (AgNes - Allgemeine Netzentgeltverordnung Strom) veröffentlicht, das es in sich hat: Künftig sollen auch private Solaranlagenbetreiber ein Netzentgelt für eingespeisten Strom zahlen – also nicht nur Verbraucher, sondern auch Einspeiser. Darüber soll der bis 2045 geplante Stromnetzausbau mitfinanziert werden.
Das Problem: Obwohl diese Pläne Millionen Bürgerinnen und Bürger direkt betreffen – insbesondere Betreiber kleiner PV-Anlagen –, sieht die Bundesnetzagentur keine strukturierte Bürgerbeteiligung vor. Während Verbände und Konzerne Stellung nehmen können, fehlen die Stimmen derjenigen, die die Energiewende bislang getragen haben: engagierte Privatpersonen.
Das Problem: Obwohl diese Pläne Millionen Bürgerinnen und Bürger direkt betreffen – insbesondere Betreiber kleiner PV-Anlagen –, sieht die Bundesnetzagentur keine strukturierte Bürgerbeteiligung vor. Während Verbände und Konzerne Stellung nehmen können, fehlen die Stimmen derjenigen, die die Energiewende bislang getragen haben: engagierte Privatpersonen.
Deshalb starten wir diese Unterschriftenaktion.
Wir wollen den vielen Bürgerinnen und Bürgern, die von diesen Plänen betroffen sind, eine Stimme geben. Die Energiewende darf nicht von oben gegen die Menschen entschieden werden – sondern muss mit ihnen gestaltet werden.
Wir wollen den vielen Bürgerinnen und Bürgern, die von diesen Plänen betroffen sind, eine Stimme geben. Die Energiewende darf nicht von oben gegen die Menschen entschieden werden – sondern muss mit ihnen gestaltet werden.
Wir fordern von der Bundesnetzagentur und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE):
- Netzdienliches Verhalten (Speicher, Lastglättung, Flexibilität) durch das gewählte Modell aktiv zu fördern
- Die Modelle: Arbeitspreis, Leistungspreis und Grundpreis auszuschließen.
- Stattdessen ein faires, planbares und netzdienliches Modell einzuführen
- Den Smartmeter Ausbau durch vereinfachte Smart Meter Light zu beschleunigen und kostengünstiger zu gestalten
- Kleine Anlagen durch eine Bagatellgrenze zu schützen.
Warum ist das wichtig?
Was genau plant die Bundesnetzagentur?
Die Bundesnetzagentur stellt in einem offiziellen Diskussionspapier sechs Modelle zur Debatte, wie private Einspeiser künftig Netzentgelte zahlen sollen – also eine Art Gebühr für jede eingespeiste Kilowattstunde oder bereitgestellte Leistung. Auch Bestandsanlagen sind hier betroffen!
Viele dieser Modelle sind nicht nur unsozial und unplanbar – sie sind auch energiewirtschaftlich kontraproduktiv.
Denn: Sie bieten wenig Anreiz, PV-Anlagen und Speicher netzdienlich zu betreiben und sind sozial problematisch.
Denn: Sie bieten wenig Anreiz, PV-Anlagen und Speicher netzdienlich zu betreiben und sind sozial problematisch.
Eine verständliche Übersicht und Bewertung aller sechs Modelle findet ihr in unseren Videos:
Zwei Gründe, warum das ein Problem ist
1. Keine Anreize für netzdienliches Verhalten
Statt flexible Einspeisung und Speicherstrategien zu fördern, machen einige der Modelle diese sogar wirtschaftlich unattraktiv.
Netzdienliches Verhalten – also Strom speichern und gezielt einspeisen, wenn das Netz ihn braucht – wird weder belohnt noch berücksichtigt.
Das ist fatal in einer Zeit, in der genau solche Flexibilität dringend gebraucht wird.
Statt flexible Einspeisung und Speicherstrategien zu fördern, machen einige der Modelle diese sogar wirtschaftlich unattraktiv.
Netzdienliches Verhalten – also Strom speichern und gezielt einspeisen, wenn das Netz ihn braucht – wird weder belohnt noch berücksichtigt.
Das ist fatal in einer Zeit, in der genau solche Flexibilität dringend gebraucht wird.
2. Teure Folgen für Betreiber
Unsere Berechnungen zeigen, beim z.B. Arbeitspreismodell:
Unsere Berechnungen zeigen, beim z.B. Arbeitspreismodell:
- Volleinspeiser könnten bis zu 33 % ihrer Einnahmen verlieren.
- Auch bei optimierten Anlagen mit Speicher drohen über 13 % Verlust.
- Besonders betroffen: Kleine Anlagen, Haushalte mit geringem Verbrauch – also gerade die Bürgerinnen und Bürger, die bislang Teil der Lösung waren.
Im schlimmsten Fall werden Anlagen wirtschaftlich sinnlos – und Betreibende schalten sie ganz ab oder nutzen den erzeugten Strom für klimatechnisch fragwürdige Zwecke wie das Schürfen von Kryptowährungen.
Dabei brauchen wir jede einzelne Kilowattstunde erneuerbaren Stroms – aber zur richtigen Zeit, am richtigen Ort. Was wir dafür brauchen, sind kluge Anreize für netzdienliches Verhalten.
Dabei brauchen wir jede einzelne Kilowattstunde erneuerbaren Stroms – aber zur richtigen Zeit, am richtigen Ort. Was wir dafür brauchen, sind kluge Anreize für netzdienliches Verhalten.
Alle Ergebnisse unserer Modellberechnungen – auf Basis von 18 realistischen PV-Anlagen – findet ihr hier:
👉 Zur Berechnung (PDF)
👉 Zur Berechnung (PDF)
Im Vorschlag der BNetzA gibt es auch faire Modelle – und genau für diese setzen wir uns ein
Unter den sechs zur Diskussion gestellten Modellen gibt es auch faire, planbare und netzdienliche Optionen:
- Der Kapazitätspreis (feste Buchung der Anschlussleistung) schafft mehr Transparenz, Gerechtigkeit und Steuerbarkeit.
- Dynamische Entgelte, die sich an der tatsächlichen Netzlast orientieren, könnten langfristig helfen – sofern die nötige Digitalisierung endlich voranschreitet.
Die Bereitschaft vieler PV-Betreiber ist da, sich fair an den Netzkosten zu beteiligen.
Aber dafür braucht es sinnvolle, planbare und physikalisch nachvollziehbare Konzepte.
Anhänge / Quellen
Aber dafür braucht es sinnvolle, planbare und physikalisch nachvollziehbare Konzepte.
Anhänge / Quellen
- Das Diskussionspapier der Bundesnetzagentur: Link
- PDF mit Berechnungen (Dr. Andreas Schmitz): Zur Berechnung (PDF)
- Video von Gewaltig Nachhaltig
Video vom Akkudoktor (Link folgt zur Veröffentlichung) - https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Beschlusskammern/1_GZ/GBK-GZ/2025/GBK-25-01-1%233_AgNes/Downloads/Diskussionspapier.pdf?__blob=publicationFile&v=6
- https://www.pv-magazine.de/2025/05/12/bundesnetzagentur-eroeffnet-diskussion-ueber-stromnetzentgelte/
- https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2025/20250512_AgNes.html
- https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/ist-privater-solarstrom-nicht-mehr-erwuenscht,Ul5f6UH
- https://www.spiegel.de/wirtschaft/strompreis-solaranlagenbesitzer-sollen-kuenftig-mehr-netzkosten-tragen-a-99658eff-2273-4850-b507-81fac5f95201
- https://www.erneuerbareenergien.de/transformation/netze/bundesnetzagentur-will-einspeisung-von-oekostrom-belasten
- https://www.youtube.com/watch?v=cRM4CXko_dU
- https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/Energie/PreiseAbschlaege/Tarife-table.html
- https://www.wegatech.de/ratgeber/photovoltaik/foerderung-finanzierung/einspeiseverguetung/
- https://drive.google.com/file/d/1KenBtZvCwYQZD4QFgJo2ciZ_HQ6JpWPQ/view?usp=sharing
Vielen Dank an Leonhard Probst, Prof. Krauter und Prof. Hundhausen für den fachlichen Beistand.