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An: Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft (Die Grünen)

Stoppt Werbung für angebliche Kindernahrungsmittel!

Gerade Kinder sind auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung angewiesen. Doch mit bunten Dinos und lachenden Kindergesichtern auf der Packung suggeriert Werbung, dass die Lebensmittel extra für Kinder seien. Dabei können übermäßig Fett und Zucker die Entwicklung von Krankheiten begünstigen.

Daher fordere ich ein Werbeverbot für angebliche Kindernahrungsmittel: Zucker- und Fettbomben wie Kinderschokolade, Capri-Sonne, süße Joghurts und Co.

Warum ist das wichtig?

Als Ärztin, Mutter und Großmutter ärgere ich mich über die Bewerbung von ungesunden Lebensmitteln bei Kindern.

Slogans wie "Naschen und Vitamine" sollen auch die Eltern überzeugen – und vermitteln dreisterweise den Eindruck von gesunden Snacks. "Perfide Marketing-Methoden" (Zitat FoodWatch) und eine bewusste Täuschung: "Kinderlebensmittel" wie Capri-Sonne oder Kinderschokolade sind voller Zucker und Fett. Und sie werden aggressiv beworben – in Werbespots im Kinderfernsehen oder sogar mit Sponsoring von Kinderfesten.

"Verantwortungslos", nennt das Thomas Fischbach. Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte fordert auch: Werbung für Süßigkeiten wie Milchschnitte, Kinderschokolade und Co. muss verboten werden.

Ich sehe es in meiner eigenen Hausarztpraxis: Der Konsum kann schwerwiegende Folgen haben. Gut ein Sechstel der Kinder zwischen 3 und 17 Jahren in Deutschland ist übergewichtig oder sogar fettleibig. So kann eine "Krankheitskarriere" beginnen, die man als erwachsener Adipöser und Diabetiker fortsetzt. Das Essverhalten zu ändern, wird immer schwieriger. Es gibt Hinweise, dass über eine Änderung der Darmflora Botenstoffe an das Gehirn gelangen, die "verlangen", genau diese Lebensmittel vorrangig zu konsumieren. Und dann sehen wir in
unseren Hausarztpraxen – auch ich in meiner – junge Menschen, die schon 130kg und mehr wiegen. Das hat Folgen für die Gelenke, den Stoffwechsel und das Herzkreislaufsystem – und steht dem Bewegungsdrang im Wege.

Eine neue Studien zeigt außerdem, dass Werbung das Essverhalten von Kindern sogar mehr beeinflusst als das Vorbild der Eltern. So macht Werbung sogar Bemühungen von Eltern und Pädagogen für eine gesunde Kinderernährung zunichte.

Die Ministerin für Justiz und Verbraucherschutz, Christine Lambrecht (SPD), muss sich jetzt dafür einsetzen, dass diese dreiste und manipulative Werbung verboten wird.

Quellen:
- "Kinderernährung - Wie die Industrie aus Kindern Junkfood-Junkies macht", FoodWatch, 13. Juli 2016
- "Ärzte fordern Werbeverbot für angebliche Kindernahrungsmittel", Spiegel Online, 30. Oktober 2019
- "Werbung ist stärker als das Vorbild der Eltern", Ärzte Zeitung, 25. November 2019
- "Prävention: Gegen eine Krankheitskarriere", Deutsches Ärtzeblatt, 48/2019

Neuigkeiten

2020-02-15 07:55:25 +0100

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