Der Krumbecker Hof steht vor dem Aus, weil nach Höchstgebot verpachtet werden soll.
35 Jahre gelebte Ökologie und soziale Verantwortung sollen einem rein wirtschaftlichen Kalkül weichen. Wir fordern Sie, Herr Bürgermeister Jan Lindenau, auf: Stoppen Sie diese Entscheidung und setzen Sie sich für eine faire, gemeinwohlorientierte Lösung ein.
WORUM GEHT ES?
Der Krumbecker Hof, ein traditionsreiches Stiftsgut unter der Verwaltung der Hansestadt Lübeck, soll künftig nicht mehr nach fairem Pachtwert, sondern nach Höchstgebot verpachtet werden.
Das bedeutet konkret:
- 30 Menschen der Hofgemeinschaft verlieren ihr Zuhause und teilweise ihre Arbeit.
- Die Kindertagesstätte mit 17 Familien steht vor dem Aus.
- Rund 100 Freizeitreiter:innen müssen gehen.
- Über 120 Familien der solidarischen Landwirtschaft verlieren ihre regionale Versorgung.
Und das alles, obwohl hier seit Jahrzehnten ökologische Landwirtschaft, soziale Integration und Gemeinschaft gelebt werden in einem funktionierenden, bewährten Projekt.
Das ist nicht nur ein Bruch mit einer über 100-jährigen Tradition fairer Pachtvergaben, sondern auch mit Absprachen und mündlichen Vereinbarungen der letzten Jahre.
Wie konnte es so weit kommen?
- Vor 4 Jahren wurde der geplante Pächterwechsel (an den langjährigen Verwalter) offiziell angezeigt – ein Verfahren, das auf Wunsch der Stiftung gemeinschaftlich vorbereitet wurde.
- Seitdem: Verzögerung, Hinhaltetaktik, nie vorgelegte Pachtgutachten.
- Statt Transparenz und Dialog folgte die abrupte Kehrtwende: Ausschreibung nach Höchstgebot, soziale Strukturen hin oder her.
Was steht auf dem Spiel?
- Gemeinschaft statt Anonymität.
- Nachhaltigkeit statt kurzfristigem Profit.
- Soziale Verantwortung statt Verdrängung.
100 Jahre lang galt ein unabhängiges Pachtwertgutachten als Grundlage für faire Verträge nun zählt nur noch das Höchstgebot?
Ist das wirklich das Bild einer sozialen und ökologischen Stadtpolitik, für das Lübeck stehen will?
UNSERE FORDERUNG:
Herr Lindenau, überdenken Sie diese Entscheidung. Sie tragen Verantwortung – gegenüber den Menschen, die hier leben und arbeiten, und gegenüber der Umwelt. Eigentum verpflichtet – auch und gerade im öffentlichen Besitz.
Wir fordern:
- Stoppen Sie die Ausschreibung nach Höchstgebot.
- Den Erhalt der bestehenden sozialen und ökologischen Strukturen auf dem Krumbecker Hof
- Eine transparente, faire und gemeinwohlorientierte Verpachtung statt Höchstbieterverfahren
- Einen Dialog auf Augenhöhe mit den Betroffenen für eine gemeinsame Lösung