5,000 Unterschriften erreicht
An: Familienministerin Lisa Paus und die Abgeordneten des Bundestages
Suchtfaktor Social Media! Petition für mehr Jugendschutz im Internet
Kinder und Jugendliche leben heute viele Stunden am Tag in einer Parallelwelt, beeinflusst und erzogen von Influencern und Social-Media-Stars, sie sind Online-Trollen und Fake-News ausgesetzt, werden ständig mit problematischen und expliziten Inhalten konfrontiert.
Der psychische Druck durch die exzessive Nutzung von Social Media sowie durch gewalttätigen oder pornografischen Content hat verheerende Auswirkungen. Soziale Störungen nehmen zu, die Praxen der Kinder- und Jugendpsychologen sind überfüllt, die Suizidrate bei Jugendlichen steigt. [1]
Wir fordern deshalb:
1. Die sofortige Erweiterung und konsequente Umsetzung des Jugendschutzgesetzes. Reine Absichtserklärungen der Politik wie bisher und freiwillige Selbstkontrolle der Hersteller sind vollkommen nutzlos und grob fahrlässig.
2. Wir fordern die Einführung von Bildschirmzeiten und Inhaltsbeschränkungen für Kinder differenziert nach Altersgruppen.
3. Auf allen Geräten muss die Bildschirmzeit vorinstalliert sein. Die Änderung oder Deaktivierung der Bildschirmzeit muss mit einem Warnhinweis und einer Online-Verifizierung verknüpft werden.
4. Die Hersteller von Smartphones, Computern und Apps müssen in die Pflicht genommen werden. Sie werden gesetzlich zur Einhaltung des Jugendschutzes verpflichtet und müssen geeignete Maßnahmen entwickeln.
5. Websites mit gewalttätigen oder pornografischen Inhalten müssen mit einem Login gesichert oder notfalls gesperrt werden.
Warum ist das wichtig?
Dies ist ein dringender Aufruf! Es geht um die Gesundheit unserer Kinder, die aktuell ihre Kindheit und Jugend zum großen Teil am Handy verbringen.
Bei Kleinkindern und Kindern sind das zwischen 2 und 5 Stunden am Tag. Teenager sind laut einer aktuellen Studie 72 Stunden pro Woche im Internet, also mehr als 10 Stunden täglich. [2]
Nur die Hälfte der Eltern achtet dabei überhaupt auf Nutzungsdauer und angemessene Inhalte – selbst bei 6-7-Jährigen. Ab dem Alter von 12 Jahren nutzen 99 % der Kinder in Deutschland das Internet, die Hälfte davon ist unbeaufsichtigt online unterwegs. [3]
Instagram, TikTok, Facebook, Snapchat etc. sind absichtlich so konstruiert und gestaltet, dass sie ein Suchtverhalten zur Folge haben. Viele User, vor allem Kinder und Jugendliche, sind machtlos gegen die von hoch bezahlten Spezialisten konzipierten Belohnungssysteme auf ihren Smartphones und Computern. [4]
Der Online-Suchtfaktor ist so hoch, dass Kinder dadurch die Schule, ihre Familie und ihre sozialen Kontakte vernachlässigen. Sie geraten laut einer Studie der DAK und des UKE Hamburg in einen „Teufelskreis“, verlieren erst den Anschluss und dann ihr Selbstwertgefühl. Von einer medizinisch gesehen „problematischen Nutzung“ von Social Media sind inzwischen mehr als 30 % aller Jugendlichen in Deutschland betroffen. [5]
Online-Sucht ist mittlerweile eine offiziell anerkannte Suchtform. [6] Warum tut die Politik nichts, um unsere Kinder zu schützen? Die Untätigkeit und Trägheit, das Verharmlosen und Verdrängen der Problematik sind absolut inakzeptabel.
Stattdessen wird die Verantwortung an die Eltern und Schulen abgegeben. Diese sind damit jedoch überfordert, auch weil es keinerlei gesetzliche Konsequenzen für Hersteller und Anbieter gibt.
Alkohol, Tabak und andere Drogen unterliegen dem Jugendschutzgesetz. Süchtig machende digitale Inhalte nicht, sie sind permanent und selbst für Kleinkinder frei verfügbar. Das muss sich ändern!
Bitte unterstützen Sie diese Petition mit Ihrer Stimme und indem Sie sie teilen. Wir müssen jetzt etwas unternehmen, damit wirksame Gesetze beschlossen werden. Helfen Sie mit, die Gesundheit und die Zukunft unserer Kinder zu erhalten.
Geben wir unseren Kindern ihre Kindheit zurück!
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Quellen:
[1] Jonathan Haith, „Generation Angst“, Rowohlt 2024
[4] Nir Eyal, „Hooked, Wie Sie Produkte erschaffen, die süchtig machen“, Redline 2014