Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung für das Jahr 2024 sieht dramatische Kürzungen im Bereich des Jugendmigrationsdienstes (JMD) vor.
Welche Kürzungen sind geplant?
Für die Jugendmigrationsdienste sind für das Jahr 2024 im Haushaltsentwurf ca. 30 Millionen € weniger eingeplant. Das ist eine Kürzung von einem Drittel der Mittel.
Was machen der JMD und der Respekt Coach?
Der Jugendmigrationsdienst begleitet bundesweit junge Menschen mit Einwanderungsgeschichte zwischen 12 und 27 Jahren auf ihrem Weg der Integration. Dies geschieht durch individuelle Beratung und Gruppenangebote und wird durch die gute Vernetzung der JMDs mit den relevanten Akteuren erfolgreich gestaltet.
Wir sichern dem deutschen Arbeitsmarkt Fachkräfte, die schon im Land sind, wir sichern dadurch dem Sozialsystem Beitragsnettozahlende, wir sichern ein friedliches Miteinander und tragen zur Völkerverständnis bei.
Das Programm Respekt Coach erweitert die JMD-Arbeit um politische Jugendbildung an Schulen. Dabei geht es vor allem um Toleranz, Demokratieverständnis, Prävention von Menschenfeindlichkeit sowie Extremismus. Die Erfahrungen zeigt, dass die vielen Gruppenangebote die sozialen Unsicherheiten nach Corona auffangen können.
Welche Konsequenzen hätten diese Kürzungen?
Wenn die Kürzungen so wie geplant beschlossen werden, bedeutet das:
- Integrationsleistungen für junge Menschen werden massiv beschnitten.
- Stabile Strukturen und die seit Jahrzehnten bewährte Integrationsarbeit werden zerschlagen.
- Funktionierende Programme, die noch im Januar von der Bundesministerin Frau Lisa Paus als Erfolgsstory in einer Rede als Gegenpol zu den Silvesterkrawallen gelobt wurde, fallen einem scheinbar kopflosen Sparzwang zum Opfer.
- Viele Fachkräfte in den Migrationsdiensten werden ihre Arbeitsverhältnisse aufgrund der vorhersehbaren Arbeitsbelastung und mangels Zukunftssicherheit beenden. Dadurch gehen wichtige kompetente Expert*innen auf dem Gebiet der Migration verloren, die aufgrund der Entwicklungen in der Welt aber weiterhin dringend gebraucht werden.
- Den Verlust des aufgebauten Vertrauens mit Schulen.
- Dass durch die zeitgleiche Streichung der Mittel für die Erwachsenenmigrationsberatung von 30% und der geplanten Streichung des Garantiefond Hochschule (Beratung von studierwilligen zugewanderten Menschen) ein verstärkter Zulauf und Aufgabenerweiterung auf den JMD als Beratungsstelle zukommt.
- Den Verlust der Zuverlässigkeit gegenüber weiteren Akteuren und dem Klientel, weil der zu erwartende Arbeitsaufwand nicht leistbar ist und
- die bereits erstarkten demokratiefeindlichen Parteien noch mehr Aufwind bekommen.
Wie kann man uns unterstützen?
Perspektiven schaffen, Demokratie stärken und Teilhabe ermöglichen:
Wir sind das Bundesprogramm der Jugendmigrationsdienste.
Damit das auch weiterhin so bleibt, setzten sich der Unterzeichnende dieser Petition für die adäquate Ausstattung der Jugendmigrationsdienste ein. Setze ein Zeichen und unterstütze uns bei unserer wichtigen Arbeit!
Darüber hinaus kann man uns unterstützen, indem man diese Petition mit vielen weiteren Personen teilt, darüber spricht und darauf aufmerksam macht. Wenn man Kontakte zu politisch Verantwortlichen, zur Wirtschaft und gesellschaftliche Akteure (Gewerkschaften, Parteien, Verbände) hat, freuen wir uns, wenn ihr diese nutzt. Ein großes Danke dafür schon einmal im Voraus!