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An: Magistrat der Stadt Frankfurt und Eigentümer der Immobilie

Berger Kino für ALLE!

Mit der Insolvenz des Berger Kinos ist für viele ein Stück Bornheimer Kultur gestorben. Seit 2020 steht das Kino leer und verfällt langsam aber sicher. Das Kino ist während der Pandemie pleite gegangen.

Das Berger Kino ist nicht nur ein Ort, an dem Filme gezeigt werden. Es ist ein Ort, der Generationen von Menschen zusammengebracht hat, um gemeinsam zu lachen, zu weinen und zu träumen. Es ist ein Ort der Inspiration, des Dialogs und der kulturellen Bereicherung.

Wir erklären uns mit den Besetzer*innen des Berger Kinos solidarisch und unterstützen die Forderung, dass Berger Kino als einen als einen nicht kommerziellen Kultur- und Begegnungsort für ALLE umzugestalten.

Wir fordern den Magistrat der Stadt Frankfurt und den Eigentümer der Immobilie dazu auf, die Bedeutung des Berger Kinos für unser Stadtviertel und seine Bewohner*innen und anzuerkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um seinen Fortbestand unter zu sichern.

Warum ist das wichtig?

Immer mehr Kulturorte gehen Pleite, müssen schließen. Frankfurt ist scheiß teuer geworden und wird immer ungemütlicher. Das kann man besonders gut hier in Bornheim sehen, wo die Hipster Cafes und Waffelläden langsam aber sicher die Berger Straße hoch kriechen und immer mehr schöne und charakteristische Läden aus dem Stadtteil verdrängen.

Statt Kulturangeboten und erschwinglichem Essen, statt bezahlbarer Miete und grüner Stadt, gibt's Hochglanz Einkaufsläden, hässliche Neubauten überteuerte Restaurants und den fünfundzwanzigsten Supermarkt mit Selbstbezahler-Kasse in einem Umkreis von 300 Metern.

Unser Viertel wird immer mehr zum Reichen-Viertel und verdrängt damit die Menschen, die zu Bornheim gehören, es sich aber nicht mehr leisten können. Der Profithunger drängt immer mehr günstige Kulturangebote und arme Menschen aus der Stadt.

Auch das Berger Kino konnte dem Profitdruck nicht standhalten. Dabei gehört es für viele andere und einige von uns seit unserer Kindheit einfach zum Viertel dazu. Schon im Januar 2021 erklärte der Eigentümer der Immobilie Hermann Steib, Ortsvorsteher der Grünen, der Leerstand des Kinos soll vermieden werden und auch der Magistrat sagte aus dem Berger Kino muss ein kultureller Begegnungsort und Kommunikationszentrum werden, in dem weiter Programmkino läuft. Das Stadtschulamt spricht sich dafür aus, dass im Kino Jugend- und Kinderbegegnungen stattfinden sollen. Passiert ist seitdem nichts.

Städtische Förderung? Fehlanzeige. Das Kino steht weiter leer. Und das jetzt schon seit mehr als 4 Jahren. Dabei sind doch eigentlich alle einer Meinung: Eigentümer, Stadt, Magistrat und Anwohner*innen meinen: Das Berger Kino darf nicht sterben, es muss weiter als kultureller Ort und Programmkino genutzt werden. Das einzige Problem, die Stadt rückt kein Geld raus und kommt wie sonst auch immer, wenn es um Leerstand in Frankfurt geht, nicht ins Handeln. Wir haben kein Bock, dass aus dem Berger Kino, noch ein vor sich hin verfallender Leerstand wird, bis irgendwann der nächste Handy-Laden einzieht und immer mehr kulturelle Angebote aus Frankfurt gedrängt werden. Es ist an der Zeit zu Handeln und neue Orte zu schaffen die nicht dem kapitalistischen Profitzwang unterliegen, sondern von der Bevölkerung für die Bevölkerung selbst organisiert werden.

Also helfen wir nach.

Ab jetzt ist das Berger Kino wieder geöffnet - selbstverwaltet. Das Berger Kino soll Kultur- und Begegnungsort sein. Für alle. Ab jetzt werden hier wieder Filme gezeigt, Theater gespielt und Diskussionsveranstaltungen abgehalten. Wir nehmen uns Raum für die, die keinen Raum in Frankfurt bekommen sollen. Das Kino soll feministisch und offen für alle sein. Jeder Film nur auf Spendenbasis gezeigt werden. Kultur kann nicht abhängig vom kapitalistischen Profitstreben sein und muss für alle Menschen Teilhabe ermöglichen. Wir wollen das Stadtbild Frankfurts und Bornheims wieder verändern. Weg von Hochglanz Schicki-Miki zurück zum Charme Frankfurts.

Was Frankfurt ausmacht, sind die unterschiedlichen Menschen, die hier wohnen und nicht die Bankentürme und Bürokomplexe. Für die wurde schon genug Raum in der Innenstadt gesichert, jetzt sind wir dran uns den Raum, den wir brauchen und wollen zu nehmen.

Mehr Infos: https://www.instagram.com/queereskino069/

Information zur Transparenz: Der Halbsatz "Nach der Schließung der E-Kinos in der Innenstadt und dem drohenden Aus des Eldorado Kinos..." wurde aus der Petition gestrichen, da er nicht den Tatsachen entsprach.
Frankfurt am Main, Deutschland

Maps © Stamen; Data © OSM and contributors, ODbL

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