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An: An die Minister*innen für Bildung, Erziehung und Wissenschaft in den Bundesländern sowie an Frau Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung.

Professionalisierung von Distanzunterricht statt Kürzung der Sommerferien!

Am Montag, 21.12.2020, hat der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, in der Rheinischen Post gefordert, die Weihnachtsferien um drei Wochen zu verlängern und dafür die Sommerferien 2021 um drei Wochen zu kürzen. Er begründete seine Forderung mit den hohen Corona-Infektionszahlen.

Wir fordern, die Sommerferien nicht zu kürzen, sondern andere, geeignetere Maßnahmen zu ergreifen, um ausfallenden Präsenzunterricht zu ersetzen. Diese können sein:
1. verschiedene Konzepte für Fernunterricht oder für eine Kombination von Fern- und Präsenzunterricht (blended learning). Die meisten Schulen haben solche Konzepte schon seit dem ersten Lockdown im Frühjahr erarbeitet und erprobt.
2. gezieltes In-die-Pflicht-nehmen von Schulen, die kein konsequentes Konzept für Fernunterricht bzw. blended learning vorgelegt bzw. praktiziert haben.
3. zuverlässige Ausstattung benachteiligter Haushalte mit digitalen Endgeräten. In etlichen Fällen wurden bislang entsprechende Ausstattungszusagen der Länder oder Kommunen nur ungenügend realisiert. (Diese Geräte sollen an die betreffenden Haushalte verliehen werden und danach in den Besitz schlecht ausgestatteter Schulen übergehen.)

-> https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/krankheiten-duesseldorf-kinderschutzbund-will-ferien-bis-ende-januar-verlaengern-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-201221-99-768072

Warum ist das wichtig?

Viele Eltern haben ihren Jahresurlaub für 2021 schon angemeldet und dabei auf die Sommerferien Ihrer Kinder gezählt. Wenn sich der schon beantragte Urlaub nicht mehr verschieben lässt, dann heißt das, dass es kaum oder gar keinen gemeinsamen Familienurlaub gibt – und das nach einem Jahr, der für viele Familien besonders belastend war. Der gemeinsame Sommerurlaub hat für den Zusammenhalt der Familien eine ähnlich wichtige Funktion hat wie Klassenfahrten für den Zusammenhalt von Klassen.

Der Sommerurlaub kann nicht ersetzt werden durch Urlaub im Januar. Weder bekommen abhängig Beschäftigte auf die Schnelle einen Urlaub bewilligt, noch kann man im Januar 2021 verreisen.

Es ist nicht sinnvoll, im Januar entfallenden Präsenzunterricht durch Ferienwochen in der heißesten Zeit des Jahres zu ersetzen.

Es ist einseitig und verkürzend, wenn nur über entgangenen Stoff oder Bildungs-Nachholbedarf geredet wird. Was ist eigentlich mit den vielen Opfern, die wir alle seit dem letzten Frühjahr schon bringen mussten im Bereich sozialer Kontakte, kultureller Veranstaltungen oder dem Reisen?

Seit dem ersten Lockdown im Frühjahr sind in den meisten Schulen belastbare Konzepte mit einem funktionierendem Wechsel von Präsenz- und Fernunterricht erarbeitet und erprobt worden. Wenn der Fernunterricht in manchen Schulen nicht gut klappt, dann sollten genau diese Schulen stärker in die Pflicht genommen und/oder stärker unterstützt werden; es sollten aber nicht ALLE Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte – sozusagen stellvertretend für einzelne schwarze Schafe oder eine lückenhafte Digitalisierung – bestraft werden. 

Selbiges gilt für die Ausstattung der Schüler*innen aus benachteiligten Haushalten mit digitalen Endgeräten. Das, was auf diesem Gebiet bislang versäumt wurde, muss schleunigst nachgeholt werden, anstatt pauschal die Sommerferien zusammenzustreichen.

Für den Fall, dass der Ausfall des Präsenzunterrichts bis Ende Januar tatsächlich nicht vermieden werden kann, kann es zur Not einen teilweisen Ausgleich durch ein bis zwei Ferienwochen geben, die in die Zeit von Anfang Februar bis Anfang April fallen, damit a) mindestens noch eine Woche Osterferien erhalten bleibt und b) nur solche Ferienwochen wegfallen, die in eine Zeit starker Reisebeschränkungen fallen.

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2021-04-27 16:17:05 +0200

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