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An: Arbeitsminister Hubertus Heil

Stoppen Sie den Missbrauch von Leiharbeit und Befristungen!

Der Horror ist real: Equal Pay jetzt!

Die Einzelhandelskette Real, die zur Metro AG gehört, geht mit schlechtem Beispiel voran. Real unterläuft Equal Pay für Leiharbeiter*innen systematisch durch Kündigungen und Befristungen.

Die Metro AG nutzt dabei eine Hintertür im Gesetz: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit (Equal Pay) gilt derzeit erst nach 9 Monaten.

Herr Heil, wir fordern von Ihnen als Arbeitsminister:

- Schließen Sie die Hintertür im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG)!

- Equal Pay für Leiharbeiter*innen - gleicher Lohn für gleiche Arbeit ab dem ersten Tag!

- Schluss mit sachgrundlosen Befristungen und Kettenbefristungen!

Warum ist das wichtig?

Der Handelskonzern Metro AG und die Kaufhauskette Real stellen nur die Spitze des Eisbergs dar. Viele Unternehmen aus verschiedensten Branchen schlüpfen durch eine Gesetzeslücke, die durch eine fehlerhafte Gesetzesreform der früheren Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) entstanden ist.

Die Metro AG feuert Leiharbeiter*innen wie die Kassiererin Heike Orzol, die seit 2013 im Real-Markt Grevenbroich als Kassiererin gearbeitet hat, exakt zu dem Moment, an dem sie Anspruch auf den gleichen Lohn wie ihre fest angestellten Kolleg*innen haben.

Heike meint dazu: “Wir Leiharbeiter werden gehalten wie Bürger zweiter Klasse. Dass die Metro AG geltende Gesetze kaltschnäuzig umgeht, ist einfach nur unverschämt. Für die sind wir nur Kostenfaktoren, die gefeuert werden, sobald wir teurer werden. Das ist unmenschlich.”

Heike Orzol erhielt sogar das dreiste Angebot, nach einer Frist von drei Monaten und einem Tag erneut zum Leiharbeits-Niedriglohn bei Real eingesetzt zu werden.

Leiharbeitsfirmen wie Mumme, Kötter und andere befristen seit der Reform des Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) oft von vornherein auf unter 9 Monate.
Die systematische Umgehung von gleichem Lohn für gleiche Arbeit bei Real steht exemplarisch für ein absurdes Personal-Karussell in deutschen Betrieben.

Die Situation von Verkäufer*innen, Kassierer*innen und Regaleinräumer*innen ist bedrückend. Die Löhne im Einzelhandel sind durch unfreiwillige Teilzeit, Befristungen und Leiharbeit oftmals nicht existenzsichernd.

Im Jahr 2013 zahlte die Arbeitsagentur nach offiziellen Angaben 1,5 Milliarden an aufstockendem Hartz IV für Beschäftigte im Einzelhandel - allerdings sind hier Leiharbeiter*innen und Werkvertragler*innen als "Dienstleister*innen" noch gar nicht mitgerechnet. Deren Anteil steigt ständig, er verfälscht die Branchenstatistiken.
Die 1,5 Milliarden Zuschuss für Niedriglöhne im Einzelhandel waren nichts anderes als Subventionen für Superreiche. Die Familien-Clans des deutschen Einzelhandels gehören zu den Reichsten Deutschlands.

*Auf der anderen Seite türmt sich unermesslicher Reichtum auf*

Die Aktien der Metro AG, eines Konzerns mit 10 Milliarden Umsatz im Jahr, gehören mehrheitlich den Familien Haniel und Schmidt-Ruthenbeck und den Erben von Otto Beisheim. Deren Geld lagert zu einem großen Teil steuerbefreit in Stiftungen, die in Finanzoasen wie der Schweiz angesiedelt sind.

Während alle über Flüchtlinge sprechen, die in Schlauchbooten ihr Leben riskieren, um nach Europa zu gelangen, erfährt die Öffentlichkeit wenig über reiche und superreiche Steuerflüchtlinge - etwa die Besitzer der Metro AG. Dabei belastet deren Steuerflucht die Sozialsysteme und das Gemeinwesen in gigantischem Ausmaß.

Leiharbeit, Werkverträge und Befristungen untergraben den sozialen Zusammenhalt
Die offizielle Rechtfertigung der Unternehmen für Leiharbeit lautet, durch dieses Mittel könnten "Produktionsspitzen abgefedert werden". So ist der massenhafte und systematisch Einsatz von Leiharbeit in der deutschen Wirtschaft allerdings nicht zu erklären.

Die Bundesregierung versuchte, die Leiharbeit seit Einführung der Hartz-Gesetze als eine Art bezahltes Praktikum gesellschaftsfähig zu machen, durch das "Klebe-Effekte" entstehen könnten. Auch das war nichts als unternehmerfreundliche Propaganda, die wissenschaftlich längst widerlegt ist.

In Wirklichkeit setzen Unternehmen Leiharbeit und Werkverträge systematisch ein, um folgende Ziele zu erreichen:

- Lohndumping
- die Schwächung und Erpressung von Betriebsräten.
- die Verhinderung von gewerkschaftlicher Organisierung und Streikfähigkeit durch Zersplitterung der Belegschaft.

Leiharbeit und Werkverträge wirken wie ein bösartiger Tumor, der Belegschaften zerfrisst, den betrieblichen Zusammenhalt zerstört und das Arbeitsklima vergiftet.

Dossier zu Real/Metro: https://aktion.arbeitsunrecht.de/de/schwarzer-freitag/real

Wie die Unterschriften übergeben werden

Die aktion ./. arbeitsunrecht wird mit einer riesigen Roten Karte für Real* zum Ministerium für Arbeit und Soziales in Berlin fahren und dort im Frühjahr 2019 die hier gesammelten Unterschriften an Arbeitsminister Hubertus Heil übergeben.
*Anlässlich des Schwarzen Freitags gegen Leiharbeit, Lohndumping und Tarifflucht bei Real am 13.07.2018 haben rund 800 Personen auf eine Rote Karte unterschrieben. Bericht und Bilder: https://arbeitsunrecht.de/schwarzer-freitag-fuer-real-supermaerkte/

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Neuigkeiten

2018-08-15 21:04:42 +0200

1,000 Unterschriften erreicht

2018-08-15 17:41:57 +0200

500 Unterschriften erreicht

2018-08-15 16:15:48 +0200

100 Unterschriften erreicht

2018-08-15 15:23:18 +0200

50 Unterschriften erreicht

2018-08-15 10:38:45 +0200

25 Unterschriften erreicht

2018-08-13 16:02:16 +0200

10 Unterschriften erreicht