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An: Aufruf an die Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung Bremerhaven

Aufruf zum Bürgermeister Smidt-Denkmal

Aufruf zum Bürgermeister Smidt-Denkmal auf dem Theodor-Heuss-Platz.
Wir erkennen es heute als eine beleidigende und rassistische Darstellung.
Der nachfolgende Aufruf soll mit möglichst vielen UnterzeichnerInnen veröffentlicht und der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt werden.

Das Denkmal auf dem Theodor Heuss Platz soll Bürgermeister Johann Smidt ehren. Weit vorausschauend erkannte er, dass die Bremer „Pfeffersäcke“ einen Hafen an der Wesermündung brauchten, der 1830 fertiggestellt wurde (heute Alter Hafen).

Smidt, war nicht nur Theologe, Stadtrat und Bremer Bürgermeister. Er war zugleich ein glühender und aktiver Antisemit und Demokratiefeind. Smidt betrachtete Juden als „Fremdkörper in einem christlichen Staat“. So beschreibt ihn bereits 1923, der Jüdisch Historiker Dr. H. Graetz in seiner„Volkstümlichen Geschichte der Juden.“ Smidt missbrauchte sein Amt um „1821 alle jüdischen Bürger, bis auf zwei von Hannover übernommene `Schutzjuden’ aus der Stadt Bremen verweisen.“(„Volkstümliche Geschichte der Juden, Dritter Band Dr. H. Graetz 1923“)

Das Denkmal wurde 1888, 30 Jahre nach dem Tod des Bürgermeisters und 45 Jahre vor der Machtergreifung der Nazis aufgestellt. Dort steht auf einem hohen Steinsockel, in die Ferne schauend, der Bürgermeister. Ihm zu Füßen, auf der einen Seite ein Seemann einem weißen Jungen freundlich zugewandt. Auf der anderen Seite, auf geschnürten Ballen sitzend, ein weißer Mann.
Ihm zu Füßen ein schwarzer Junge, untertänig kniend, dem weißen Mann ein Paket reichend.

So ist das Denkmal zugleich ein Kolonialdenkmal. Es passte in die Zeit. Das „Deutsche Reich“ war zur Groß- und Kolonialmacht herangewachsen und die „Freie und Hansestadt Bremen“ führte in Westafrika ein Regime des Raubens, Terrors und Mordens.

Auf einer kleinen Tafel am Fuß des Denkmals heißt es, „Smidt wurde sehr verehrt. (…) Zu den negativen Seiten seiner Politik (...) gehörten seine Ablehnung der bürgerlichen Gleichberechtigung, seine Politik gegen „die Niederlassungsfreiheit der Juden und gegen die erste demokratische Verfassung Bremens von 1849.“
Mit dem Denkmal wird ein wichtiges Stück Bremer Geschichte, verschwiegen, versteckt und umgedeutet.
Das Denkmal … ins Museum, umlegen, abreißen oder umbauen und den Theodor-Heuss-Platz zugleich zu einem freundlichen, lebendigen Ort machen?
Die Stadtverordnetenversammlung ist gefordert.

Mira Levinson, Klaus Görke – Februar 2023

Warum ist das wichtig?

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