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An: Bundeskanzler Olaf Scholz, Arbeitsminister Hubertus Heil, Finanzminister Christian Lindner, Abgeordnete des Bundestages

Wir wollen in Würde leben – schafft Armut ab!

Noch nie lebten so viele Menschen in Deutschland am Existenzminimum wie heute. 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen und 16 Prozent der Erwachsenen waren laut einer Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Ende 2021 von Armut betroffen. Von sozialer Ausgrenzung und Armut bedroht waren zum gleichen Zeitpunkt, so das Statistische Bundesamt, sogar 24 Prozent. Und dabei ist noch nicht die hohe Dunkelziffer der "verdeckten Armut" erfasst. Expert:innen rechnen damit, dass bis zu 40 Prozent aller Leistungsberechtigten ihren Anspruch aus Angst, Scham oder Unwissenheit nicht geltend machen. Die Gründe dafür sind so vielfältig wie Armut selbst.

Wie divers Armut ist, demonstrieren seit dem 12. Mai 2022 Tausende Nutzer:innen unter dem Hashtag #IchbinArmutsbetroffen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. In ihren Tweets berichten sie über alltägliche Überlebenskämpfe, über Anfeindungen, Ausgrenzungen, Abwertung und Angst, aber auch über Wut – Und sie verstecken sich nicht länger.

#IchBinArmutsbetroffen ist inzwischen zu einer basisdemokratischen linken, parteien-unabhängigen Bewegung angewachsen, die Druck auf die Politik ausübt und sich jeder Vereinahmung von rechts verwehrt. Wir fordern eine gesellschaftliche Umverteilung hin zu mehr Gerechtigkeit, unter anderem durch

  • armutsfeste Mindestlöhne,
  • existenzsicherndes BAföG,
  • Einführung einer Grundsicherung für Kinder,
  • Abschaffung der Bedarfsgemeinschaft,
  • Anhebung von Regelsätzen auf ein lebenswürdiges Niveau,
  • krisenfeste Absicherungen für Alters- und Erwerbsminderungsrentner:innen,
  • Abschaffung von Bürokratie und menschenunwürdigen Sanktionen.

Diese und weitere Forderungen befinden sich in unserem Offenen Brief [1]. Mehr als 200 Unterstützende aus allen gesellschaftlichen Milieus und aus verschiedensten Tätigkeitsbereichen haben sich den Forderungen angeschlossen. Menschen, die erkennen, was um sie herum falsch läuft und dringend geändert werden muss.

Warum ist das wichtig?

Angesichts der aktuellen Inflation steigt die Armutsgefährdung in Deutschland rasant. Einmalige Ausgleichszahlungen etwa für Energie verpuffen. Immer mehr Armutsbetroffene wissen bereits Mitte des Monats nicht mehr, wie sie über die Runden kommen sollen. Es geht um Essen, Energiekosten und Angst vor der zukünftigen Entwicklung, die Menschen sind verzweifelt.

Zeitgleich steigt die Armutsgefährdungsquote für immer mehr Erwerbstätige an, da Löhne und Gehälter nicht mit den steigenden Lebenshaltungskosten Schritt halten. Nach Angaben der Verbraucherzentrale sind im Nahrungsmittelbereich im Vergleich zum Vorjahr vor allem die Kosten für Speisefette und Speiseöle (+27,3 Prozent) sowie für Molkereiprodukte und Eier (+9,4 Prozent) gestiegen. Frisches Obst und Gemüse (Preissteigerung um 9,3 Prozent) können sich nur noch wenige Armutsbetroffene leisten. Gleiches gilt für Fleisch und Fleischwaren (Preissteigerung um 11,8 Prozent). Der Anstieg der Energiekosten wird mit 38,3 Prozent beziffert. Der soziale Frieden ist in Gefahr.

#IchBinArmutsbetroffen möchte mit einer neuen Solidaritätsbewegung dagegen angehen. Armut darf sich nicht verstecken. Sie kann jede:n treffen. Wir sind Menschen mit Ausbildungen, Studienabschlüssen, mit Kindern oder mit Erwerbszeiten, in denen wir unsere Angehörigen gepflegt oder Kinder begleitet haben. Wir sind Menschen mit chronischen Erkrankungen, mit Behinderungen, mit Gewalterfahrungen und mit Kräften, die einfach nachlassen. Deshalb werden wir laut.

Quellen
[1] Der Offene Brief als PDF
[2] Statistisches Bundesamt: Lebensbedingungen und Armutsgefährdung
[3] Verbraucherzentrale: Steigende Lebensmittelpreise: Fakten, Ursachen, Tipps
[4] ZDF Morgenmagazin: Initiative gegen Ausgrenzung von Armen
[5] Perspective Daily: Von Twitter in den Bundestag: Jetzt machen Betroffene ihre Armut sichtbar
[6] Deutschlandfunk Kultur: Scham, Not und eine volle Schnauze
[7] ZDF Satire: Punks auf Sylt und #IchbinArmutsbetroffen | Bosetti will reden!
[8] Twitterperlen: Ich bin armutsbetroffen: 20 Tweets gegen Vorurteile und Klischees

ERSTUNTERZEICHNER:INNEN
Stephan Abendroth
Michael Anbergen
Franziska Anders
Markus Angermeier
Tanja Ahrend
Zoe Anuschka Ahrend
Sabine Arandt
Undine Balk
Jonas Bartels
Christian Baron
Michael Basilon
Michael Baudler
Aurin Azadî Becker
Beate Behrens
Peter Bentsch
Benjamin Bertram
Nadire Biskin
Gabriele Biwanke-Wenzel
Christian Blau
A. Bodendorf
Sascha Boelcke
Stefan Boes
Melanie Bohn
Monika Bosbach
Oliver Böhm
Janina Böttger
Daniela Brodesser
Wiken Bronst
Andrea Browers
Brigitte Bruschwitz
Peter Brückner
Pascal Buckting
Dirk Bullerdiek
Arnhild Büchner
Marco Bülow
Corinna Cerruti
Björn Christiansen
Ann Clausing
Beatrice Daum
Olivier David
Manuela Denia
Anna Dickerhoff
Anke Domscheit-Berg
Marion Dosz
Bernd Dorer
Nicola Dülk
Susanne Dunger
Karsten Dunzweiler
Britta Ehrhardt
Yasmin Eisenmann
Olaf Engel
Janina Enning
Frederik Enning
Jessica-Samantha Esberger
Felicia von Falkenstein
Oliver Frey
Gabriele Freytag
Ulrike Friese
Benjamin Fuchs
Ursula Fuchs
Claire Funke
Lea G.
Claudia Gens
Beate Geibel
Wilma Gerdes
Giovanna Gilges
Belinda Göres
Sara Großer
Manuel Guntermann
Anne Güntert
Jenny Günther
Jens Christian Hanke
Caro H.
Inge Hannemann
Susanne Hansen
Meike Hartmann
Sarah-Lee Heinrich
Annabella Hellwich
Jürgen Helten
Gaby Herbst
Maximilian Herzog
Jörg Heurich
Sonja Heurich
David Hinder
Lisa Hoffmann
Manuela Hoffmann
Stefan Hogland
Marc Hollenbach
Claudius Holler
Nina Honerkamp
Oliver Hume-Cook
Stefan Hübner
Markus Hüls
Kai Jansson
Christiane Jörg
Natascha K.
J. J. Karney
Bettina Kastner
Daniela Kemedinger
Benjamin Keller
Michaela Kirchberger
Marlies Kindling
Lukas Klenner
Thomas Kluge
Nancy Knobel
Ulrike Köbele
Katharina König-Preuss
Hubertus Koch
Ilse Kramer
Florian Krawitz
Rafael Kreißig
Angelina Kroening
Daniela Krüger
Dominik Lehmann
Christian Linder
Rena Lingen
Torsten Link
Monika Lobinger
Janina Lütt
Juli Maëlle
Rebecca Maisolle
Dorothea Martin
Gloria H. Manderfeld
Nicky Meinecke
Daniel Mészáros
Karina Mildahn
Petra Mohr
Simone Möller
Anke Müller
Sebastian Murrer
Peter Ochsenkühn
Tine Öfner
Denny Peters
Lisa Poettinger
Jörg Mertens
Thomas Müller
Rebekka Müller
Katrin Päleke
Maria-Christina Piwowarski
Juliane Potapski
Andrea Premm
Nicole Prehn
Brigitte Pültz
Christine Pültz
Silvia Rachner
Torsten Radtke
Sabine-Simmin Rahe
Oliver Rath
Carolin Reinhold
Hilde Rektorschek
Martin Riester
Matthias Jörg Richter
Dr. Karl-Albert Rinast
Jasmin Rohling
Stefan Röhl
Carmen Rosenburg
Irma S.
Saegge
Jörn Sander
Dr. Francis Seeck
Falk Schacht
Luise Schaefer
Ramona Schiller
Dieter Schmeißer
Morena Schmitt
Dr. Ulrich Schneider
Milla Schön
Angela Schöttler
Karl-Heinz Schöttler
Natalie Schöttler
Diana Schrenk
Mario Schubring
Andrea Christina Schulz
Danny Schulz
Yvonne Schulze
Konstantin Seefeldt
Annette Siegert
Robert Spillner
Annika Sprenger
Alex Siegel
Carmen Steiner
Michael Stiefel
Frauke Straatman
Wolfgang Strößner
Melanie Thede
Maik Thiel
Michel Triemer
Gerhard Trabert
Susanne Velden
Gordon Vett
Chris Vielhaus
Klaus Völkel
Oliver Waack-Jürgensen
Maria Wagner
Christian-R. Wagner
Benjamin Walczak
Nicole Wähner
Gudrun Weber
Tobias Weber
Viviane Weber
Astrid Werner
Rita Werner
Melanie Wery-Sims
Cindy Weichert
Katrin Weichert
Sieglinde Welz
Sandra Werba
Annika Werner
Uta Weyring
Corinna Wilhelmi
Janine Wissler
Monika van den Woldenberg
Joachim van den Woldenberg
Sonja Wolfram
Morgan Woinzeck
Ali Zatata
Sasa Zatata
Regina Zauchner
Lisa Zimmermann
Christoph Zindel-Kostelecky
Dr. Sven Zöphel

Wie die Unterschriften übergeben werden

Persönliche Übergabe in Berlin

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2022-08-06 11:06:52 +0200

50,000 Unterschriften erreicht

2022-07-11 23:16:53 +0200

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