1,000 Unterschriften erreicht
An: Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister, Stefan Evers (CDU), SenFin, Dr. Manja Schreiner (CDU), SenMVKU, Christian Gaebler (SPD), SenSBW, Stephan Schmidt (CDU), HA, Franziska Becker (SPD), UA VermögensV, BA Charl.-Wilm.
Rettet Block 4 der Kleingartenkolonie Am Stadtpark I
Kleingärten sind soziales Grün und zugleich ökologisch sehr wertvolle Lebensräume mit einer Vielfalt von Pflanzen, Pilzen und Tieren. Der Klimawandel macht vor Berlin nicht Halt, gerade dieser Sommer 2022 hat doch gezeigt, dass das Leben in der bereits hoch verdichteten Innenstadt fast unerträglich werden kann und dass gerade dort jedes Stadtgrün unverzichtbar ist. Und dennoch sollen die 13 Gärten des Blocks 4 unserer offenen, gemeinwohlorientierten Kleingartenkolonie Am Stadtpark I in der Prinzregenten Str. in Berlin-Wilmersdorf einem lukrativen Bauvorhaben der landeseigenen berlinovo Grundstücksentwicklung GmbH mit 280 Wohnungen für Studierende weichen. Ein Bauantrag steht kurz bevor. Alternativen wurden von dem zuständigen Stadtrat nicht geprüft. BVV, Öffentlichkeit und Betroffene wurden über den mehrjährigen Planungsprozess nicht informiert. Die Gärten sollen gleichzeitig mit zwei benachbarten bebauten Grundstücken desselben Eigentümers veräußert werden, die, wie wir erfuhren, durch die landeseigene BIM angekauft werden. Die berlinovo hat dem Bezirksverband der Kleingärtner Berlin-Wilmersdorf Ende Februar den Zwischenpachtvertrag mit Wirkung Ende November 2023 gekündigt.
Der Senat unternimmt derzeit kostspielige Anstrengungen bei Entsiegelungs- und Wasser-Versickerungsinitiativen. Wie absurd, parallel hochwertiges innerstädtisches Grün zu zerstören!
Wir fordern den Berliner Senat, den parlamentarischen Hauptausschuss, den Unterausschuss Vermögensverwaltung sowie das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf auf:
1. Finden Sie Mittel und Wege, die Kleingärten des Block 4 unserer Kolonie Am Stadtpark I dauerhaft zu erhalten.
2. Stoppen Sie dazu den Ankauf der Gartenfläche durch die berlinovo Grundstücksentwicklung, veranlassen Sie stattdessen einen Erwerb des gesamten Grundstückskomplexes durch die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) und bringen Sie das Gartengrundstück ein in das Sondervermögen Immobilien zur Daseinsvorsorge (SODA).
3. Sichern Sie den Block 4 und darüber hinaus die anderen 3 Blöcke der 103-jährigen Kolonie Am Stadtpark I, die eine Schutzfrist bis 2030 haben, planungsrechtlich durch einen Bebauungsplan Dauerkleingarten.
Der Senat unternimmt derzeit kostspielige Anstrengungen bei Entsiegelungs- und Wasser-Versickerungsinitiativen. Wie absurd, parallel hochwertiges innerstädtisches Grün zu zerstören!
Wir fordern den Berliner Senat, den parlamentarischen Hauptausschuss, den Unterausschuss Vermögensverwaltung sowie das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf auf:
1. Finden Sie Mittel und Wege, die Kleingärten des Block 4 unserer Kolonie Am Stadtpark I dauerhaft zu erhalten.
2. Stoppen Sie dazu den Ankauf der Gartenfläche durch die berlinovo Grundstücksentwicklung, veranlassen Sie stattdessen einen Erwerb des gesamten Grundstückskomplexes durch die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) und bringen Sie das Gartengrundstück ein in das Sondervermögen Immobilien zur Daseinsvorsorge (SODA).
3. Sichern Sie den Block 4 und darüber hinaus die anderen 3 Blöcke der 103-jährigen Kolonie Am Stadtpark I, die eine Schutzfrist bis 2030 haben, planungsrechtlich durch einen Bebauungsplan Dauerkleingarten.
Warum ist das wichtig?
Die gemeinnützige Kolonie Am Stadtpark I mit ihren 120 Gärten ist seit vielen Jahren eine konstruktive Dialogpartnerin für Politik und Verwaltung auf Bezirks- und Landesebene. Wir haben uns bei zahlreichen Fachgesprächen, Konferenzen, Gesprächsrunden zur Zukunft der Kleingärten und zum Kleingartenentwicklungsplan eingebracht. Die Kolonie hat große Anstrengungen unternommen, sich mit ihren vielen Angeboten und Aktivitäten für die Bevölkerung zu öffnen. Der Bezirk hat uns dafür 2016 den Erwin-Barth-Preis „insbesondere für die Nachbarschaftspflege“ verliehen. Wir haben einen Schul- und Kitagarten, einen Mitmachgarten, einen offenen Vereins- und Lesegarten, wir arbeiten mit an zwei Projekten zur Umsetzung der Berliner Ernährungsstrategie. Diese Aktivitäten werden von den Gärtnerinnen und Gärtnern des Vereins getragen. Je weniger Gärten und damit Vereinsmitglieder es gibt, desto weniger Aktivitäten sind möglich. 2020 mussten wir um den Erhalt der 19 Gärten unseres Blocks 1 kämpfen, was uns jedenfalls vorerst gelang. Wir finden es unfassbar, dass wir nun schon wieder eine große Anzahl unserer Gärten verlieren sollen. Was ist das für ein kleingartenpolitisches Signal! Dabei warten 250 Einzelpersonen und Familien mit ihren Kindern seit vielen Jahren sehnsüchtig auf einen Garten in unserer Kolonie, während ringsum unser bereits hoch verdichtetes Wilmersdorf noch weiter versiegelt wird.
Auf den rund 2400 m2 des Blocks 4 werden wie schon in den Notzeiten des Krieges Bio-Obst und -Gemüse angebaut, allein dieses Jahr wurden 80 kg Pflaumen einer Obdachloseneinrichtung zur Verfügung gestellt. Die Gärten mit ihren offenen Wegen sind auch ein wohltuender, kühlender Ort des Durchatmens im Klimastress für die gesamte Nachbarschaft, ein vielfältiger, schöner Lebensraum für Pflanzen und Tiere und damit ein Ort der Naturerfahrung und Umweltbildung, ein Ort, an dem Regenwasser versickern kann, ein Ort, dessen engagierte Gärtnerinnen und Gärtner bei bürgerwissenschaftlichen Projekten zum Klimawandel mitmachen und die Nachbarschaft daran teilhaben lassen. Hier finden auch seltene Tiere und Pflanzen ein Zuhause: Nashornkäfer, verschiedene Wildbienenarten, Grauspecht, Fledermäuse, Feld Rittersporn, wilde Tulpen. Eine große Spatzen-WG wirbelt durch alle Gärten, Stare, Amseln, Rotkehlchen und viele andere ziehen hier jährlich ihre Jungen in den Hecken groß. Eine Fuchsfamilie kommt oft in den Abendstunden oder nutzt schon tagsüber die Hochbeete für ein Sonnenbad. Drei Bienenvölker bestäuben die vielen alten Obstbäume.
Berlin will und muss klimaneutral werden.
Helfen Sie uns dabei, diese Kleingärten zu erhalten! Es gibt keinen „Planeten B“.
Auf den rund 2400 m2 des Blocks 4 werden wie schon in den Notzeiten des Krieges Bio-Obst und -Gemüse angebaut, allein dieses Jahr wurden 80 kg Pflaumen einer Obdachloseneinrichtung zur Verfügung gestellt. Die Gärten mit ihren offenen Wegen sind auch ein wohltuender, kühlender Ort des Durchatmens im Klimastress für die gesamte Nachbarschaft, ein vielfältiger, schöner Lebensraum für Pflanzen und Tiere und damit ein Ort der Naturerfahrung und Umweltbildung, ein Ort, an dem Regenwasser versickern kann, ein Ort, dessen engagierte Gärtnerinnen und Gärtner bei bürgerwissenschaftlichen Projekten zum Klimawandel mitmachen und die Nachbarschaft daran teilhaben lassen. Hier finden auch seltene Tiere und Pflanzen ein Zuhause: Nashornkäfer, verschiedene Wildbienenarten, Grauspecht, Fledermäuse, Feld Rittersporn, wilde Tulpen. Eine große Spatzen-WG wirbelt durch alle Gärten, Stare, Amseln, Rotkehlchen und viele andere ziehen hier jährlich ihre Jungen in den Hecken groß. Eine Fuchsfamilie kommt oft in den Abendstunden oder nutzt schon tagsüber die Hochbeete für ein Sonnenbad. Drei Bienenvölker bestäuben die vielen alten Obstbäume.
Berlin will und muss klimaneutral werden.
Helfen Sie uns dabei, diese Kleingärten zu erhalten! Es gibt keinen „Planeten B“.