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An: Thomas Haldenwang (Verfassungsschutzpräsident), Nancy Faeser (Bundesinnenministerin)

Ende Gelände ist Teil der Klimabewegung: Gegen die Kriminalisierung legitimen Protests!

Solidaritätserklärung mit Ende Gelände

Erst vor wenigen Wochen kamen Menschen in den Hochwasserfluten in Süddeutschland ums Leben. Während der Globale Süden bereits seit Jahrzehnten mit Auswirkungen der Klimakrise kämpft, wurde im letzten Jahr laut dem EU-Klimadienst Copernicus in jedem Monat die 1,5 °C Grenze im globalen Durchschnitt überschritten. Der Expert*innenrat für Klimafragen stellte kürzlich fest, dass Deutschland seine Ziele für 2030 nach den aktuellen Plänen nicht erreichen wird. Tatsächlich investiert die Bundesregierung in den Ausbau fossiler Infrastruktur. Damit kommt die Bundesregierung ihren rechtlichen Pflichten nicht nach: Das Bundesverfassungsgericht hatte am 29. April 2021 entschieden, dass Grundrechte auch in der Zukunft geschützt werden müssen, dass folglich Klimaschutz ein Grundrecht ist. 

In dieser Situation stuft der Verfassungsschutz in seinem neuen Bericht zum ersten Mal eine Gruppe der Klimagerechtigkeitsbewegung als linksextremistischen Verdachtsfall ein. Dies erlaubt dem Verfassungsschutz, Ende Gelände zu überwachen und verdeckte Ermittler*innen einzuschleusen. Davon betroffen sind die Engagierten bei Ende Gelände, ihre Kontakte, sowie Organisationen, die mit Ende Gelände im Austausch stehen. Das sind massive Einschränkungen der Grundrechte politischer Versammlung und Organisierung.

Wir, die unterzeichnenden Gruppen, Organisationen und Personen, sind erschüttert, dass der Verfassungsschutz Ende Gelände als linksextremistischen Verdachtsfall einstuft. Dass der Verfassungsschutz die antikapitalistische Auffassung von Ende Gelände als Belege für einen Verdacht auf Extremismus aufführt, ist höchst besorgniserregend. Die Position, dass der Kapitalismus den Klimawandel antreibt, fällt in den Rahmen der Meinungsfreiheit. Sie ist außerdem Teil vieler wissenschaftlicher Befunde und Analysen. Die Verfassung schützt Grundrechte, keine bestimmte Wirtschaftsform.

Warum ist das wichtig?

Angesichts der beschriebenen Dramatik der Lage und der Tatenlosigkeit der Bundesregierung ist es nachvollziehbar, dass Menschen Proteste zivilen Ungehorsams nutzen, um sich für eine klimagerechte Welt einzusetzen. Die Aktionen von Ende Gelände sind besonnen und richten sich gezielt gegen Orte der Zerstörung wie Braunkohletagebaue oder Kraftwerke, um diese als solche überhaupt sichtbar zu machen. Sie sind wichtige Signale, die aufrütteln und auf die Profiteure der fossilen Industrie hinweisen. 

Die Einstufung des Verfassungsschutzes stellt Ende Gelände auf eine Ebene mit rechtsextremen Verdachtsfällen wie die AfD. Wir beobachten besorgt, dass diese Einstufung von Ende Gelände nur das neueste Beispiel einer zunehmenden Kriminalisierung der Klimabewegung ist. In einem gesellschaftlichen Klima, das von einem politischen Rechtsruck, von zunehmender Hetze, rechter Gewalt und der Verbreitung von Verschwörungsideologien geprägt ist, halten wir es für ein fatales Signal, ein Bündnis des zivilen Protests, das auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse arbeitet, derart zu kriminalisieren. 

Seit vielen Jahren setzt sich eine breite Klimabewegung aus der Mitte der Gesellschaft heraus für einen Ausstieg aus den fossilen Energien und einen sozialgerechten Wandel ein: von Bürger*inneninitiativen gegen den Ausverkauf ihrer lokalen Natur und Grundversorgung über eine breite Bewegung junger Generationen bis hin zu Umweltverbänden. Ende Gelände ist schon lange ein Teil dieser vielfältigen Bewegung und als solche stehen wir solidarisch zusammen.

Erstunterzeichnende Gruppen hier abrufen: 

https://weact.campact.de/s/erstunterzeichnerinnen-der-weact-petition-ende-gelande-ist-teil-der-klimabewegung-gegen-die-kriminalisierung-legitimen-protests

Foto: Edouard Marchal, 2017

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Neuigkeiten

2024-11-16 16:33:27 +0100

5,000 Unterschriften erreicht

2024-07-31 15:21:10 +0200

Solidarität mit Ende Gelände – Verfassungsschutz auflösen!

Der VVN-BDA hat heute eine Solidaritätserklärung veröffentlicht und legt den Finger in die Wunde:

"Die Verfassungsschutzbehörden sind keine neutralen Institutionen. Sie vertreten immer auch eine eigene politische Agenda bei der Einordnung und Bewertung politischen Aktivismus. Die Nähe zur politischen Rechten lässt dabei regelmäßig blinde Flecken offenkundig werden, die Antifaschist*innen in ehrenamtlicher und mühevoller Arbeit deutlich fundierter und zuverlässiger bearbeiten."

Lest hier das Statement und verbreitet es weiter: https://vvn-bda.de/solidaritaet-mit-ende-gelaende-vs-aufloesen/

2024-07-18 15:39:12 +0200

1,000 Unterschriften erreicht

2024-07-17 15:59:51 +0200

500 Unterschriften erreicht

2024-07-17 10:04:40 +0200

100 Unterschriften erreicht

2024-07-17 09:43:07 +0200

50 Unterschriften erreicht

2024-07-17 09:23:16 +0200

25 Unterschriften erreicht

2024-07-17 09:11:21 +0200

10 Unterschriften erreicht

2024-07-17 09:06:47 +0200

Über 100 Gruppen und Organisationen stellen sich in einer Solidaritätserklärung hinter das Bündnis Ende Gelände, das vor einem Monat vom Verfassungsschutz als linksextremistischer Verdachtsfall eingestufte wurde. In der Erklärung heißt es, die Gruppen seien erschüttert über die Entscheidung des Verfassungsschutzes. Dass ein Bündnis wie Ende Gelände, das seit fast zehn Jahren für globale Klimagerechtigkeit einstehe, derart kriminalisiert würde, sei ein fatales Signal für die Demokratie in Deutschland. Unterzeichnet haben die Erklärung neben den Parteijugenden Jusos und Linksjugend solid auch die Letzte Generation, ROBIN WOOD sowie das Komitee für Grundrechte und Demokratie.
Hier geht es zur Pressemitteilung von Ende Gelände mit weiteren Informationen und Statements von Philipp Türmer, Bundesvorsitzender der Jusos, Florian Kubitz, Vorstandssprecher von ROBIN WOOD und der Sprecherin von Ende Gelände, Jule Fink: https://www.ende-gelaende.org/press-release/pressemitteilung-vom-17-07-2024/