1,000 Unterschriften erreicht
An: Regierender Bürgermeister von Berlin Kai Wegner; Senator Stefan Evers; Senatorin Katharina Günther-Wünsch; Bezirksbürgermeisterin und Bezirksamt Pankow; Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses und der BVV
#unkuerzbar: Offener Protestbrief der Kinder- und Jugendhilfe in Berlin-Pankow
Link zum vollen Wortlaut
#unkürzbar #Kinder und Familien brauchen mehr-nicht weniger!
Betrifft: Drohende Kürzungen in der Kinder- und Jugendhilfe und der Familienförderung im Bezirk Berlin-Pankow und berlinweit!
Vor dem Hintergrund der im Senat von Berlin beschlossenen Kürzungen in der Kinder- und Jugendhilfe fordern wir Sie als politische Entscheidungsträger*innen auf:
#unkürzbar #Kinder und Familien brauchen mehr-nicht weniger!
Betrifft: Drohende Kürzungen in der Kinder- und Jugendhilfe und der Familienförderung im Bezirk Berlin-Pankow und berlinweit!
Vor dem Hintergrund der im Senat von Berlin beschlossenen Kürzungen in der Kinder- und Jugendhilfe fordern wir Sie als politische Entscheidungsträger*innen auf:
- umgehend eine Entscheidung zur quantitativen und qualitativen Absicherung der Kinder-und Jugendarbeit, der Jugendsozialarbeit, der Schulsozialarbeit und der Familienförderung herbeizuführen, die keine Kürzung der bisherigen Angebote zur Folge hat,
- die freien Träger weiterhin in die Lage zu versetzen, ihre Mitarbeiter*innen tarifgerecht zu vergüten sowie sich auf Landesebene für die Finanzierung der Hauptstadtzulage für freie Träger einzusetzen, KEINE KÜRZUNGEN IM BEREICH TARIFMITTELVORSORGE!
- die kommunale Jugendförderung und die dazugehörigen Gebäude zu erhalten
- Die aufgebauten Beteiligungsstrukturen rund um das Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro Pankow zu verstärken und nicht durch die Kürzungen in den Gesamtstädtischen Mitteln abbauen
- das Kinder- und Jugendfördergesetz und das Familienfördergesetz im gesetzlich vorgegebenen Umfang umzusetzen!!!!
- sich auf Senatsebene für flexiblere Möglichkeiten einzusetzen, um die pauschalen Minderausgaben auf bezirklicher Ebene zu erbringen
- Gelder zur Drittmittelakquise bereitzustellen, damit Fördermittelanträge nicht am zu erbringenden Eigenanteil scheitern
BITTE MACHEN SIE SICH SOWOHL AUF LANDES-ALS AUCH AUF BEZIRKSEBENE für eine leistungsfähige Kinder-und Jugendhilfe/Familienförderung stark!
Warum ist das wichtig?
Mit den drohenden Kürzungen verliert der Berlin:
- niedrigschwellige Angebote, die einen präventiven Beitrag zur Gewährleistung des Kinder- und Jugendschutzes leisten und damit u.a. den chronisch unterbesetzten RSD (Regional Sozialpädagogischer Dienst im Jugendamt) entlasten und auch präventiv dazu beitragen, die Inanspruchnahme von Hilfen zur Erziehung nicht noch weiter zu erhöhen,
- wichtige Anlaufstellen für Familien, denen wesentliche Unterstützung und Orientierung verloren geht,
- zentrale Orte für Empowerment und Selbstwirksamkeit, die auch aktuellen Phänomenen wie Vereinsamung und gesellschaftlicher Abschottung begegnen,
- spezifische Angebote für besonders vulnerable Zielgruppen, die von Diskriminierung betroffen sind, wie z.B. die Projekte in der queeren Jugendarbeit,
- armutspräventive Orte, die Bildungsbenachteiligungen abbauen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft leisten,
- hochqualifizierte Fachkräfte, die sich ggfs. anderen Bereichen der Sozialen Arbeit zuwenden oder das Arbeitsfeld ganz verlassen,
- lebendige und funktionierende Netzwerke, die in ihrer Vielfalt wichtige Bausteine in den Präventionsketten besetzen und zur Sicherung des sozialen Friedens in der Stadt beitragen, denn wichtige Angebote im Bereich Gewalt- und Armutsprävention und Demokratiebildung fallen weg sowie
- Angebote, die Bildungschancen für junge Menschen erhöhen. Somit werden erfolgreiche Bildungskarrieren junger Menschen behindert/verhindert, wenn über die Angebote der Schulsozialarbeit und der außerschulischen Jugendbildung konkrete Unterstützungsleistungen rund um den Standort Schule fehlen
Konkret bedeutet das:
- Die soziale Infrastruktur wird geschwächt.
- Extremistische Tendenzen und antidemokratische Tendenzen nehmen zu- dies führt zu sozialer Spaltung.
- Kürzungen jetzt führen mittel- bis langfristig zu höheren Folgekosten in den Bereichen Jugendhilfe, Gesundheit und Soziales, Inneres und Justiz.
- Wertvolle Fachkräfte gehen in Zeiten des akuten Fachkräftemangels im Mangelberufsbereich Soziale Arbeit unwiederbringlich verloren.
- Soziale Ungleichheit für bereits belastete Kinder und Jugendliche und ihre Familien nimmt zu.
Der 24. Kinder- und Jugendbericht macht deutlich, dass Kinder und Jugendliche sich übersehen bzw. zu wenig beteiligt fühlen und einen eher pessimistischen Blick in die Zukunft werfen. Der Bericht hat vor diesem Hintergrund eine wichtige Botschaft: Um in Krisen zuversichtlich zu sein, brauchen Kinder und Jugendliche verlässliche Vertrauenspersonen und stabile Strukturen, denn Vertrauen und Zuversicht entstehen auch durch Erfahrungen, beteiligt zu werden. Genau hierfür braucht es keinen Abbau, sondern vielmehr noch einen Ausbau von bestehenden Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe. So kann potenziellen negativen Folgeerscheinungen wie etwa Bildungsabbrüchen, Jugendarbeitslosigkeit, etc. frühzeitig und professionell begegnet werden, um damit nicht zuletzt auch volkswirtschaftliche Kosten zu reduzieren. Wir bleiben zudem bei unserer grundsätzlichen Haltung: Einsparungen in der Kinder- und Jugendhilfe und der Familienförderung und die damit verbundene Reduzierung bzw. der Wegfall von Angeboten stellen einen gravierenden Verstoß gegen die Versorgungspflichten des SGB VIII und das Kinder- und Jugendfördergesetz sowie das Familienfördergesetz dar und sind nicht akzeptabel. Alle betroffenen Einrichtungen sind mit all ihren Angeboten #unkürzbar! #Kinder und Familien brauchen mehr-nicht weniger!
Wir stehen im solidarischen Schulterschluss mit allen Trägern der Kinder- und Jugendhilfe mit den Angeboten §11, §13, §13a und §16 in Pankow und ganz Berlin und unterstützen die Protestaktionen der anderen Bezirke in den o.g. Bereichen!
Die Bürgerdeputierten des Jugendhilfeausschusses Pankow, die Träger der Jugendhilfe mit den Angeboten nach §11, §13, §13a und §16 im Bezirk und Unterstützer*innen aus ganz Berlin:
Erstunterzeichnende Fachgremien des Bezirkes Pankow im Namen ihrer Mitglieder:
AG 78 Offene Kinder- und Jugendarbeit ◌ AG 78 Jugendhilfe-Schule ◌ AG Schulsozialarbeit ◌ AG 78 der Familienfördernden, präventiven aufsuchenden Beratungs- und Unterstützungsangebote ◌ AG 78 der Familienzentren und Familientreffpunkte ◌ AG 78 Mädchen*arbeit ◌ AG 78 Jungen*arbeit ◌ AG 78 Hilfen zur Erziehung ◌ AG 78 Jugendberufshilfe ◌ AG mobile Jugend(sozial)arbeit
AG queeres Netzwerk Jugendarbeit ◌ AG Meta-Ebene
Erstunterzeichnende Träger und Institutionen mit zahlreichen Einrichtungen sowie Einzelpersonen :
casablanca gGmbH
Ev. Jugend im Kirchenkreis Berlin Nord-Ost
Familienzentrum Busonistrasse- Kindergärten NordOst
FiPP e.V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis
Humanistischer Verband Deutschlands BB KdöR
lnterKÖrmet e.V.
KileLe gGmbH
Kinderring Berlin e.V.
kommunale Jugend- und Familienförderung Pankow
LHS Lebenshilfe in der Schule gGmbH
MACHmit! Museum für Kinder gGmbH
Netzwerk Spiel/Kultur Prenzlauer Berg e.V. (einschließlich Jugendfarm Moritzhof)
Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH
RAA Berlin
Ronda gGmbH
SEHstern e.V.
SIBUZ Pankow
Spielkultur Berlin-Buch e.V.
Stützrad gGmbH
Unabhängiges Jugendzentrum Pankow JUP e. V.
Renate Stark, Beratendes Mitglied im Kinder- und Jugendhilfeausschuss Pankow
Uwe Scholz, Bürgerdeputierter im Kinder- und Jugendhilfeausschuss Pankow
Wie die Unterschriften übergeben werden
wird online übergeben