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An: Regierender Bürgermeister von Berlin, Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Kulturbeauftragte der Berliner Parteien CDU, SPD, GRÜNE, Die LINKE

Kahlschlag für den Tanz in Berlin?

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Nach den jüngsten Entscheidungen zur Basis- und Konzeptförderung 2024 – 2027 in Berlin, sind zahlreiche etablierte zeitgenössische Choreograf*innen, Tanzgruppen aus diesem Fördersystem herausgefallen. Die Jury hat in ihrem Kommentar zur Vergabe der Fördermittel das Dilemma zwischen der Anzahl an förderungswürdigen künstlerischen Konzepten und nicht ausreichenden budgetären Mitteln formuliert. Die aktuellen Entscheidungen offenbaren die prekäre Natur des Systems. Das Verständnis von sozialverträglichen Arbeitsbedingungen für selbständige Künstler:innen bleibt in dieser Stadt Berlin ausgehebelt.

Wie stellt sich der Berliner Senat den zukünftigen Arbeitsstandort für Künstler*innen in projektabhängigen Arbeitsstrukturen vor?

Wir fordern zeitgemäße, gerechte, sozial-verlässliche und resiliente Strukturen, die die Grundausrichtung unserer projektbasierten künstlerischen Arbeit unterstützen.

Die alten Förderstrukturen von “drop in - drop out” müssen abgeschafft, verändert und neu justiert werden! Es ist jetzt notwendig, an einem anderen, besseren Fördersystem zu arbeiten, das langfristiges Engagement und Qualität anerkennt und die Brücken zwischen den Generationen besser berücksichtigt.

Wir fordern eine klare Auslegung der Basisförderung als Strukturförderung. Keine KünstlerIn kann innerhalb von 2 Jahren nachhaltige Strukturen mit Mietverhältnissen aufbauen, wenn er/sie befürchten muss, bereits nach 2 Jahren wieder herauszufallen.Das Jury-Statement erklärt den aktuellen Kahlschlag teilweise mit der Begründung, dass die Basisförderung für sie als Projektförderung verstanden wird.

Wir fordern einen Sonderfonds für die aktuell anstehenden Entscheidungen über die Einzelprojektförderungen, damit die Jury auf die zu erwartende Menge an Anträgen reagieren und den Bedarfen gerecht werden kann.

Wir fordern die sofortige Einrichtung eines Fonds zur Strukturfinanzierung für die Künstler*innen, die ohne die Basisfinanzierung ihre Arbeitsstrukturen nicht mehr erhalten können.
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english version
After the recent decisions on basic and concept funding 2024 - 2027 in Berlin, numerous established contemporary choreographers and dance groups have fallen out of this funding system. In its commentary on the allocation of funding, the jury formulated the dilemma between the number of artistic concepts worthy of funding and insufficient budgetary funds. The current decisions reveal the precarious nature of the system. The understanding of socially acceptable working conditions for self-employed artists remains undermined in this city of Berlin.

How does the Berlin Senate envisage the future work location for artists in project-dependent work structures?

We demand contemporary, fair, socially reliable and resilient structures that support the basic orientation of our project-based artistic work.

The old funding structures of "drop in - drop out" must be abolished, changed and readjusted! There is now a need to work on a different, better support system that recognizes long-term commitment and quality and takes better account of the bridges between generations.

We demand a clear interpretation of basic funding as structural funding. No artist can set up sustainable structures with tenancies within 2 years if he/she has to worry about falling out again after 2 years. The jury statement partly explains the current clear cut with the justification that the basic funding is understood as project funding for them.

We demand a special fund for the currently pending decisions on individual project funding so that the jury can react to the expected number of applications and meet the needs.

We demand the immediate establishment of a fund for structural financing for artists who can no longer maintain their work structures without basic financing.

Warum ist das wichtig?

Wir haben als Künstler*innen die Berliner Tanzlandschaft seit Jahrzehnten entscheidend (mit)geprägt. Wir sehen unsere Arbeitsleistung infrage gestellt und werden in eine existenzbedrohende Lebens- und Arbeitssituation gedrängt, indem z.B. Mieten für Probenstudios, Projekträume oder Lagerräume nicht mehr bezahlt werden können. Fakt ist, dass die soziale und arbeitsperspektivische Grundabsicherung von zahlreichen Künstler*innen vielfach bedroht ist. Damit verbunden sind Netzwerke, Spielstättenstrukturen und beteiligte Künstler*innen, mit denen wir seit vielen Jahren zusammenarbeiten, aber auch alternative Projekträume, an denen ganze Communities hängen, die verschwinden werden und damit einen in den Ausmaßen noch offenen Verlust und Riss in der Berliner Kulturlandschaft hinterlassen werden.

Wir verteidigen Nachhaltigkeit gegen Prekariat!
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english version

As artists, we have decisively helped to shape the Berlin dance landscape for decades. We see our work performance being called into question and are pushed into a life and work situation that threatens our very existence, for example by no longer being able to pay rent for rehearsal studios, project rooms or storage rooms. The fact is that the social security and job security of many artists is threatened in many ways. Connected to this are networks, venue structures and participating artists, with whom we have been working for many years, but also alternative project spaces to which entire communities are attached, which will disappear and thus leave behind a loss and rift in the Berlin cultural landscape that is still open to the extent it will become.

We defend sustainability against precariat!

Kategorie

Neuigkeiten

2024-02-02 13:40:21 +0100

Liebe Unterzeichner*innen der Stellungnahme „Kahlschlag in der Berliner Tanzszene?“,
es gibt ein neues Statement, es bezieht sich auf die Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt vom 15.12.2023. Wir sind der Meinung, dass sich die Ungleichbehandlung der zeitgenössischen Tanzszene weiter fortsetzt.
Link zur neuen Stellungnahme:
https://docs.google.com/document/d/174lpk6tY_DY82f3KcaWj2KUWgb2MfFCx5ruIRYGo_1o/edit?usp=sharing
Wir würden uns freuen, wenn Ihr weiterhin diese Kampagne teilt und unterschreibt.

Dear signatories of the statement “Clear cut in the berlin dance scene?”, there is a new statement, it refers to the press release from the Senate Department for Culture and Social Cohesion from December 15, 2023. We believe that the unequal treatment of the contemporary dance scene continues.
See the link above to the entire statement.
We would be happy if you continued to support us and share and sign this campaign.

2023-09-06 14:34:46 +0200

500 Unterschriften erreicht

2023-08-01 16:03:20 +0200

100 Unterschriften erreicht

2023-07-31 06:47:44 +0200

50 Unterschriften erreicht

2023-07-29 13:30:40 +0200

25 Unterschriften erreicht

2023-07-28 14:42:51 +0200

10 Unterschriften erreicht