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An: Ausschuss für Stadtplanung und Mobilität der Stadt Velbert und Bezirksausschuss Velbert-Neviges

Stoppt das Bauvorhaben Am Schlagbaum. Natur erhalten!

Das auf der Wiese Am Schlagbaum/Eichholzstraße geplante Bauvorhaben mit 78 Wohneinheiten muss gestoppt werden. Es zerstört die Natur, kann zu Umweltkatastrophen wie Überschwemmung und Überhitzung führen und löscht den Lebensraum vieler streng geschützter Tiere aus. 

Wir appellieren an die Vertreter der Stadt Velbert, ihrem eigenen Umwelt- und Klimaschutzkonzept zu folgen und eine Entscheidung zu treffen, die auf lange Sicht vertretbar ist und nicht lediglich die Profitgier einzelner befriedigt.

Warum ist das wichtig?

Die Folgen des Klimawandels spüren wir mittlerweile auch hier bei uns in Deutschland. Ständig erreichen uns Nachrichten über Regionen, die entweder von zu viel Trockenheit und großer Hitze oder aber von Starkregen und Überschwemmungen heimgesucht werden. Unsere Aufgabe als Gesellschaft ist es, uns dem Klimawandel entgegenzustellen, indem wir versuchen, die Natur zu bewahren und zu schützen. Wichtig ist, dass die Menschen, die in einer Region wohnen, sich für den Erhalt ihrer direkten Umwelt einsetzen. Velbert ist eine Stadt im Kreis Mettmann, in der man noch schöne Wiesen und Wälder vorfinden kann. Diese gilt es zu erhalten!
 
Auf der wunderschönen großen Wiese, die an die Straßen Am Schlagbaum und Eichholzstraße in Velbert grenzt und die zur landwirtschaftlichen Gewinnung von Heu und Silage genutzt wird, sollen 78 Wohneinheiten gebaut werden. Durch die Versiegelung der Fläche wird die natürliche Schwammfunktion dieser Wiese zerstört. Bei Starkregen kann es somit passieren, dass Wasser nicht mehr aufgenommen wird und es zu Überschwemmungen kommt. Vollgelaufene Keller wie 2021 in den Stadtteilen Langenberg und Neviges können die Folge sein. 
 
Die Internetseite der Stadt Velbert thematisiert in der Kategorie „Umwelt- und Klimaschutz“ insbesondere die Kaltluftverfügbarkeit im Stadtbereich. Hier wird explizit darauf hingewiesen, dass Kaltluftabflüsse ein natürliches Kühlpotenzial darstellen. „Entsprechende Flächen sind zu schützen, also von der Bebauung weitestgehend freizuhalten.“ Wie man der „Karte der Kaltluftversorgung von Hitzearealen“, der „Karte des Kaltluftvolumenstroms“ sowie der „Karte der Kaltluftverteilung“ entnehmen kann, stellt die Wiese an der Straße Am Schlagbaum eine dieser Flächen dar. Paradox ist, dass die Stadt Velbert zwar auf ihrer Internetseite die Wichtigkeit des Schutzes dieser Flächen predigt, nun aber plant, genau dort zu bauen. 
 
Des Weiteren findet man auf der Internetseite der Stadt Velbert die „Handlungskarte Klimaanpassung“. Dieser Karte ist zu entnehmen, dass die Fläche der Wiese Am Schlagbaum erstens zu den „Gebieten der stadtrelevanten Grün- und Freiräume“ gehört. Handlungsempfehlung der Stadt für diese Gebiete ist, diese möglichst zu erhalten. Zweitens wird deutlich, dass die Fläche zu den „Gebiete[n] der Luftleitbahnen“ gehört. Handlungsempfehlungen der Stadt für diese Gebiete sind unter anderem die „Beachtung der Funktion der Luftleitbahnen bei künftigen Planungen/Bautätigkeiten“, die Minimierung „zusätzlicher Emissionen in diesen Bereichen“ und die Beachtung der Tatsache, dass die Bebauung „keine Riegelwirkung erzeugen“ sollte. Drittens geht aus der Karte hervor, dass „Fließwege“ auf der Wiese Am Schlagbaum verlaufen. Eine Handlungsempfehlung der Stadt für solche Flächen ist, die „Berücksichtigung der Gefahren durch Überflutung in der Bauleitplanung (Senkenlage, Lage an einem Fließweg)“. Bei der Lektüre der Internetseite der Stadt Velbert bleibt nur eine Frage offen: Warum möchte die Stadt Velbert ein Bauvorhaben unterstützen, das entgegen ihrer eigenen Handlungsempfehlungen für diese Fläche steht?
 
Bis 2029 sollen in NRW 110 Maßnahmen umgesetzt werden, um sich für die Folgen des Klimawandels zu rüsten. Im Fokus dieser Maßnahmen stehen vor allem der Hochwasser- und Hitzeschutz. Beispiele für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt gibt es in zahlreichen Kommunen. So soll beispielsweise in Burscheid ein geplantes Wohngebiet mit 70 Wohneinheiten aus ökologischen Gründen doch nicht gebaut werden, da dafür Flächen versiegelt werden müssten und dies zu Überschwemmungen führen könnte. Die Stadt Leichlingen setzt auf das Konzept der blau-grünen Klimaachse, mit deren Hilfe sie zur Schwammstadt werden soll. Dies soll zusätzliche Wasserreserven schaffen und die Bodenfeuchte langfristig fördern. Während diese Beispiele den Weg in eine verantwortungsbewusste Zukunft ebnen, soll in Velbert eine wie oben dargestellt wichtige Fläche mit natürlicher Schwammfunktion versiegelt werden, ohne dass die umwelttechnischen Risiken angemessen Berücksichtigung finden.
 
Der wasseraufnahmefähige Schotterweg samt Ahornallee der privaten Anliegerstraße Am Schlagbaum soll im Zuge des Bauvorhabens einer asphaltierten Straße weichen. Es soll zwar versucht werden, ein paar der alten Ahornbäume zu erhalten, dies könnte jedoch sehr schwierig werden, wenn die Flächen um die empfindlichen Bäume erst versiegelt sind. Auf der Wiese sowie in den Bäumen und Büschen leben diverse streng geschützte Tierarten wie Fledermäuse und Greifvögel. Wer sich nur ein paar Minuten an den Rand der Wiese stellt, sieht Rotmilane und Bussarde ihre Kreise ziehen. Im Frühjahr machen unter anderem Störche auf der Wiese Rast und auch Rehe sowie andere Waldtiere sind ständige Gäste. Diese Idylle mit verschiedensten Käferarten wie Balkenschröter und Hirschkäfer, die nicht nur besonders schön sind, sondern auch unter besonderem Schutz stehen, soll nun mit einem Mix aus freistehenden Einfamilienhäusern, Doppelhaushälften, Reihenhäusern und viergeschossigen Mehrfamilienhäusern bebaut werden. 
 
WIR, die Anwohner der Straßen Am Schlagbaum und Eichholzstraße sagen NEIN!
 
Eine derartige Bebauung ist aus umweltschutztechnischer Sicht nicht tragbar und nicht zu akzeptieren. Der Lebensraum einer Vielfalt an Tieren und Pflanzen soll dem Menschen und seinen Bedürfnissen weichen, anstatt dass bereits versiegelte Flächen umstrukturiert werden. Diese Entscheidung kann man als vernünftiger Mensch, der an die Natur und die Zukunft denkt, nicht gutheißen. 
 
WIR fordern das Bauvorhaben nicht in die Tat umzusetzen, damit dieser wertvolle Ort erhalten bleibt und hoffen dabei auf EURE/IHRE tatkräftige Unterstützung. Wir appellieren an die Stadt Velbert, ihren eigenen Handlungsempfehlungen zu folgen und eine Entscheidung zu treffen, die auf lange Sicht vertretbar ist und nicht lediglich die Profitgier einzelner befriedigt.
Vielen Dank! 
42 Velbert, Deutschland

Maps © Stamen; Data © OSM and contributors, ODbL

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2024-10-14 18:51:02 +0200

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