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An: Jens Spahn + Bundesgesundheitsministerium (va. Zuständigkeit: Approbationsordnung für Ärzte)

Medizinstudierende fordern Freiversuch für das M1 (Physikum) für das Frühjahr 2021

Deutschland befindet sich seit knapp 3 Monaten im "Lockdown".
Die angeordneten Maßnahmen zur Coronabekämpfung schränken uns alle ein. Viele Bereiche werden finanziell oder in Form von Erleichterungen entlastet. Schülern wird das Schuljahr im Falle des Wiederholens nicht als solches angerechnet und an vielen Universitäten gilt eine nicht bestandene Prüfung durch den Wegfall der Präsenzlehre nicht als Fehlversuch.
Im März treten wir Medizinstudierende zu unserer vorklinischen Abschlussprüfung an - zu den GLEICHEN Bedingungen wie immer.
Diese Prüfung gilt im Medizinstudium als die schwerste und nervenaufreibendste Prüfung, da sämtliche Fächer der Vorklinik abgefragt werden, bestehend aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil.
Zum Bestehen ist eine gezielt strukturierte monatelange Vorbereitung nötig, die das Lernen in Bibliotheken, in Lerngruppen, Lernen am Körperspenderpräparat und regelmäßigen Austausch mit den Kommilitonen/-innen voraussetzt und bedarf!
All diese Möglichkeiten sind uns derzeit genommen und die Vergleichbarkeit der Prüfung mit den Vorjahren ist nicht mehr gewährleistet.
Wir erwarten, dass das Gesundheitsministerium auf diesen Missstand reagiert und uns, seine angehenden Mediziner*innen stärkt, indem uns der Druck genommen wird und dieser Versuch bei nicht-Bestehen unter gleichen Prüfungsbedingungen wie in den Vorjahren nicht als Fehlversuch gewertet wird!!!
Wir wollen nichts geschenkt bekommen, aber besondere Umstände, wie diese für alle belastende und vor allem einschränkende Zeit, erfordern besondere Maßnahmen!

Warum ist das wichtig?

Das Physikum gilt unter Mediziner*innen als die schwerste Prüfung im Studium und berechtigt bei Bestehen den Vorklinker*innen zum Eintritt in den klinischen Teil des Studiums.
Diese Prüfung findet nach Abschluss des 4. Semesters in Form von zwei Multiple-Choice-Klausuren mit insgesamt 320 Fragen zu allen vorklinischen Fächern (Anatomie, Physiologie, Biochemie, Psychologie/Soziologie, Histologie, Biologie, Chemie und Physik) und einer mündlichen Prüfung am Präparat in Anatomie, sowie in Physiologie und Biochemie statt.
Dafür ist ein enormer monatelangen Lernaufwand nötig. Nicht selten sitzt man 10-12 Stunden am Tag während der Lernphasen in der Bibliothek oder am Schreibtisch, bespricht komplizierte biochemische Synthese- und Abbauwege bei Treffen mit der Lerngruppe oder studiert Präparate von Körperspendern im Präpariersaal.

All dies ist jedoch seit November nicht mehr möglich. Bibliotheken haben entweder geschlossen, oder sind nur in kleinen Zeitfenstern für eine handverlesene Anzahl Studierender zugänglich.
Die Präpariersäle sind ebenfalls seit November geschlossen, somit ist eine gezielte Vorbereitung am Präparat unmöglich.
Gleichzeitig können Eltern ihre Kinder während des Lockdowns nicht mehr in Kitas bringen und müssen sich somit um die Kinder kümmern, anstatt die Zeit für das Lernen nutzen zu können.
Die Kontaktbeschränkungen verbieten es zudem sich in Lerngruppen zu treffen, sodass jeder Student in seiner Vorbereitung auf sich allein gestellt ist.
Wir Medizinstudierende nehmen die Coronasituation sehr ernst und sehen uns auch in einer Vorbildfunktion. Natürlich ist es somit auch nicht verwunderlich, dass sich viele bereit erklärt haben in Krankenhäusern und Kliniken auf Station oder in Gesundheitsämtern bei der Bewältigung der Situation zu helfen.
All diese Fakten machen es uns schwer, eine gute Prüfungsvorbereitung zu gewährleisten.
Für das Bestehen der Prüfung stehen uns nur 3 Versuche zur Verfügung und im Falle des dreimaligen Scheiterns wird einem die Studienberechtigung im Fach Medizin in Deutschland entzogen.
Es ist nur logisch, dass der Druck auf uns derzeit enorm ist, und das ohne die Möglichkeit auf einen Ausgleich in dieser lebenseinschränkenden Phase .
Kurzum: unsere Situation ist nicht mit der vorangegangen Physikumsprüfungen vergleichbar!
Wir möchten gehört werden und verlangen nicht, die Prüfung einfacher zu gestalten, denn auch wir wollen unsere gute Qualität beweisen, um bald den Patienten als gute Medizinerinnen zur Seite stehen zu können.
Das einzige *
was wir fordern, ist, dass uns in dieser schweren Situation der Druck genommen wird, bei nicht-Bestehen einen Prüfungsversuch zu verlieren** und das ist gerade in dieser besonderen Situation faire Lösung für alle und nicht zu viel verlangt!

Neuigkeiten

2021-02-12 14:37:56 +0100

5,000 Unterschriften erreicht

2021-01-27 01:11:45 +0100

1,000 Unterschriften erreicht

2021-01-26 21:36:49 +0100

500 Unterschriften erreicht

2021-01-26 13:50:44 +0100

100 Unterschriften erreicht

2021-01-26 12:53:15 +0100

50 Unterschriften erreicht

2021-01-26 12:35:36 +0100

25 Unterschriften erreicht

2021-01-26 12:23:38 +0100

10 Unterschriften erreicht