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An: Arbeitsminister Hubertus Heil / Wirtschaftsminister Robert Habeck / Postpolitische Sprecher*innen der Bundestags-Fraktionen: S. Roloff (SPD), S. Detzer (Die Grünen), R. Houben (FDP), H. Durz (CDU/CSU), P. Meiser (Die Linke)

Amazon & Co: Ausbeutung durch Subunternehmen stoppen!

Weihnachten steht vor der Tür, Zeit der Besinnlichkeit? Nicht für Paketzusteller*innen! Sie müssen bei jedem Wetter und zu jeder Zeit hin und her rennen, ohne ordentliche Arbeitsverträge, mit unmenschlichen Arbeitszeiten, oft dazu noch totalüberwacht. Recherchen von Correctiv haben belegt, dass Arbeiter*innen oft 21 Stunden am Stück hinterm Steuer sitzen und dabei total überwacht werden. Durch Kettenverträge haben sie keinen Urlaubsanspruch. Unsere Wohnungen werden zu Lagerstätten für Pakete, wir alle werden unbezahlt zum Teil der Lieferkette.

Aber jetzt gibt es eine realistische Chance, das zu ändern! Das Postgesetz wird reformiert. In der Fleischindustrie gibt es ein Subunternehmensverbot schon, was entstand, als die Skandale rund um Tönnies bekannt wurden. Diesen Schutz wollen wir auch für die Paketzusteller*innen!

Wir fordern: Faire und sichere Arbeitsbedingungen für Paketzusteller*innen!

  • Fremdvergabe und Werkverträge im Paketgeschäft müssen verboten werden.

  • Firmen wie Amazon dürfen ihre Zusteller-Firmen und Warehouses nicht künstlich in einzelne Betriebe aufspalten und damit betriebsratliche Organisierung verhindern.

  • Die Arbeiter*innen dürfen nicht mehr ausgebeutet werden. Arbeitsschutz und alle Rechte, die bei Amazon gelten, müssen in der Lieferkette auch nach unten weiter gegeben werden. Fachlich heißt das Generalunternehmerhaftung. Sonst externalisiert Amazon die Schäden und gibt den Druck weiter nach unten.

  • Lagerstellen von Paketen müssen einen Anspruch auf Entlohnung bekommen.

Warum ist das wichtig?

Amazon hat unser Konsumverhalten grundsätzlich verändert. Wir bestellen immer mehr online, insolvente Geschäfte füllen die deutschen Innenstädte. Dabei zahlt das Unternehmen kaum Steuern und setzt auf maximale Abhängigkeit der Kunden*innen und ihrer Online-Verkäufer*innen: Wir werden mit Prime, dem Amazon-Abo für kostenlose Lieferung, gelockt, nur noch dort zu kaufen und kaum eine E-Commerce Branche kommt am Marktführer vorbei, häufig mit massiven Verlusten.

Dieses totalitäre Modell wird von extrem ausgebeuteten Paketzusteller*innen getragen. Die Subunternehmen stehen unter immensem Druck und dürfen nur eine von Amazon festgelegte Größe erreichen, wenn sie Aufträge bekommen wollen. Damit kontrolliert Amazon, dass kein Unternehmen zu groß wird: es folgt dem Prinzip „Teile und Herrsche“. Eine Organisierung wird nicht möglich, Amazon kann in Verhandlungen nicht unter Druck gesetzt werden. Die Abhängigkeit ist perfekt.

Wenn das Unternehmen jeden Schritt der Arbeiter*innen aus Profitinteresse überwachen kann, beweist es auch, dass die Kontrolle der Arbeits- und Menschenrechte problemlos überprüft werden kann. Betriebliche Altersvorsorge, sichere Arbeitsverhältnisse, ein bundesweiter Betriebsrat - all das sind Standards, die vor 100 Jahren erkämpft wurden und nicht erodieren dürfen.

Wir Bürger*innen fühlen uns oft machtlos gegenüber einem mächtigen Konzern wie Amazon. Aber jetzt haben wir die Chance, uns gemeinsam gegen die Ausbeutung der Zusteller*innen zu stellen. Diese kontrollierte, ausgebeutete und in Subunternehmen gepaltene Arbeiterschaft klingelt täglich an unseren Haustüren. Nachbarn dienen kostenlos als Lagerstellen und werden zum Teil der Lieferkette, werden morgens früh vom Zusteller geweckt und abends spät vom Nachbarn in Anspruch genommen.

All das wollen wir nicht!

Solange der Brief- und Post-Sektor privatwirtschaftlich organisiert bleibt, muss Amazon in die Schranken gewiesen werden. Der letzten Regierung ist in der Fleischindustrie ein Verbot von Subunternehmen gelungen. Wir fordern vom Wirtschaftsministerium, dass sie einen Ausverkauf der Grundrechte stoppen und Paketzusteller*innen schützen!

Quellen:
Paketdienst-Branche: Gutachten befürwortet Verbot von Subunternehmen | ver.di
Die Maschine Amazon - Investigativrecherche von Correctiv

Kategorie

Neuigkeiten

2024-02-14 14:13:16 +0100

Die Petitionen sollten vor einer Woche dem Bundesarbeitsministerium übergeben werden. Gemeinsam mit Ver.di hatten wir schon das Unterschriftenpaket geschnürt, die Presse und unseren Peng-Pinguin eingeladen und wollten die insgesamt über 87.000 Unterschriften für faire und sichere Arbeitsbedingungen für Paketzusteller*innen an Arbeitsminister Hubertus Heil übergeben.

ABER nur einen Tag vorher hat das Arbeitsministerium den Termin abgesagt, ein Angebot für einen neuen Übergabetermin gibt es nicht. Das ist eine enttäuschende Reaktion auf 87.000 Bürger*innen-Stimmen.

Daher haben über 1200 Unterstützer*innen eine Mail direkt an das Ministerbüro von Hubertus Heil geschickt, um unsere Forderungen deutlich sichtbar zu machen und das Ministerium zum Handeln zu bewegen.

2023-12-12 16:25:10 +0100

50,000 Unterschriften erreicht

2023-11-24 19:25:45 +0100

20,000 Unterschriften erreicht

2023-11-24 16:12:26 +0100

10,000 Unterschriften erreicht

2023-11-24 10:00:58 +0100

5,000 Unterschriften erreicht

2023-11-16 15:56:22 +0100

1,000 Unterschriften erreicht

2023-11-16 15:11:57 +0100

500 Unterschriften erreicht

2023-11-16 14:53:33 +0100

100 Unterschriften erreicht

2023-11-16 14:51:48 +0100

50 Unterschriften erreicht

2023-11-16 14:50:58 +0100

25 Unterschriften erreicht

2023-11-16 14:49:58 +0100

10 Unterschriften erreicht