10 Unterschriften erreicht
An: Gruppe der Koaltion CDU und SPD der Sondierungsgespräche und zukünftig neue Regierungsbildung
Petition gegen die Einführung eines arbeitsjahresabhängigen Schonvermögens bei der Grundsicherung
Wir, die Unterzeichner dieser Petition, sprechen uns entschieden gegen die geplante Regelung aus, das Schonvermögen bei der Grundsicherung von der Anzahl der Arbeitsjahre abhängig zu machen. Diese Idee birgt erhebliche soziale Ungerechtigkeiten und widerspricht den Grundprinzipien einer solidarischen Gesellschaft. Im Folgenden führen wir unsere Argumente aus:
1.) Ungleichheit und Diskriminierung: Die vorgeschlagene Regelung führt zu einer ungleichen Behandlung von Menschen in vergleichbaren Lebenssituationen. Nicht jeder hat die Möglichkeit, über viele Jahre hinweg konstant in einem regulären Arbeitsverhältnis zu stehen. Viele Menschen sind aufgrund von organischer Krankheit, psychischen Erkrankungen, Pflegeverpflichtungen oder anderen persönlichen Umständen gezwungen, ihre Erwerbsbiografie zu unterbrechen oder in Teilzeit/Minijobs zu arbeiten. Eine solche Regelung würde diese Personengruppen benachteiligen und ihnen den Zugang zu notwendiger sozialer Unterstützung erschweren.
2.) Verstärkung von Armut und sozialer Ausgrenzung: Indem das Schonvermögen an die Anzahl der Arbeitsjahre gekoppelt wird, wird das Risiko erhöht, dass langjährig Beschäftigte mit geringem Einkommen im Alter oder bei Erwerbslosigkeit nicht ausreichend abgesichert sind. Dies könnte dazu führen, dass Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, im Alter in Armut leben müssen, während andere mit weniger Arbeitsjahren möglicherweise besser gestellt sind.
3.) Falsches Signal an die Gesellschaft: Die Idee vermittelt den Eindruck, dass nur langjährige Arbeitnehmer ein Anrecht auf soziale Sicherheit haben. Dies steht im Widerspruch zu den Werten einer solidarischen Gemeinschaft, in der alle Mitglieder unabhängig von ihrer beruflichen Laufbahn Anspruch auf Unterstützung haben sollten. Soziale Sicherheit sollte nicht als Belohnung für geleistete Arbeit betrachtet werden, sondern als grundlegendes Menschenrecht.
4.) Komplexität und Bürokratie: Die Umsetzung einer solchen Regelung würde einen erheblichen bürokratischen Aufwand nach sich ziehen. Die Erfassung und Bewertung der Arbeitsjahre sowie die Berechnung des entsprechenden Schonvermögens würden zusätzliche Ressourcen erfordern und könnten das System unnötig verkomplizieren. Stattdessen sollten bestehende Strukturen vereinfacht und effizienter gestaltet werden.
5.) Wirtschaftliche Unsicherheit: In einer sich ständig verändernden Arbeitswelt sind viele Menschen mit unsicheren Beschäftigungsverhältnissen konfrontiert, wie z.B. befristeten Verträgen oder Zeitarbeit. Diese Unsicherheiten können dazu führen, dass selbst langjährig Beschäftigte in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Ein arbeitsjahresabhängiges Schonvermögen würde diese Unsicherheiten nicht berücksichtigen und könnte dazu führen, dass Menschen, die in ihrer Karriere unvorhersehbare Rückschläge erleiden, im Alter oder bei Erwerbslosigkeit unzureichend abgesichert sind.
6.) Solidarität und gesellschaftlicher Zusammenhalt: Eine Gesellschaft sollte sich durch Solidarität und Unterstützung für alle Mitglieder auszeichnen, unabhängig von deren beruflichem Werdegang. Die Einführung eines solchen Modells könnte den sozialen Zusammenhalt gefährden und das Gefühl der Gemeinschaft untergraben. Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft zusammenstehen und niemanden aufgrund seiner Lebensumstände benachteiligen.
7.) Alternative Ansätze zur Vermögenssicherung: Anstatt das Schonvermögen an Arbeitsjahre zu koppeln, sollten alternative Ansätze zur Vermögenssicherung entwickelt werden, die auf den Bedürfnissen der Menschen basieren. Eine bedarfsgerechte Unterstützung könnte sicherstellen, dass alle Bürgerinnen und Bürger in schwierigen Lebenslagen die Hilfe erhalten, die sie benötigen – unabhängig von ihrer Erwerbsbiografie.
Fazit: Wir fordern daher die Entscheidungsträger auf, von der Idee abzusehen, das Schonvermögen bei der Grundsicherung an die Anzahl der Arbeitsjahre zu koppeln. Stattdessen sollten wir uns für ein gerechtes und solidarisches System einsetzen, das allen Menschen in Notlagen eine angemessene Unterstützung bietet.
Warum ist das wichtig?
Weil jeder Mensch heutzutage in Hartz 4, Bürgergeld bzw. neue Grundsicherung "abrutschen" kann.
Genügend Ersparnisse in der Arbeitslosigkeit zu haben ist sehr wichtig für neue Anschaffungen.
Genügend Ersparnisse in der Arbeitslosigkeit zu haben ist sehr wichtig für neue Anschaffungen.