Skip to main content

An: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie das Bundesministerium für Gesundheit

Heimübernahmen regulieren - Pflegebedürftige und alte Menschen schützen!

Dutzende Pflegeheime wurden 2023 geschlossen, mit fatalen Folgen für Bewohner und Belegschaft. Deshalb müssen Verkäufe von Pflegeheimen strenger reglementiert und Insolvenzen verhindert werden. Im Fall von Insolvenzen und Insolvenzverschleppungen dürfen die Betroffenen nicht alleine gelassen werden. Eine kontinuierliche Bezahlung des Personals muss genauso sichergestellt werden wie eine lückenlose und menschenwürdige Versorgung der Bewohner*innen.

Deshalb fordern wir Folgendes:
1. Die gesetzliche Zulassung privater Pflegeheime muss auf gemeinnützige Träger beschränkt werden. Erzielte Gewinne kommen den Pflegeheimen zugute.

2. Verkäufe von Pflegeheimen müssen gesetzlich strenger reguliert und Insolvenzverschleppungen verhindert werden.

3. Eine kontinuierliche Betreuung der Bewohner*innen muss auch im Falle einer Insolvenz gesetzlich sichergestellt werden.

Warum ist das wichtig?

Irgendwann kommt im Leben eines jeden Menschen der Moment, an dem er nicht mehr für sich selbst sorgen kann. Eine vertraute Umgebung, feste Bezugspersonen sowie eine menschenwürdige Betreuung sind essentiell für den Alltag pflegebedürftiger und älterer Menschen.

Es ist allgemein bekannt, dass es viele Probleme innerhalb des Pflegesystems gibt: hohe Belastung der Arbeitskräfte, Personalmangel, Überstunden und schlechte Bezahlung sind Gang und Gäbe. Die zunehmenden Insolvenzen und Heimschließungen verschärfen diese Probleme. 2023 gingen so 2.000 vollstationäre Plätze verloren, zusätzlich schlossen 300 Pflegedienste und 125 Tagespflegen.

Etliche privat geführte Pflege- und Altenheime stehen zum Verkauf. Gestiegene Betriebskosten, Personalmangel und eine daraus resultierende geringe Auslastung der Heimplätze können Gründe dafür sein. Allerdings macht die Kommerzialisierung von Heimen und die Nutzung von Pflegeimmobilien als Kapitalanlagen die volle Auslastung von Seniorenheimen notwendig, damit diese finanziell tragbar sind.

Im Zeitraum Januar bis November 2023 mussten bereits über 300 Pflegeheime Insolvenz anmelden. Mehr als 40 von ihnen wurden geschlossen. Gegen einige Betreiber gab es Ermittlungen wegen Betrugsverdachts und Insolvenzverschleppung, in einem Heim wurden nach der Übernahme durch einen neuen Betreiber sämtliche Zahlungen an Angestellte, Lieferanten und Co. eingestellt.

Nicht nur vor dem Hintergrund des demographischen Wandels sind diese Zahlen alarmierend. Die prekäre Lage übt einen immensen Druck sowohl auf unsere Schutzbedürftigen als auch auf ihre Angehörigen und das Pflegepersonal aus. Vor allem für die Pflegebedürftigen haben diese Insolvenzen und Schließungen gravierende Folgen, die von einer weiteren Verschlechterung der Betreuungssituation bis zu einem kompletten Verlust des Heimplatzes reichen. Dies übt einen massiven mentalen Druck auf die Belegschaft und die Schutzbedürftigen aus.

Um Vertrauen in das Arbeits- bzw. Lebensumfeld zu schaffen, ist eine Umgestaltung unserer aktuellen Pflegelandschaft und eine strengere Reglementierung von Spekulationen mit und Verkäufen von Alten- und Pflegeheimen unabdingbar.

Quellen:
Insolvenz: https://www.pflegemarkt.com/2023/10/23/entwicklung-insolvenzen-pflege-2023/
Schließungen: https://www.pflegemarkt.com/2023/02/17/anzahl-schliessungen-insolvenzen-pflege-2023/
Verkauf von Heimen: https://www.dub.de/unternehmensboerse/pflegedienst-kaufen-oder-verkaufen/
Insolvenzverschleppung und Betrug: https://siegburg.de/2023/07/fassungslosigkeit-und-wut/index.html
https://www.ksta.de/region/rhein-sieg-bonn/siegburg/siegburg-seniorenheim-betreiber-soll-konten-gesperrt-haben-590063
https://www.tagesschau.de/inland/regional/bremen/rb-insolvente-bremer-convivo-gruppe-ermittlungen-wegen-betrugsverdachts-100.html

Kategorie

Neuigkeiten

2024-10-22 13:08:22 +0200

Auch die Länder stehen in der Verantwortung, mehr für die Investitionsfinanzierung in der Pflege zu tun, um spekulativen Immobilienbesitz zu verhindern, der oft die Preise für Pflegeplätze in die Höhe treibt. Besonders die Punkte zur Stärkung der Mitarbeiter*innen bei Insolvenzen und zur Investitionsfinanzierung durch die Länder sind uns dabei wichtig. Es darf nicht sein, dass Bewohner*innen und Pflegekräfte im Falle von Heimschließungen allein gelassen werden.

2024-10-22 13:08:19 +0200

Am 10. September habe ich die Unterschriften unserer Petition an Dr. Martin Schölkopf übergeben, den Leiter der Abteilung Pflegeversicherung und Stärkung im Bundesministerium für Gesundheit. Dabei hat mich Markus T., ein Mitwirkender an der Petition, begleitet.

In dem Gespräch zeigte sich Herr Schölkopf offen und dankbar für die Petition. Er wies jedoch daraufhin, dass einige unserer Forderungen aufgrund verfassungsrechtlicher Hürden schwer umsetzbar seien – das betrifft bspw. die Begrenzung der Gewinnerzielung und die Regulierung von Heimübernahmen. Trotzdem wird das Ministerium die Situation in der Pflege weiter aufmerksam beobachten, und es gibt bereits einen neuen Gesetzentwurf – das Pflegekompetenzgesetz – der auf die Entlastung der Pflegekräfte und die Stärkung der Pflegeeinrichtungen abzielt. Ob dieser die notwenigen Lösungen bietet, bleibt abzuwarten.

2024-10-18 09:54:22 +0200

Am 10. September 2024 habe ich die Unterschriften unserer Petition an Dr. Martin Schölkopf übergeben, den Leiter der Abteilung Pflegeversicherung und Stärkung im Bundesministerium für Gesundheit. Dabei hat mich Markus T., ein Mitwirkender an der Petition, begleitet.

https://weact.campact.de/wp-content/uploads/2024/10/Petition-Heimuebernahmen-1.jpg

2024-02-29 15:44:26 +0100

100,000 Unterschriften erreicht

2024-02-23 14:33:28 +0100

Es ist richtig toll, wie viele Unterschriften schon dank der Hilfe von campact zusammengekommen sind. Wir haben auch einige Mails erhalten, die wir nach und nach beantworten werden. Die Petition wird zeitnah überreicht werden.

Vielen Dank an alle Unterzeichner!

2024-02-17 20:28:16 +0100

50,000 Unterschriften erreicht

2024-02-17 15:10:01 +0100

20,000 Unterschriften erreicht

2024-02-17 14:06:09 +0100

10,000 Unterschriften erreicht

2023-12-18 10:42:36 +0100

5,000 Unterschriften erreicht

2023-12-07 13:02:53 +0100

1,000 Unterschriften erreicht

2023-12-07 12:28:19 +0100

500 Unterschriften erreicht

2023-12-07 12:12:25 +0100

100 Unterschriften erreicht

2023-12-07 12:09:00 +0100

50 Unterschriften erreicht

2023-11-26 19:30:07 +0100

25 Unterschriften erreicht

2023-11-23 08:52:23 +0100

10 Unterschriften erreicht