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An: Umweltministerin Steffi Lemke

Schluss mit der Plastikdusche: Toxisches Mikroplastik in Kosmetik und Reinigungsmitteln verbieten

Nach 5 Jahren Kampagnenarbeit haben wir es - zusammen mit Euch, den über 130.000 Unterschriften und einer Vielzahl an Partnern - geschafft! Die neue REACH-Verordnung tritt am 17. Oktober in Kraft. Die EU verbietet Mikroplastik (das absichtlich zu Produkten hinzugefügt wird) und somit erreichen wir das Ziel unserer ersten Kampagne.

Dies ist ein großer Gewinn für unsere Biosphäre, unsere Ökosysteme und unsere Gesundheit. Sie verbietet absichtlich zugesetztes Mikroplastik in vielen Produkten (einschließlich Kosmetik und Reinigungsmitteln).

Für "Rinse-off"- und "Leave-on"-Kosmetikprodukte werden Übergangsfristen von 4 und 6 Jahren festgelegt. Für Make-up-Produkte beträgt die Frist 12 Jahre - was wir nach wie vor für zu lang halten. Wir sprechen derzeit mit dm, Rossmann und Beiersdorf weiter über dieses Thema.

Interessanterweise hängt die Frage, ob synthetische Polymere in Form von Gel-Wachs oder Creme reguliert werden, davon ab, wann wir die Technologie haben, sie zu analysieren. Wir denken, dass es auf den politischen Willen der Industrie ankommen wird. Wir werden hier also weiter Druck machen!

➡️ Lest jetzt die ganze Geschichte im Campact-Blog: https://blog.campact.de/2023/10/schoenheit-ohne-mikroplastik/

Sehr geehrte Umweltministerin Steffi Lemke,

wir fordern Sie auf: Verbieten Sie den Zusatz von Kunststoffen in Kosmetik und Reinigungsmitteln – und zwar generell. Das heißt nicht nur die gemeinhin bekannten Mikroplastikkügelchen, sondern auch toxische flüssige, gel-, pasten- und wachsartige Kunststoffe müssen verboten werden.

Warum ist das wichtig?

Shampoo, Duschgel, Gesichtscremes – viele dieser Produkte enthalten Mikroplastik. Doch was die meisten nicht wissen: Die mit bloßem Auge sichtbaren Kügelchen sind kein zuverlässiger Hinweis darauf, ob ein Produkt Mikroplastik enthält. Im Gegenteil: Viele Hersteller steigen auf unsichtbare, flüssige und gelartige Kunststoffe um, die wir Verbraucher/innen uns dann unbemerkt auf Haut und Haare schmieren. Zahlreiche internationale Reports [1] belegen, wie schädlich Mikroplastik sein kann: Wie kleine Magneten ziehen sie toxische Stoffe an, die von Fischen und anderen Meerestieren gefressen werden und über die Nahrungskette wieder auf unseren Tellern landen. Die jüngste Studie des Fraunhofer Instituts belegt außerdem, dass flüssige, gel-, pasten- und wachsartige Kunststoffe ähnliche Eigenschaften aufweisen könnten und die aktuelle Definition von Mikroplastik [2] daher nicht ausreicht.

Warum der „freiwillige Verzicht” seitens der Hersteller nicht ausreicht
83 % der deutschen Bevölkerung lehnen Mikroplastik ab. Doch obwohl der Wunsch nach Plastikvermeidung seitens der Bevölkerung sehr groß ist, wurde er in den vergangenen Jahren nicht ausreichend gehört. Zwar war die freiwillige Selbstverpflichtung zum Verzicht auf Mikroplastik seitens einiger Hersteller ein erster Schritt. Er reicht jedoch nicht aus – denn die Hersteller halten sich nicht an ihre Versprechen! [3] Es erscheint uns deshalb als fahrlässig, dass ein Handeln auf Unternehmensseite hier noch nicht per Gesetz eingefordert wurde.

Dringlichkeit
Bereits vier Länder haben Mikroplastik in Kosmetik weltweit verboten. Deutschland ist ein Schlusslicht in der Entwicklung. Schweden hat im Juli 2018 ein realistisches Modell vorgelegt. Dem kann sich Deutschland anschließen und dabei den Ansatz erweitern – mit dem Ausschluss jeder Form von Plastik in Kosmetik- und Reinigungsmitteln.

Die Forderung nach einem Verbot von Mikroplastik in Kosmetik und Reinigungsmitteln steht nun bereits seit einigen Jahren im Raum. Wir fordern hiermit eine Beschleunigung des Prozesses. Deutschland sollte seiner besonders großen Verantwortung als größter Absatzmarkt von Schönheitspflegemitteln in Europa [4] endlich national und international nachkommen und jegliche weiteren Verzögerungen vermeiden.

[1] “Plastic and Human Health: A Micro Issue?”, King's College London, 2017; "SOURCES, FATE AND EFFECTS OF MICROPLASTICS IN THE MARINE ENVIRONMENT: A GLOBAL ASSESSMENT", UNESCO / Joint Group of Experts on the Scientific Aspects of Marine Environmental Protection, 2016; "Weltweites Abwasserproblem Mikroplastik überfordert Kläranlagen. Lösungen sind weniger Plastikkonsum und umweltgerechte Textilproduktion", BUND, 21.03.2017; "Microplastics in Seafood and the Implications for Human Health", Madeleine Smith, David C. Love, Chelsea M. Rochman, Roni A. Neff, 2018; “Microplastics increase mercury bioconcentration in gills and bioaccumulation in the liver, and cause oxidative stress and damage in Dicentrarchus labrax juveniles”, Luís Gabriel Antão Barboza, Luís Russo Vieira, Vasco Branco, Cristina Carvalho, Lúcia Guilhermino, Oct 2018

[2] "Mikroplastik in Kosmetika – Was ist das?", Umweltbundesamt, 16.03.2016

[3] "Viele Produkte sind weiterhin belastet", Deutschlandfunk, 18.10.2016

[4] „Cremen gegen die German Angst”, Spiegel Online, 2016

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Neuigkeiten

2018-12-08 13:11:19 +0100

1,000 Unterschriften erreicht

2018-12-08 10:35:48 +0100

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2018-11-19 21:48:56 +0100

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2018-11-17 21:22:23 +0100

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2018-11-15 11:41:35 +0100

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2018-11-13 23:14:18 +0100

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