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An: Bundesminister für Gesundheit Frau Nina Warken, Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses Prof. Josef Hecken, Mitglieder des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages

Psychotherapie fair gestalten – G-BA reformieren!

Bild von Joakim Honkasalo auf Unsplash
An die Verantwortlichen – und alle, die Veränderung wollen: 

Viele Menschen in Deutschland brauchen dringend psychotherapeutische Hilfe – doch sie müssen oft monatelang warten. Die Regeln für die Planung der Versorgung stammen aus dem Jahr 1999 und passen längst nicht mehr zur Realität: Pandemie, Flucht, mehr Belastungen für Kinder und Jugendliche – das alles wird nicht berücksichtigt. 

Das kann so nicht weitergehen! 

Wir fordern deshalb: 

  • Die Aufnahme einer eigenständigen, stimmberechtigten Selbstverwaltungsorganisation der Psychotherapeut:innen in den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), damit die besonderen Bedürfnisse der Psychotherapie angemessen vertreten werden.

  • Die Gewährung eines Stimmrechts für Patientenvertretungen im G-BA, um eine echte Teilhabe der Betroffenen bei allen Entscheidungen sicherzustellen.

  • Die Reform der Bedarfs- und Versorgungsplanung auf Basis aktueller Daten und realer Bedarfe, um eine bedarfsgerechte, schnelle und flächendeckende psychotherapeutische Versorgung zu gewährleisten.

Hinter jeder Zahl steckt ein Mensch, der dringend Unterstützung braucht. Und hinter jedem Leid steht unsere ganze Gesellschaft.

Warum ist das wichtig?

Menschen in psychischen Krisen warten in Deutschland im Schnitt 4 bis 6 Monate auf einen Therapieplatz. 1,8 Millionen Menschen sind aktuell auf der Suche nach psychotherapeutischer Hilfe. Für viele ist diese Wartezeit lebensgefährlich. Depressionen, Traumata, Angststörungen – sie verschärfen sich, wenn keine Behandlung erfolgt. Angehörige sind überfordert, Familien zerbrechen, Suizide geschehen im Stillen. 


Und warum?
 

Weil unsere Bedarfs- und Versorgungsplanung auf einem Schlüssel von 1999 basiert – vor 25 Jahren! Damals gab es weder die Corona-Pandemie noch die heutige Flüchtlingssituation, keine sozialen Medien in diesem Ausmaß, keine multiplen globalen Krisen. Heute haben wir: 

  • einen dramatischen Anstieg psychischer Erkrankungen,

  • Kinder und Jugendliche mit Rekordwerten an Depressionen und Ängsten,

  • überlastete Ärzt:innen und Therapeut:innen,

  • und eine Gesellschaft, die an ihrer Belastungsgrenze steht.

Trotzdem plant unser Gesundheitssystem noch immer nach einer veralteten Logik, die die Realität nicht widerspiegelt. Das ist nicht nur unverantwortlich – es ist grob fahrlässig.

Das ist nicht nur eine individuelle Tragödie, sondern ein gesellschaftlicher Notstand:
 
  • Jeder unbehandelte Fall verlängert Krankschreibungen, treibt Menschen in Erwerbsunfähigkeit und Armut.

  • Psychische Erkrankungen sind eine der Hauptursachen für Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung.

  • Arbeitgeber, Krankenkassen, Sozialsysteme – alle zahlen den Preis für politische Untätigkeit.

Und dennoch sitzen im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) – dem wichtigsten Entscheidungsgremium der gesetzlichen Krankenversicherung – weder stimmberechtigte Psychotherapeut:innen noch Patient:innen. Entscheidungen über psychische Versorgung werden also ohne die Betroffenen und die Fachleute getroffen.

Ein erster, aber entscheidender Schritt 

Wir wissen: Diese Forderungen sind kein Allheilmittel. Aber sie sind ein wichtiger erster Schritt, um eine Versorgung zu ermöglichen, die Leben rettet, Familien stabilisiert und das Gesundheitssystem entlastet. 

Psychische Erkrankungen sind kein Randthema. Sie sind die stille Pandemie unserer Zeit. Jeder verlorene Monat bedeutet mehr Leid, mehr Suizide, mehr zerstörte Existenzen. Wir haben es mit einem System zu tun, das Menschen im Stich lässt – und das können wir nicht länger hinnehmen. 

Bitte setz dich dafür ein, dass Menschen, die psychische Hilfe brauchen, nicht länger im Stich gelassen werden. Gib Psychotherapeut:innen und Patient:innen endlich eine echte Stimme im G-BA – und sorg dafür, dass die Versorgung wirklich zu den Bedürfnissen der Menschen passt. Gemeinsam können wir das Gesundheitssystem menschlicher machen. 

Menschen in seelischer Not brauchen keine Warteliste – sondern Hilfe. Jetzt. 

Diese Forderung ist Teil eines größeren Engagements für mehr Transparenz und Gerechtigkeit im Gesundheitswesen. Schau dir auch meine anderen Petitionen bei Campact an: 



Alle Themen hängen zusammen und brauchen deine Unterstützung!

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2025-08-29 17:03:53 +0200

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2025-07-27 13:04:10 +0200

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