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An: Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln

Appell zur Rettung der Kölner Filmszene

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

sehr geehrte Mitglieder des Rates der Stadt Köln,

als kürzlich Jean-Luc Godard starb, titelte eine große deutsche Zeitung: „Das Kino ist jetzt wirklich tot.“ Dem möchten wir vehement widersprechen!

Jedoch ist eines nicht abzustreiten: Nach Jahren der Pandemie, Preissteigerungen und nun auch noch einer veritablen Energiekrise, sorgen wir uns ernsthaft um die Kino- und Filmkultur in Köln.

Jetzt ist noch Zeit, die Entwicklungen zu gestalten, statt sie einfach geschehen zu lassen.

Als Filmschaffende, als Filmbegeisterte, als Festivalmacherinnen, Zuschauerinnen, Kinobetreibende, als Bürger*innen dieser Stadt fordern wir zur Sicherung der vielseitigen Filmszene Köln:

• Eine kurzfristige Lösung für die bedrohten Akteur*innen

• Ein langfristig schlüssiges und tragfähiges Förderkonzept für die gesamte Sparte

• Angepasste Förderetats, die dem aktuellen Transformationsprozess unserer Gesellschaft Sorge tragen


Warum ist das wichtig?

Die Kunstform Film ist jung, kaum mehr als 120 Jahre alt und doch hat sie das 20. Jahrhundert so stark geprägt, wie kaum ein anderes Medium.

Köln hat eine reiche Film- und Kinogeschichte, schon 1896 wurden hier die ersten Filmaufnahmen von den Gebrüdern Lumière gemacht.

Bis heute ist das Selbstverständnis als Medienstadt Teil der Kölner Identität.

Die vielfältige Szene aus Filmschaffenden, Filminitiativen, Festivals, Filmbüro, Filmhaus, Filmforum, Kinos und Programmen der Filmbildung in Köln ist einzigartig.

Doch wieviel wird davon die nächsten Jahre überleben?

Im Jahr 2019 war der Stadt Köln die Filmkunst und -kultur 54 Cent pro Einwohner*in wert, sie machte nur 0,2 Prozent des Kulturetats aus. Diese Zahlen zeigen, dass schon vor der Pandemie, vor Inflation und Energiekrise die Etats sehr klein waren. Die Lage hat sich seitdem deutlich verschärft.

Festivals kommen mit ihren ursprünglichen Budgets nicht mehr aus.

Das erst im letzten Jahr neu eröffnete Filmhaus Köln blickt unter diesen Vorzeichen schon wieder in eine schwierige Zukunft.

Darüber hinaus gibt es seit der Abschaffung der Stabsstelle Medien im Jahr 2019 eine nicht geklärte Fördersituation, die gleich drei Akteur*innen betrifft: Das Filmbüro NW, das Festival für Schnitt und Montagekunst Edimotion und SoundTrack_Cologne.

Im Haushaltsentwurf der Stadt für 2023/24 ist bisher kein Budget vorgesehen, um diese Lücke zu schließen. Unter diesen Umständen steht die Zukunft wichtiger Institutionen für das kulturelle Leben unserer Stadt auf dem Spiel.

In seinen HISTOIRE(S) DU CINÉMA sagt Jean-Luc Godard: „Das Kino ist nicht vor der Zeit geschützt. Es ist der Schutz vor der Zeit.“ Lasst es uns schützen, damit es uns weiterhin in Köln Schutz bieten kann!

Erstunterzeichner*innen (Auswahl):

Alexander Scholz, Festivalleitung Duisburger Filmwoche

Jan Wagner, Leitung filmwerkstatt düsseldorf

Petra Hoffmann, Sprecherin AG Dok West, Köln

Jenny Krüger, Geschäftsführung Edimotion Festival für Filmschnitt und Montagekunst, Köln

Andres Veiel, Autor & Regisseur, Berlin

Jan Bonny, Regisseur, Drehbuchautor, Düsseldorf

Judith Funke, Leitung Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW, Köln

Melanie Andernach, Produzentin MADE IN GERMANY Filmproduktion, Köln

Katharina Schüttler, Schauspielerin

Daniel Brühl, Schauspieler

Petra L. Schmitz, Sprecherin Sektion Film/Medien Kulturrat NRW

Lars Henrik Gass, Festival Director Internationale Kurzfilmtage Oberhausen

Marion Kranen, Kuratorin Köln im Film e.V.

Johannes Duncker, Festivalleitung KFFK/Kurzfilmfestival Köln

Juliane Bartelheimer, Kulturmanagerin, Filmhaus Bielefeld e.V.

Christoph Hochhäusler, Autor, Regisseur, Mitherausgeber der Filmzeitschrift „Revolver”

Prof. Michael Möller, Vorstand AGDOK West, LETsDOK, Köln

Philip Scheffner, Filmemacher, Professor für dokumentarische Praxen, Köln und Berlin

Dr. Maxa Zoller, Leitung Internationales Frauen Film Fest Dortmund+Köln

Nadja Radojevic, Geschäftsführerin, ifs Internationale Filmschule Köln

Stefan Höh, Vorstand, Dokomotive Plattform e.V., Köln

Birgit Hauska, Medienkunst und Film, SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn

Erica von Moeller, Regisseurin, Bühnen Köln

Bendocchi-Alves, Prof. Editing Bild und Ton ifs Köln

Gerhardt Haag, Direktorium africologneFESTIVAL, Köln

Lucienne Laven, Geschäftsleitung, Netzwerk Filmkultur NRW e.V.

Michael Aust, Leitung SoundTrack_Cologne, Köln

Sonja Hofmann, Leitung Filmbüro NW e.V.

Torsten Reglin, Vorstand Filmbüro NW e.V.

Bettina Böttinger, Moderatorin

Bernhard Marsch, Vorstand, Filmclub 813 e.V., Köln

Erik Winker, Produzent, CORSO Film, Köln

Vera Schöpfer, Leitung Filmhaus Köln

Bettina Fischer, Vorstand KulturNetzKöln e.V.

Dietmar Kobboldt, Vorstand KulturNetzKöln e.V.

Lale Konuk, Vorstand KulturNetzKöln e.V.

Prof. Barbara Hennings, Internationale Filmschule Köln

Joachim Ortmanns, LICHTBLICK FILM- & FERNSEHPRODUKTION GmbH, Köln

Dietrich Leder, Medienwissenschaftler, Publizist, Köln

Angela Spizig, Bürgermeisterin der Stadt Köln 2000-2014

Joachim Kühn, Filmverleiher, Geschäftsführer, Köln

Dr. Gabriele Voss, Autorin, Editorin, Filmemacherin, Köln

Matthias Hornschuh, Filmkomponist, Landesmusikrat NRW, Köln

Prof. Bjoern Bartholdy, Director Cologne Game Lab, Köln

Gerd Kroske, Regisseur, Autor, Produzent, Berlin

Christian Becker, Filmemacher, Produzent, Köln

Oliver Schwabe, Filmemacher, Produzent, Köln

Rosemarie Schatter, konzepte + programme für film + kino, Köln

Mehmet Akif Büyükatalay, Regisseur, Produzent, Köln

Claus Reichel, Produzent, Köln

Laurentia Genske, Regisseurin, Köln

Wilfried Reichart, Beirat im Verband der deutschen Filmkritik (VdFk)

Herbert Schwering, Produzent COIN FILM, Köln

Christine Kiauk, Produzentin COIN FILM, Köln

Britta Wandaogo, Filmemacherin, Prof. Audiovisuelle Medien, Düsseldorf

Rolf Bringmann, Fernsehjournalist, Köln

Prof. Fosco Dubini, Regisseur, Köln

Eva Zahn, Drehbuchautorin

Volker A. Zahn, Drehbuchautor

Dr. Manuel Zahn, Professor für Ästhetische Bildung Universität zu Köln

Marek Harloff, Schauspieler, Köln

Benjamin Heisenberg, Regisseur, Autor, Bildender Künstler

Prof. Lars Büchel, Regie, Hamburg

Martin Wolf, Filmeditor, Köln

Grit Lemke, Regisseurin, Autorin, Berlin

Dennis Todorovic, Regisseur, Autor, Professor Filmuniversität Babelsberg

Yana Höhnerbach, Filmeditorin, Köln

Christiane Büchner, Filmemacherin, LaDOC, Köln

Gerd Haag, Produzent, Hamburg

Reinald Gußmann, Verleger, VORWERK 8, Köln

Orkan Bayram, Festivalleiter Kurdische Filmtage Köln

Christoph Hübner, Regisseur und Produzent, Berlin

Karin Jurschick, Professorin Hochschule für Fernsehen und Film, München

Paula Döring, Vorstand Literaturszene Köln e.V.

Dr. Peter Bach, KunstSalon e.V

Heike-Melba Fendel, Geschäftsführerin, barbarella Entertainment, Köln/Berlin

Tasja Langenbach, künstlerische Leitung, Videonale, Bonn

Jennifer Schlieper, Kinobetreiberin Lichtspiele Kalk, Köln

Felix Seifert, Kinobetreiber Lichtspiele Kalk, Köln

Wie die Unterschriften übergeben werden

Dieser Appell soll vor der nächsten Ratssitzung (10.11.2022) an Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, übergeben werden.

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2022-09-27 14:14:33 +0200

1,000 Unterschriften erreicht

2022-09-26 13:55:51 +0200

500 Unterschriften erreicht

2022-09-23 14:15:45 +0200

100 Unterschriften erreicht

2022-09-23 10:52:26 +0200

50 Unterschriften erreicht

2022-09-23 08:43:20 +0200

25 Unterschriften erreicht

2022-09-22 13:44:44 +0200

10 Unterschriften erreicht