50,000 Unterschriften erreicht
An: Heidelberg Materials, Dr. Dominik von Achten, Vorsitzender des Vorstands, und Dr. Bernd Scheifele, Vorsitzender des Aufsichtsrats
Stoppt die Zerstörung des Kendeng-Gebirges in Indonesien!
Bildunterschrift: Die Bürger*inneninitiative für das Kendeng-Gebirge fordert: „Wir lehnen den Bau der Zementfabrik auf Java ab! Vertreibt Indocement aus Pati!" © JM-PPK
Wir fordern den Vorstand und Aufsichtsrat des Baustoffunternehmens Heidelberg Materials auf, das neue Projekt des Tochterunternehmens PT Indocement zum Abbau von Kalkstein und zum Bau eines Zementwerks in Pati auf Java zu stoppen!
Wir fordern den Vorstand und Aufsichtsrat des Baustoffunternehmens Heidelberg Materials auf, das neue Projekt des Tochterunternehmens PT Indocement zum Abbau von Kalkstein und zum Bau eines Zementwerks in Pati auf Java zu stoppen!
Heidelberg Materials (bis 2023: HeidelbergCement) ist schon jetzt Deutschlands Klimakiller Nummer 1! [1] Nun will das Unternehmen auf der indonesischen Insel Java eine weitere Zementfabrik errichten und auf 2000 Hektar ehemaligem Naturschutzgebiet Kalkgestein abbauen.
Für das ehemalige Schutzgebiet bedeutet der großflächige Abbau des Karstgesteins sowie der Bau einer riesigen Zementfabrik die Zerstörung des lokalen Ökosystems und der Wasserkreisläufe. Am Fuß des Karstgebirges leben seit Generationen Menschen im Einklang mit der Natur. Sie sind entschlossen, dieses Gebiet mit all ihren Kräften, auch unter Einsatz ihres Lebens, zu verteidigen. Die Projektumsetzung des Heidelberg-Materials-Tochterunternehmens PT Indocement würde diese Menschen gewaltsam vertreibe und ihre Lebensgrundlage zerstören.
Das darf nicht passieren! Heidelberg Materials muss das Projekt jetzt stoppen: Eine Zementfabrik und den Abbau von Kalkstein im Karstgebirge darf es nicht geben.
Das darf nicht passieren! Heidelberg Materials muss das Projekt jetzt stoppen: Eine Zementfabrik und den Abbau von Kalkstein im Karstgebirge darf es nicht geben.
Warum ist das wichtig?
Wasserquelle: Aus dem Kendeng-Karstgebirge mit seinen unterirdischen Höhlen und Wasserläufen speisen sich über 100 Wasserquellen, die Hunderttausende Menschen in Pati und Umgebung mit Trinkwasser und Wasser zur Bewässerung der Reisfelder versorgen. Zwischen 35.000 und 200.000 Menschen könnten durch das Projekt negativ betroffen sein.
Der Karst und der Wald im Kendeng-Gebirge ist ein natürlicher Klimaschützer. Sie speichern Regenwasser und absorbieren Treibhausgase, wodurch sie den Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre senken und Überschwemmungen verhindern.
Heimat indigener Gemeinschaften: Das Kendeng-Gebirge ist die Heimat indigener Gemeinschaften „der Samin oder Sedulur Sikep“, die tief verwurzelte kulturelle und spirituelle Verbindungen zu diesem Gebiet haben. Für diese Gemeinschaften ist das Gebirge nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine spirituelle Quelle des Lebens.
Traditionelle Landwirtschaft: Die Region hat eine lange Tradition in der nachhaltigen Landwirtschaft, insbesondere im Reisanbau, die durch das natürliche Wassersystem des Karsts unterstützt wird. Diese Landwirtschaft ist oft ökologisch schonender und basiert auf dem harmonischen Zusammenleben mit der Natur. Die lokale Bevölkerung, besonders die indigene Gemeinschaft ist stark auf die Landwirtschaft angewiesen.
Biodiversität: Die Region beherbergt eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten, die speziell an die Karstumgebung angepasst sind sowie die endemische Fledermäuse, die das biologische Gleichgewicht aufrechterhalten.
Seit 2010 hat sich das Schicksal des Kendeng-Karstgebirges dramatisch verändert, als die örtliche Provinzregierung den Schutzstatus des Gebiets aufgehoben und etwa 5000 Hektar für Bergbau und Industrie freigegeben hat. In anderen Distrikten, in denen der Karst bereits zerstört wurde, zahlen die Menschen einen hohen Preis: längere Dürreperioden und Überschwemmungen, das Ende der traditionellen Landwirtschaft sowie zunehmende Verarmung sind die Folgen dieser Naturzerstörung im Namen der „wirtschaftlichen Entwicklung“. Ein weiteres großes Zementprojekt würde das Kendeng-Gebirge endgültig an seine Grenzen bringen.
In Indonesien betreibt Heidelberg Materials über seine Tochtergesellschaft Indocement bereits vier Zementwerke mit 14 Ofenlinien, darunter das Werk Citeureup auf Westjava, eines der weltweit größten Zementwerke, sowie das kürzlich in Süd-Sulawesi gepachtete Maros-Werk. Im Herbst 2023 hat Heidelberg Materials ein integriertes Zementwerk in Zentraljava vom lokalen Zementhersteller PT Semen Grobogan erworben. Das neue Werk verfügt über eine Kapazität von 1,8 Mio. Tonnen Klinker und 2,5 Mio. Tonnen Zement sowie Kalksteinreserven für mehr als 50 Jahre.
Anscheinend reichen all diese profitträchtigen bestehenden Investitionen für Heidelberg Materials nicht aus, und das Unternehmen strebt weiterhin danach, die Natur und die Lebensgrundlage der Menschen im Kendeng-Karstgebirge mit dem neuen Projekt zu zerstören, um noch größere Gewinne zu erzielen.
Für Heidelberg Materials ist das Kendeng-Karstgebirge lediglich ein Ort, der erneut enorme Gewinne verspricht. Für die indigene Gemeinschaft der „Sedulur Sikep“ und die Bäuerinnen und Bauern in Pati ist dieser Ort ihre Lebensgrundlage und ein wertvolles Ökosystem von unschätzbarem kulturellen und ökologischen Wert. Die Zerstörung dieses einzigartigen Gebiets würde nicht nur ihre Existenz bedrohen, sondern auch die Vielfalt und Schönheit der Umgebung für immer zerstören.
Deshalb appellieren wir an alle, die Umsetzung des Projekts von Heidelberg Materials in Pati am Fuße des Kendeng-Karstgebirges zu stoppen. So können vorhersehbare Menschenrechts-verletzungen und Naturzerstörung verhindert werden.
Die Petition wird unterstützt von: Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, FIAN Deutschland, End Cement Bündnis, Stiftung Asienhaus.
Quellenangaben:
[1] "DAX-Unternehmen verringern CO2-Ausstoß beträchtlich", FAZ, 16. August 2024
Weiterführende Links:
"Kendeng schützen heißt Klima schützen", Südostasien, 15. Juli 2023
"Zementgigant erwirtschaftet Profite auf Kosten des Globalen Südens", Kritische Aktionäre, 07. Mai 2024
"OECD-Beschwerde: Bundesregierung fordert Heidelberg Materials zu Offenlegung von Risikobericht auf", FIAN Deutschland, 02. Oktober 2024
"Perfekte strategische Ergänzung: Heidelberg Materials stärkt Präsenz im Kernmarkt Indonesien", Heidelberg Materials, 17. Oktober 2023
Wie die Unterschriften übergeben werden
Die Übergabe der gesammelten Unterschriften soll während der Hauptversammlung am 15. Mai 2025 an den Vorstand von Heidelberg Materials erfolgen.