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An: Oberbürgermeister Dieter Reiter, Kulturreferent Anton Biebl, Stadtkämmerer Christoph Frey, Stadtrat der Landeshauptstadt München

Gegen die Kürzungen im Münchner Kulturetat

Die Lage für den Münchner Kulturetat ist ernst. Sehr sogar: 16.8 Millionen Euro sollen Münchens Kulturinstitutionen einsparen. Dazu darf es nicht kommen!

Münchens Kulturreferent Anton Biebl warnt in der Süddeutschen Zeitung (SZ): „Jede einzelne Gesellschaft und der Eigenbetrieb Münchner Kammerspiele haben eine unterschiedliche wirtschaftliche Situation, aber kurz-, mittel- und langfristig sind alle städtischen Kultureinrichtungen von dieser Haushaltskonsolidierung existenziell bedroht.“ [1]

Insgesamt beträgt das Kulturbudget der Stadt 285 Millionen Euro. Das sind etwa drei Prozent des Gesamthaushalts. Doch jetzt soll der Kulturbereich mit einem überproportional hohen Anteil von neun Prozent zu den Sparmaßnahmen beitragen. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass neben den städtischen Kultureinrichtungen diesmal auch die freie Szene betroffen sein wird. [1]

Erschwerend droht eine weitere finanzielle Belastung: Ggf. müssen die Kulturinstitutionen auch 2025 die Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst selbst stemmen - wie schon 2024. Dies würde das Volkstheater, die Kammerspiele, die Volkshochschule und das Deutsche Theater zusammen zusätzlich 6.7 Millionen Euro kosten, sagte der Kulturreferent in der SZ. [1]

Warum ist das wichtig?

Während Kapitalismus und Rechtsruck auch in München die Demokratie gefährden, fällt den Verantwortlichen (wie im Übrigen auch bei ARD und ZDF) nichts Besseres ein, als wieder mal bei der Kultur als Erstes den Rotstift anzusetzen. Schon während der Corona-Epidemie waren es kulturelle Einrichtungen, die am meisten unter den städtischen und staatlichen Verordnung zu leiden hatten.

Dazu Volkstheater-Intendant Christian Stückl im SZ-Interview: "Wir haben schon viel gekämpft und diskutiert. Und dann höre ich zum Beispiel auf dem Kulturempfang des Oberbürgermeisters 25-mal, wie wichtig die Kultur für die Demokratie ist. Aber letztlich habe ich das Gefühl, die Kultur ist die einzige Stelle, an der man sofort sparen kann. In anderen Bereichen wie dem Sozialbereich geht es nicht, dann macht man es halt bei uns. Plötzlich sind wir irgendwie gar nichts mehr wert.“ [2]

Wer die Demokratie stärken will, braucht eine lebendige, innovative, mutige und bunte städtische Kunst- und Kulturszene. Denn sie ist es, die zum Nachdenken und den (auch politischen) Diskurs untereinander anregt, um so zu einem besseren Mit- und Füreinander unter den Münchner*innen zu gelangen.


Quellen:

[1] “Kürzungen im Münchner Kulturetat: Kulturreferent sieht alle städtischen Kultureinrichtungen von Sparwelle bedroht”, Süddeutsche Zeitung, 9. Oktober 2024

[2] “München kürzt Kulturetat: ’Der Schaden, der jetzt entstehen würde, wäre maximal’“, Süddeutsche Zeitung, 9. Oktober 2024

München, Deutschland

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