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An: Kirchenleitungen und Führungskräfte in Diakonie und Caritas

Nächstenliebe verlangt Klarheit – Antifaschistische Kirche jetzt!

Wir fordern von unseren Kirchenleitungen und Führungskräften in Diakonie und Caritas: Handeln Sie mutig, öffentlich und unmissverständlich gegen die extreme Rechte.

AfD-Mitgliedschaft und kirchliche Mitarbeit sind nicht vereinbar und müssen verhindert werden. Dass noch immer AfD-Unterstützer*innen in Leitungsgremien von Kirchen, der Diakonie und Caritas mitbestimmen oder bei ihnen angestellt sind, ist ein Skandal.

Kirchengemeinden und diakonische Einrichtungen müssen sich klar im Sinne unserer christlichen Werte gegen Rechts positionieren und lokale demokratische Initiativen unterstützen. Demokratie entscheidet sich vor Ort.

Kirchliche Orte müssen sich konsequent an die Seite aller Menschen stellen, die von rechter Gewalt bedroht sind. Wenn rechtsextreme Kräfte wie die AfD in unseren Räumen präsent sind oder sogar eingeladen werden, dann nehmen wir in Kauf, dass unsere Orte keine sicheren Räume sind. Das ist für uns keine Option.

Warum ist das wichtig?

2024 wird ein entscheidendes Wahljahr mit bundesweiten Europawahlen, Kommunalwahlen in 9 Bundesländern sowie den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg.

Bundesweit steht die extrem rechte AfD bei über 20% und in den ostdeutschen Bundesländern nähert sie sich den 40%.

Als Christ*Innen und als Menschen in diesem Land stehen wir mit der ganzen Kraft unserer biblischen Überlieferung für Nächstenliebe und Gerechtigkeit. Dafür bringen wir uns in unseren Kirchengemeinden ein, in unserem direkten Umfeld sowie in der Politik.

Wir sind junge und erfahrene Menschen, Arbeiter*innen und Kinder von Akademiker*innen, wir sind Schwarz, PoC und weiß, Queer und Hetero, fromm und auf der Suche. Wir sind stolz auf unsere Vielfalt und stehen zueinander so wie es Paulus im Brief an die Römer geschrieben hat: "Sind andere Menschen glücklich, freut euch mit ihnen. Sind sie traurig, dann begleitet sie in ihrem Kummer. Lebt in Frieden miteinander. Wendet euch denen zu, die weniger angesehen sind." (Röm 12,15f)

Wir wissen, dass der AfD unser schönes, vielfältiges und hoffnungsvolles Leben ein Dorn im Auge ist. Selbst wenn diese rechtsextreme Partei jetzt noch von Regierungsmacht auf Landesebene ferngehalten werden kann, wird sie mit allen Mitteln die Demokratie torpedieren, weiter die gesellschaftliche Debatte vergiften und unsere Gesellschaft spalten.

Wir stehen jetzt füreinander und für die Zukunft unserer Gesellschaft ein.

Im Februar hat die Deutsche Bischofskonferenz mit aller Klarheit festgestellt:

"Völkischer Nationalismus ist mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild unvereinbar. Rechtsextreme Parteien und solche, die am Rande dieser Ideologie wuchern, können für Christinnen und Christen daher kein Ort ihrer politischen Betätigung sein und sind auch nicht wählbar."

Die EKD-Synode äußert sich ähnlich: "Wir rufen alle Wahlberechtigten dazu auf, ausschließlich Parteien zu wählen, die sich für eine offene Gesellschaft, eine Gesellschaft der Vielfalt und eine lebendige Demokratie einsetzen."

Dem schließen wir uns an.

Wir fordern aber auch deutlich: Diese klaren Worte müssen jetzt auf Ebene der Bistümer, Landeskirchen, diakonischen Werke und der Caritas konsequent umgesetzt werden.

Wir erwarten daher von der Evangelischen Kirche in Deutschland, der Deutschen Bischofskonferenz sowie insbesondere von den Landeskirchen, Bistümern und kirchlichen Wohlfahrtsverbänden entschiedenen Einsatz für unsere Demokratie und gegen die AfD. Dazu müssen jetzt Fakten geschaffen werden und die oben aufgeführten Forderungen umgesetzt werden.

Für eine antifaschistische Kirche – jetzt!

Initiator*innen:
Aline Ott, ev. Theologin
Lukas Pellio, Pfarrer
Quinton Ceasar, Pfarrer

Du bist selbst im Umfeld der Kirche engagiert und möchtest dich unserer Petition anschließen oder anderweitig Kirchen ohne Rechtsextremismus unterstützen? Schreib uns gerne unter antifaschistischekirchen@gmail.com

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2024-03-29 06:03:15 +0100

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2024-03-28 14:34:39 +0100

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