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An: die Bundesregierung, insb. Außenminister Johann Wadephul (CDU) und Staatsminister für Europa, Gunther Krichbaum (CDU)

Handeln gegen Orbáns Pride-Verbot!


Im März 2025 hat das ungarische Parlament ein Gesetz verabschiedet mit dem Ziel, die Budapest-Pride vollständig zu verbieten.
Im April 2025 wurde das Verbot von Pride-Paraden und ähnlichen Veranstaltungen mit einer Zweidrittel-Mehrheit sogar in der Verfassung verankert. 

Organisator*innen und Teilnehmenden drohen Geldstrafen von bis zu 500 Euro. Ein solches Verbot ist ein drastischer Eingriff in die Meinungs- und Versammlungsfreiheit, wirkt diskriminierend gegen Personen aus der LGBTIQ*-Community und verstößt somit eklatant gegen EU-Recht sowie die Europäische Menschenrechtskonvention.

Wir fordern die Bundesregierung auf, sich auf EU-Ebene entschieden gegen diese Grundrechtseinschränkungen einzusetzen. Deutschland muss:

1. Die Europäische Kommission drängen, im bereits laufenden Vertragsverletzungsverfahren gegen Ungarn – das sich gegen das 2021 verabschiedete "Anti-LGBTIQ+-Propagandagesetz" richtet – alle verfügbaren Rechtsmittel zu nutzen, um gegen das Pride-Verbot vorzugehen. Insbesondere sollte die Kommission einen Antrag beim Europäischen Gerichtshof stellen, damit dieser die Anwendung dieses diskriminierenden Gesetzes vorläufig stoppt.

2. Im EU-Rat aktiv die Wiederaufnahme und zügige Durchführung des Artikel-7-Verfahrens gegen Ungarn vorantreiben, das wegen systematischer Verstöße gegen die europäischen Grundwerte eingeleitet wurde.

3. Eine klare Haltung gegen die fortschreitende Einschränkung der Rechte von LGBTIQ*-Personen in Ungarn einnehmen.

Warum ist das wichtig?

Das Pride-Verbot ist Teil einer systematischen Politik gegen LGBTIQ*-Personen in Ungarn. (1) Bereits 2021 wurde ein sogenanntes "Kinderschutzgesetz" verabschiedet, das Minderjährigen den Zugang zu Informationen über queere Lebensweisen verwehren soll. (2) Die ungarische Regierung unter Viktor Orbán instrumentalisiert dabei Kinder für ihre queerfeindliche Politik und kopiert bewusst das Vorgehen anderer autoritärer Regierungen. (3) (4)

Diese Politik dient nicht nur der Diskriminierung von Minderheiten, sondern fungiert auch als Ablenkungsmanöver von wirtschaftlichen und sozialen Problemen im Land. 

Als Mitgliedstaat der Europäischen Union muss Deutschland seine Verantwortung wahrnehmen und das Vorgehen Ungarns nicht nur verurteilen, sondern aktiv auf EU-Ebene alle verfügbaren Instrumente nutzen, um die Einhaltung europäischer Grundwerte durchzusetzen. (5) (6) (7) Die regelmäßigen Angriffe auf unsere offene Gesellschaft, auf unsere Demokratie und Freiheiten dürfen nicht ohne Konsequenzen bleiben. (8)

Europa muss ein Raum bleiben, in dem die Menschenrechte aller geschützt werden. Das Pride-Verbot ist nicht nur ein Angriff auf die LGBTIQ*-Community, sondern auf die Grundrechte aller Menschen in Ungarn und auf die demokratischen Grundwerte der Europäischen Union. Wenn die Versammlungs- und Meinungsfreiheit einer Gruppe eingeschränkt werden kann, ist dies ein brandgefährlicher Präzedenzfall für die Rechte aller. Internationale Solidarität und entschlossenes Handeln sind jetzt gefordert, um die Prinzipien zu verteidigen, auf denen unsere europäische Gemeinschaft aufgebaut ist!

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Foto: Szádoczki Virág / Budapest Pride

(1) Taz - die tageszeitung: Ungarisches Parlament stimmt für Pride-Verbot (18.03.2025)
(2) Human Rights Watch: Ungarn: Verstärkte Attacken auf LGBT-Personen (18.11.2020)
(4) tagesschau.de: Rechtsstaatsverfahren gegen Ungarn (12.09.2018)

Kategorie

Neuigkeiten

2025-06-11 10:47:04 +0200

Auch Prominente fordern in einem offenen Brief die EU zum Handeln auf: https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-06/offener-brief-ungarn-pride-verbot-budapest-prominente

2025-06-04 11:35:50 +0200

Wir fahren zum Budapest Pride 2025!

Wer mitkommen will, findet hier weitere Infos: https://weact.campact.de/events/wir-fahren-zum-30-budapest-pride

2025-05-19 15:33:34 +0200

Am Samstag (17.05.2025, IDAHOBIT) versammelten wir uns vor der ungarischen Botschaft in Berlin, um gegen das menschenverachtende Pride-Verbot zu protestieren. Mit Regenbogenfahnen, einem symbolischen Pride-Bus und bewegenden Botschaften aus Budapest haben wir gezeigt: Die Grundrechte in Europa sind nicht verhandelbar! Besten Dank an alle, die dabei waren! Fotos gibt es hier: https://www.flickr.com/photos/campact/albums/72177720326173776

Doch die Zeit drängt. Bis zum 27. Mai – der Anmeldefrist für den diesjährigen Budapest Pride – muss die EU-Kommission handeln. Sie muss bis dahin einen Antrag auf einstweilige Maßnahme beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) stellen, um das Pride-Verbot vorläufig außer Kraft zu setzen. Nur so kann das 30-jährige Jubiläum des Budapest Pride am 28. Juni rechtlich geschützt stattfinden.

Können wir gemeinsam die 100.000 Unterschriften knacken? Wir werden nun auch eine Übergabe der Petition an die Bundesregierung anfragen.

2025-05-15 19:48:38 +0200

50,000 Unterschriften erreicht

2025-05-15 15:11:38 +0200

20,000 Unterschriften erreicht

2025-05-15 13:43:20 +0200

10,000 Unterschriften erreicht

2025-05-15 12:04:30 +0200

5,000 Unterschriften erreicht

2025-04-22 14:25:01 +0200

1,000 Unterschriften erreicht

2025-04-22 13:45:16 +0200

500 Unterschriften erreicht

2025-04-22 12:14:26 +0200

100 Unterschriften erreicht

2025-04-20 09:26:55 +0200

50 Unterschriften erreicht

2025-04-19 10:30:05 +0200

25 Unterschriften erreicht

2025-04-17 20:28:47 +0200

10 Unterschriften erreicht