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An: Stadt Köln, Oberbürgermeisterin, LVR, NRW Landesregierung

Frühe KZ, SA Folterzentrum in Köln Porz, Gedenkstätte trotz Abriss

Forderung: Der Abriss des Geländes des frühen KZ "AM Hochkreuz" ist vollständig abgeschlossen!

Wir fordern eine Erinnerungsstätte zur Würdigung des örtlichen Widerstandes und einer Ermöglichung didaktischer Arbeit am Ort.

Der Erhalt der historischen Gebäude des ehemaligen SA-Schutzshaftlagers am Hochkreuz ist somit nicht mehr möglich dennoch fordern wir Schaffung einer Gedenkstätte, eines zusätzlichen Gedenkpavillons am Ort. Zudem nehmen wir gerne die Option an uns aktiv an einem Zentrum in Porz Mitte zu beteiligen.

Das Schutzhaftlager Hochkreuz der SA-Brigade 71 in Porz-Gremberghoven an der viel befahrenen Frankfurter Straße wird möglicherweise der Verkehrsplanung zum Opfer fallen! Das Lager war bis vor Kurzem zu großen Teilen noch erhalten und somit von besonderem historischen Wert.

Begründung
Das Schutzhaftlager Hochkreuz der SA-Brigade 71 in Porz-Gremberghoven an der viel befahrenen Frankfurter Straße in Porz-Gremberhoven wird nach einer Vereinbarung von Stadtverwaltung und einem Privatunternehmen "niedergelegt". Es soll eine Straßenverbreiterung entstehen! Das Lager ist unsere Meinung nach von besonderen historischen Wert und sollte eine Stätte der Erinnerungs- und Gedenkkultur werden.

Das Schutzhaftlager Hochkreuz wurde am 09. Juli 1933 durch den Bürgermeister von Porz Oedekoven zusammen mit der SA als Nachfolger des Lagers Stellawerk Bergisch Gladbach in der stillgelegten Sprengstofffabrik Hochkreuz bei Porz eingerichtet. Zu diesem Zeitpunkt war es im Besitz des IG Farben Konzerns, dieser wurde von den Siegermächten zerschlagen (Bayer, BASF..) Es handelte sich um einen völlig isolierten Komplex unter Bewachung der SA und daher keine Einrichtung der Justiz oder der Polizei. Lagerkommandant war nach Auflösung des Lagers Stellawerk der Sturmbannführer Schreiber. Die Wachen wurden täglich alternierend von den SA-Stürmen Porz und Bergisch Gladbach gestellt. Da die Wachen 24 Stunden dauerten, wurden hierzu im Besonderen die arbeitslosen Mitglieder der SA eingeteilt. Die SA unterstützte aber auch die örtliche Polizei bei Verhaftungen. Die Vernehmungen führte der SA Sturmbannführer Schreiber durch. Auch die SA-Obertruppführer Bauch und Vierkötter wurden vom Lager Stellawerk ins Lager Hochkreuz verlegt und terrorisierten dort zusammen mit dem SA-Mann Georg Broich weiter die Häftlinge.

Im Lager Hochkreuz wurden durchschnittlich 40 bis 50 Häftlinge inhaftiert. In der Woche vom 14./15. Juli 1933 wurde in Porz in Zusammenarbeit von Bürgermeister Oedekoven, Polizei, SA, Rheinisch-Bergischen Kreis (Landrat) und NSDAP-Führung eine Aktion gegen vermeintliche Kommunisten durchgeführt. Ohne Haft- bzw. Durchsuchungsbeschlüsse wurden entsprechend einer Liste mit 65 Namen Hausdurchsuchungen und Verhaftungen vorgenommen. 32 Personen wurden verhaftet und im Lager Hochkreuz inhaftiert. Dort wurden 16 von ihnen schwer misshandelt.
Die Berichte im Bestand Best. 121 des Kreisarchivs schildern
- Schläge mit Stöcken und Gummiknüppeln,
- minutenlanges Eintauchen in Eiswasser und
- Aufhängen an der Decke.
Diese sehr frühen KZ dienten der Zerschlagung des starken Widerstandes, immerhin hatten die Nazis im Rheinland keine Mehrheit. Fast alle diese Folterzentren wurden inzwischen abgerissen, sie haben viel zu wenig Beachtung, man muss sie erhalten um zu verstehen wie die brutale Unterdrückung konkret ausgeübt wurde.
In Hochkreuz war ein spezieller Raum mit der Beschilderung „F.K.“ für Folterkammer eingerichtet. Ende August werden weitere 23 Personen aus Köln und Umgebung sowie 10 vermeintliche KPD-Anhänger (8 aus Lindlar) ins Lager Hochkreuz verbracht. Im August werden einige in das Kölner Gefängnis Klingelpütz überstellt. In der Nacht vom 20. auf den 21. November 1933 folgten weitere nicht legale Durchsuchungen und Verhaftungen, wobei 24 Personen aus Lindlar verhaftet und ins Lager Hochkreuz gebracht werden.

In Porz war sehr schnell bekannt, was sich am Hochkreuz abspielte, obwohl die Fabrik etwas abseits lag. Es konnte auch nicht geheim bleiben, dass der nierenkranke Matthias Neu aus Eil, den man bewusst in die Nierengegend geschlagen hatte, am 30. Januar 1934 an seinen inneren Verletzungen verstarb. Nach 14 Tagen wurden fast alle Inhaftierten entlassen; so konnten viele Bewohner von Porz sehen, was man ihnen angetan hatte. Die Entlassenen hatten sich zu Stillschweigen über die Vorfälle während ihrer Gefangenschaft verpflichten müssen. Unter Folter wurden drei Geständnisse über versteckte Waffen erpresst, die zu Anklagen wegen Hochverrats führten.

Quelle:

http://www.archive.nrw.de/kommunalarchive/kommunalarchive_a-d/b/BergischGladbach_RheinischBergischerKreis/Rueckspiegel/index.php

Gebhard Aders, Das Schutzhaftlager der SA am Hochkreuz in Porz-Gremberghoven, Rechtsrheinisches Köln 1982

Infos https://www.porz-illu.de/content/am-hochkreuz-weitere-informationen#overlay=node/5843/edit

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

Warum ist das wichtig?

Diese Ort steht unmittelbar vor dem Abriss, wenn nun nicht schnell alle Register gezogen werden wird es zu spät sein, unterstütze die Forderung mit deiner Unterschrift, eine Petition ist wichtig, eine erste Petition (openpetition) scheiterte 2018 an zu wenig Beteiligung.

Kategorie

Neuigkeiten

2023-04-25 11:36:27 +0200

TERMIN:

Mittwoch, der 26. April ab 18:30 Uhr Porzer Rathaus in der VHS (Raum 111)

2023-04-18 17:03:14 +0200

Das Treffen findet statt am:
Mittwoch, der 26. April ab 18:30 Uhr
Bezirksrathaus Porz
Chlasta-Saal (wenn der Saal nicht klappt gibt es einen Hinweis)
Klaus Schäfer hat die Veranstaltung vom 29.3. für uns zusammengefasst, allerdings hier nur 1.000 Zeichen möglich:
- ein Container in Porz Mitte als Start und Übergangslösung zur Dokumentation der NS Zeit in Porz und zur Darstellung der antifaschistischen Tradition des Ortes.
Hier ist das "Frühe KZ" ein wesentlicher Bestandteil.
Der Ort soll in Porz Mitte sein
Liebe Grüße und vielen Dank
Jochen

2023-04-11 19:17:46 +0200

Bei den kommenden Treffen geht es um die Einrichtung eines lebendigen Erinnerungsortes in Porz. Ein solches Gelände wird wahrscheinlich in Porz Mitte zur Verfügung gestellt werden.
https://www.porz-illu.de/content/am-hochkreuz-weitere-informationen

2023-04-11 17:02:46 +0200

Liebe Leute
es gab a, 29.03 eine Veranstaltung des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln im vollbesetzten Chlasta Saal des Bezirksrathauses Porz. Im Vorfeld der Veranstaltung gab es bereits einen Austausch mit dem Leiter des NS-DOK.

Wer Interesse an einem weiteren Treffen und einem lokalen realen Engagement hat, in Porz und Umgebung lebt ist herzlich eingeladen sich zur Veranstaltung einzutragen.
Wir hatten Unterstützung aus dem gesamten Bundesgebiet, vielen Dank dafür.
Wer sich am realen nächsten Treffen beteiligen möchte kann sich hier eintragen
https://doodle.com/meeting/participate/id/egnp7n9d

Ich halte Euch weiter auf dem Laufenden
https://www.porz-illu.de/content/am-hochkreuz-weitere-informationen

LG und mit solidarischen Grüßen aus Köln Porz
Jochen Geis

2023-03-23 14:44:15 +0100

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer der Petition,
vielen Dank für die Unterstützung.

Ein Zwischenstand, es hat sich in der Zwischenzeit einiges ereignet:
- die Gebäude wurden vollständig abgerissen!
Damit haben wir unser Ziel eindeutig nicht erreicht.
Nun geht es darum eine Planung durchszusetzen, die über das Errichten einer Gedenktafel hinaus geht.
Nun sollten wir versuchen auf dem planierten Trümmerfeld noch etwas für die Zukunft zu machen.
Übersicht und weitere Infos: https://www.porz-illu.de/content/am-hochkreuz-weitere-informationen
Hier muss noch der Lokalzeit Beitrag richtig verlinkt werden.

Veranstaltung der Stadt Köln, zu dem Anlass habe ich einen Entwurf und Vorschläge zur Neugestaltung gemacht.
https://www.porz-illu.de/veranstaltung-gedenkort-am-hochkreuz-mittwoch-29m%C3%A4rz

Ich rufe euch alle auf, die Initiative weiterhin zu unterstützen, wir werden vielleicht einen Trägerverein gründen. Es gibt noch einiges zu tun.

Liebe Grüße
Jochen

2023-01-10 14:32:10 +0100

100 Unterschriften erreicht

2023-01-08 11:33:55 +0100

50 Unterschriften erreicht

2023-01-06 19:52:20 +0100

25 Unterschriften erreicht

2023-01-05 01:51:47 +0100

10 Unterschriften erreicht