Seit mehreren Jahrzehnten wird der Ausbau des Autobahnkreuzes Wuppertal-Nord geplant. Während es bis 2019 immer konkreter zu werden schien, ist es seit dem Zuständigkeitswechsel zur Autobahn GmbH des Bundes still um den Ausbau geworden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Pläne beerdigt wurden.
Genau jetzt wird darüber nachgedacht, ob und wie die Pläne zum Aus- und Neubau des Autobahnkreuzes wiederaufgenommen werden sollen.Die bisherigen Planungen zeigen, in welche Richtung gedacht wird:
10 Jahre Bauzeit, Ausbau auf 6 Spuren, Neue Auffahrten, Sanierung und Neubau von 9 Brücken… - und dies alles zu Lasten des angrenzenden Gangelshauser Waldes:
https://ris.wuppertal.de/getfile.asp?id=243489&type=doDa eines der wesentlichen Ziele der Verkehrswende eine Reduktion des Autoverkehrs darstellt, erscheint das Ziel des Ausbaus zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Kreuzes nicht mehr zeitgemäß. Denn:
Je besser die Infrastruktur für Autoverkehr ausgebaut wird, umso mehr Anreize entstehen zur Nutzung des Autos.Weniger motorisierter Individualverkehr ist notwendig und nur durch dessen klare, deutliche Einschränkung werden Anreize zum Umstieg gesetzt.
Entsprechend ist der geplante Um- und Ausbau des Kreuzes ein Projekt-Fossil aus einer Zeit, die noch nicht die Notwendigkeit einer Verkehrswende erkannt hatte und/oder nicht wahrhaben wollte. In der Arten- , Biodiversitäts- und Klimakrise ist sie aber nicht mehr zeitgemäß.
Schon im Jahrzehnt der zu erwartenden Dauerbaustelle werden große Teile des Autobahnverkehrs mitten durch unsere lokalen Straßen geleitet, an Einkaufsstraßen, Schulen, Kindergärten, Gaststätten und Wohnungen vorbei, sodass ein regionaler Verkehrskollaps droht. Die Ausweitung des Verkehrsknotenpunktes wird aber auch danach noch mehr Individualverkehr in unsere kommunalen Straßennetze pressen - ein Konzept aus der Vergangenheit:
Die Menschen der Region brauchen weniger ortsfremdes Verkehrsaufkommen, d. h. weniger das Klima und die Gesundheit belastende Abgase, Abrieb und Lärm anstatt noch mehr. Sehr wohl aber werden mehr Busse, Bahnen, Radwege und neue umweltfreundliche Mobilität mit besseren Lebensgrundlagen sowie guter Aufenthaltsqualität gebraucht.
Auch für die Natur wäre ein Ausbau fatal. Denn in unmittelbarer Umgebung des Kreuzes liegen z.B. Fragmente eines der bundesweit nur wenigen Hochmoore mit dem ehemals überregional bedeutsamen Biotopverbund Kämperbusch/Uhlenbruch.
Schließlich leidet auch die regionale (Land-)Wirtschaft darunter, deren zur Erzeugung von Lebensmitteln bewirtschaftete Flächen in Teilen durch den Ausbau einfach mit überplant werden. In der Folge würden Wege für gesunde Lebensmittel weiter, obwohl wir für gesunde Nahrungsmittel und den Klimaschutz doch mehr kurze Wege brauchen!
ErstunterzeichnerInnen des Arbeitskreises:
BUND Kreisgruppe Wuppertal
Bündnis Zukunfts-Schmiede W-Nord
Grüne Schwelm
Grüne Sprockhövel
Klimanetzwerk Wuppertal
NABU Ennepe-Ruhr-Kreis
NABU Wuppertal