Skip to main content

An: In Niedersachsen: Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne, Umweltminister Christian Meyer und Ministerpräsident Olaf Lies. Im Bund: Außenminister Johann Wadephul, Wirtschaftsministerin Katherina Reiche, Umweltminister Carsten Schneider

Keine Gasförderung vor Borkum

Vor der Insel Borkum soll ein riesiges neues Gasfeld eröffnet werden. Der niederländische Energiekonzern One-Dyas will dort für Jahrzehnte dreckiges Erdgas fördern. Unsere Klimaziele, lokale Naturschutzgebiete und Deutschlands politische Glaubwürdigkeit in der Weltklimapolitik stehen auf dem Spiel. Noch kann das Vorhaben verhindert werden, denn die entscheidende deutsche Genehmigung für dieses Gasfeld fehlt noch - das sogenannte "Unitarisierungsabkommen".

Wir sind entsetzt. Es ist das Jahr 2025, die Klimakrise eskaliert spürbar, auch Niedersachsen ist immer häufiger von Hochwassern und Waldbränden betroffen. Vor weniger als zwei Jahr hat sich die Weltgemeinschaft bei der Weltklimakonferenz angesichts der Klimakatastrophen für einen globalen Ausstieg aus fossilen Energien zusammengeschlossen. Und nun wollen Sie, ein neues Gasfeld vor der Küste ermöglichen? Bei allem Respekt: In welcher Welt leben Sie?

Wir appellieren an Sie: Beenden Sie den Albtraum einer Gasförderung vor der Insel Borkum!

Die deutsche Bundesregierung und das Land Niedersachsen müssen sich an ihre vertraglichen Verpflichtungen halten und die Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen sichern. Als Fridays-for-Future-Bewegung mit vielen Verbündeten im ganzen Land werden wir nicht stumm zu gucken, wie Sie klimapolitisch, energiepolitisch und ökologisch ein solches Wahnsinns-Projekt voranbringen. 

Warum ist das wichtig?

Im niedersächsischen Koalitionsvertrag wurde sich dazu verpflichtet, schnell eine Wende hin zu erneuerbaren Energien umzusetzen, von der die Menschen vor Ort profitieren. Und Sie haben sich dazu verpflichtet, keine neuen Öl- und Gasprojekte in der Nord- und Ostsee zu genehmigen. Sie nennen sogar namentlich die Insel Borkum, die besonders geschützt werden soll. Doch genau dort wollen Sie jetzt dem Konzern ONE-Dyas neue Erdgasförderungen genehmigen und damit den Weg für Unmengen weiterer Förderung öffnen. 

“Wir stehen zu den deutschen und europäischen Klimazielen” – das behaupten Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag. Wie das mit ihrem absurden Gasrausch vereinbar sein soll, erklären sie allerdings nicht. Der Koalitionsvertrag liest sich, als hätten die Verhandler*innen bei der Gaslobby abgeschrieben: Mehr dreckige Heizungen, langfristige Gaslieferverträge für klimaschädliches Fracking-Gas, dutzende neue Gaskraftwerke – und eben die Gasbohrungen vor Borkum. Dabei ist längst klar: Die zerstörerische Gasförderung und das Festhalten an fossilen Energie ist unvereinbar mit den Klimazielen, die sich die internationale Gemeinschaft gegeben hat. Damit wird die Entscheidung über das Gasfeld vor Borkum zur Gretchenfrage: Entscheidet die deutsche Regierung sich für Menschen, Klima, Zukunft und Wattenmeer – oder für die Profite fossiler Konzerne? Gerade sieht es ganz so aus, als würde die gasverliebte Regierung sich hinter die zerstörerischen Pläne von One-Dyas stellen. 

Niedersachsen ist durch seine Küstenlage besonders von den Folgen der Klimakrise, etwa häufiger auftretenden Sturmfluten, betroffen. Der steigende Meeresspiegel droht in den kommenden Jahrzehnten die Nordseeinseln zu überschwemmen. Neben Klimafolgen, sind auch massive Umweltschäden durch Gasbohrungen im Wattenmeer, sprich einem einzigartigen UNESCO-Weltnaturerbe zu erwarten. Selbst die UNESCO hat bereits gemahnt, dass die Förderung von Öl und Gas nicht mit dem Status eines UNESCO-Weltnaturerbes vereinbar ist und eine Aberkennung des Status droht. Bei ähnlichen Projekten kam es bereits zu Bodenabsenkungen, Erdbeben und Wasserverunreinigungen. 

Die Förderung von Erdgas steht im krassen Widerspruch zu den Schutzzielen dieser Gebiete und dem Ziel der europäischen Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie, die Meeresumwelt in einen guten Zustand zu bringen. Wie können Sie es angesichts dieser brüchigen Informationslage verantworten, dass weiter Lebensgrundlagen für fossile Energieträger zerstört werden – die zudem nachweislich keinen nennenswerten Beitrag zur Energiesicherheit leisten?

Die geplante Förderung vor Borkum könnte für 35 Jahre in Betrieb bleiben. Und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es nicht bei der bisher geplanten Förderung bleiben wird. Der Konzern ONE-Dyas weist in Karten auch andere Gebiete als “weitere mögliche Förderung” aus. Mehr Umweltzerstörung, mehr fossile Energieträger sind eine Katastrophe für die Anwohner*innen, den Tourismus auf der Insel, die Ökosysteme und für kommende Generationen. Die absehbaren ökologischen und wirtschaftlichen Kosten des Gasfeldes sind immens. 

Wir fordern seit 2022 einen Stopp der Gasbohrungen vor Borkum. Noch im Juli hatte uns Umweltminister Christian Meyer in einem Gespräch zugesichert, sich aktiv gegen die Ausbeutung des Erdgases vor Borkum einzusetzen. Mittlerweile steht die Bohrplattform aber,  die für die Bohrungen notwendige Genehmigung auf deutscher Seite fehlt noch. Hier sind Sie gefragt, politische Integrität zu beweisen. 

Es liegt jetzt bei Ihnen, Ihrer Verantwortung für Menschen, Umwelt und Klima nachzukommen: Verhindern Sie das Unitarisierungsabkommen und stoppen Sie die fatalen Pläne mitten im Wattenmeer neue Gasfelder zu erschließen.
Verhindern Sie jetzt die geplante Gasförderung vor der Insel Borkum!


Quellen:
"Gasförderung vor Borkum: "Fridays for Future" kritisiert Politik, NDR, 05. August 2024 
Borkum, Deutschland

Maps © Stamen; Data © OSM and contributors, ODbL

Kategorie

Partner

Neuigkeiten

2025-07-01 14:25:06 +0200

100,000 Unterschriften erreicht

2024-08-08 06:28:31 +0200

50,000 Unterschriften erreicht

2024-08-07 16:43:59 +0200

20,000 Unterschriften erreicht

2024-08-07 14:44:26 +0200

10,000 Unterschriften erreicht

2024-08-06 16:15:31 +0200

5,000 Unterschriften erreicht

2024-08-05 22:08:06 +0200

1,000 Unterschriften erreicht

2024-08-05 20:18:04 +0200

500 Unterschriften erreicht

2024-08-05 19:04:04 +0200

100 Unterschriften erreicht

2024-08-05 18:54:47 +0200

50 Unterschriften erreicht

2024-08-05 18:51:53 +0200

25 Unterschriften erreicht

2024-08-05 18:22:02 +0200

10 Unterschriften erreicht