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An: Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze, die Akteur:innen der Kulturhauptstadt 2025 und die demokratischen Fraktionen des Chemnitzer Stadtrates

Kein Fußbreit dem Faschismus - Keine Nazidemos in Chemnitz!

Am 18. Januar 2025 findet in Chemnitz die Eröffnungsfeier der "Europäischen Kulturhauptstadt 2025" statt. Für diesen Tag haben die extrem rechten „Freien Sachsen“ eine Demonstration angekündigt. Sie wollen aus der Kulturhauptstadt eine „Remigrationshauptstadt“ machen. Dazu sagen wir: Nein!

Wir, die Unterzeichnenden, wollen keine Wiederholung der rassistischen Ausschreitungen von 2018 und werden uns von der zunehmenden Bedrohung durch Neonazis und die immer stärker werdende Gefahr durch die AfD nicht einschüchtern lassen, sondern uns ihnen gemeinsam entgegenstellen.

Wir fordern Oberbürgermeister Schulze, die demokratischen Fraktionen des Stadtrats Chemnitz sowie die Akteur:innen der Kulturhauptstadt auf:

  • sich öffentlich klar und deutlich gegen die geplanten Neonazi-Mobilisierungen, gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit zu positionieren!

  • gemeinsam mit der Chemnitzer Zivilgesellschaft alles dafür zu tun, dass ganz Chemnitz zur Eröffnungsfeier der Kulturhauptstadt und darüber hinaus ein sicherer Ort ist für alle Einwohner:innen und ihre Gäste – egal welcher Herkunft oder Nationalität, Hautfarbe, Religion, Lebens- oder Liebensweise.

 In Chemnitz darf kein Platz sein für Neonazis und rechten Terror! 

Warum ist das wichtig?

Wir akzeptieren nicht, dass Chemnitz ein Aufmarsch- und Rückzugsort für Nazis ist und mit deren weiterer Raumnahme faschistische, rassistische, sexistische und antidemokratische Einstellungen immer weiter normalisiert werden. Wir fordern alle auf, sich dem erneut entgegenzustellen. 

Hintergrund: 

Chemnitz hat den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“ nicht trotz, sondern gerade auch wegen der zu leistenden Aufarbeitung der Ereignisse von 2018 erhalten. Nach einem Tötungsdelikt am Rande des Chemnitzer Stadtfests hatten sich hunderte gewaltbereite Neonazis zusammengerottet, zogen durch die Innenstadt, hetzten migrantische Mitbürger:innen, People of Colour und Andersdenkende durch die Straßen und überfielen ein jüdisches und ein syrisches Restaurant.

Der Aufmarsch von tausenden extrem Rechten am darauffolgenden Wochenende bildete eine Zäsur. Erstmals marschierten der Nazi Höcke und die AfD, Pegida, Pro Chemnitz/Freie Sachsen, die Identitäre Bewegung, die NPD, der III. Weg und andere Neonazis und gewaltbereite Hooligans zusammen. Der spätere Mörder des Regierungspräsidenten Walter Lübcke fasste auf dieser Demo in Chemnitz seinen Entschluss zur Tat. 

Nur durch die beherzte Blockade von Antifaschist:innen und die vielen tausend Menschen, die gegen diesen Aufmarsch auf der Straße waren, konnte der Aufmarsch nach wenigen Hundert Metern gestoppt werden.

Kein Fußbreit dem Faschismus!
09 Chemnitz, Deutschland

Maps © Stamen; Data © OSM and contributors, ODbL

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