Skip to main content

An: Bundesumweltministerin Steffi Lemke; Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir; Bundesinnenministerin Nancy Faeser; Bundesfinanzminister Christian Lindner

Hochwasser verhindern – Flüssen natürlich Raum geben!

Jahrhunderthochwasser an Aller und Weser, im Saarland, jetzt auch im Alpenvorland – und das alles in diesem Jahr. Die menschengemachte Erderhitzung führt zu immer mehr Starkregen. Viele Bäche und Flüsse wurden von Beton und Deichen so eingezwängt, dass sie die Wassermassen nicht aufnehmen können. Sie treten über die Ufer, mit fatalen Folgen: Überall sehen Menschen sich in ihrer Existenz bedroht, wenn ihre Häuser in den Fluten versinken und die Ernte der Landwirte zerstört wird. Und noch schlimmer: Hochwasser kosten Menschenleben.

Jetzt braucht es konsequentes Handeln von Bundes- und Landesregierungen: Wir müssen unsere Flüsse aus ihrem engen Korsett befreien und mehr Raum für Überschwemmungen schaffen, damit das Wasser die Siedlungen verschont und vom Boden aufgenommen werden kann. Auf diesen Flächen können lebendige Auen mit naturnahen Weiden entstehen. Sie bieten bedrohten Tier- und Pflanzenarten ein neues Zuhause und ermöglichen Landwirten weiterhin eine extensive Nutzung.

Von der Bundesregierung fordern wir jetzt ein „Sofortprogramm lebendige Auen und naturnahe Weiden“. Sorgen Sie dafür, dass...

• ...an Bächen und Flüssen großflächig Deiche rückverlegt werden und Raum für Überschwemmungsbereiche und artenreiche Weiden entsteht.
• ...Ackerland entlang der Flüsse mittels attraktiver Förderungen konsequent in beweidetes Grünland umgewandelt wird, das Wasser besser aufnehmen kann.
• ...hierfür genügend öffentliches Geld zur Verfügung gestellt wird – etwa im Rahmen des „Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz“.

Warum ist das wichtig?

Eine Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung zeigt: Bis 2040 drohen mehr als siebenmal so viele Menschen von Hochwasser und Überschwemmungen betroffen zu sein - und in Europa könnten die Hochwasserschäden bis 2050 auf 40 Milliarden Euro pro Jahr steigen.[2]

In der Vergangenheit wurden nach Hochwassern oft einfach die Deiche erhöht oder an gleicher Stelle wieder aufgebaut. Doch damit Hochwasser nicht zu Katastrophen werden, brauchen Flüsse mehr Raum. Dazu gehört die Rückverlegung von Deichen, das Unterlassen von Bautätigkeiten in Überschwemmungsbereichen – und vor allem das Zulassen natürlicher Prozesse.

Mit der Renaturierung unserer Auen erreichen wir mehrere Ziele. Neben der Funktion als Wasserspeicher (“Schwammlandschaften”) speichern Aueweiden viel Kohlenstoff im Bodenhumus. Außerdem leben auf solchen Weiden besonders viele seltene Tierarten. Nirgendwo gibt es mehr Tierwohl und schön anzuschauen sind solche Landschaften auch. Der Erhalt solcher Aueweiden erfolgt nicht durch Maschinen, sondern kostengünstig durch vierbeinige Landschaftspfleger (Wasserbüffel, Rinder & Pferde). Eine Win-Win-Situation für Mensch & Natur!

Diese Maßnahmen brauchen politischen Willen: Existierende Studien und Pläne müssen endlich umgesetzt, geltendes Recht zum Gewässerschutz muss konsequent angewendet werden. Vor allem braucht es eine ausreichende Finanzierung: Klima- Natur- und Hochwasserschutz müssen zusammengedacht und Instrumente wie das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz aufgewertet werden.

Quellen:[1] Jahrhunderthochwasser 2021 in Deutschland, Hintergrund der Bundeszentrale für politische Bildung

[2] Hochwasserschäden könnten in Europa bis 2050 auf 40 Milliarden Euro steigen, WDR 2.4.2024

[3] 10-Punkte Programm Ökologischer Hochwasserschutz und naturbasierte Klimaanpassung in Deutschland, Deutsche Umwelthilfe 2022

Neuigkeiten

2024-07-05 16:10:17 +0200

50,000 Unterschriften erreicht

2024-06-21 16:15:28 +0200

20,000 Unterschriften erreicht

2024-06-21 13:25:19 +0200

10,000 Unterschriften erreicht

2024-06-12 15:56:55 +0200

5,000 Unterschriften erreicht

2024-06-04 17:40:27 +0200

1,000 Unterschriften erreicht

2024-06-04 11:34:15 +0200

500 Unterschriften erreicht

2024-06-03 17:39:06 +0200

100 Unterschriften erreicht

2024-06-03 17:17:57 +0200

50 Unterschriften erreicht

2024-06-03 17:13:18 +0200

25 Unterschriften erreicht

2024-06-03 17:10:16 +0200

10 Unterschriften erreicht