Skip to main content

An: BundesgesundheitsministerKarl Lauterbach, Bundesministerium für Gesundheit (BMG), Gesundheitsminister*innen der Länder.

Vergiftung mit CDL beenden

Sehr geehrter Herr Lauterbach,
Sehr geehrte Ministerinnen und Minister,

zwischen den Jahren 2019 und 2021 stieg allein in einem kleinen Teil Norddeutschlands laut dem Giftinformationszentrum Nord die Anzahl von Giftnotrufen im Zusammenhang mit CDL (Chlordioxid Lösungen) um über 700 Prozent. Schuld daran ist der Einsatz des erwähnten Mittels, welches mit 0,3 Prozent Chloranteil gut 1.400 Prozent stärker dosiert ist, als der in Deutschland zulässige Höchstwert für Trinkwasser (0,2 MG pro Liter).

In Telegram-Gruppen mit teilweise mehr als 10.000 Mitgliedern wird öffentlich Werbung gemacht für den Einsatz des Bleichmittels als Wundermittel. Eltern berichten über die Behandlung ihrer Kinder, teilweise nur wenige Wochen alt. Dabei ist CDL ganz offiziell Gift und es wird davor gewarnt. Dennoch vergiften sich Menschen jeden Tag selbst - und Eltern ihre Kinder - und das im Stillen. Jenseits der Gesellschaft.

Oft sind es Menschen aus dem Umfeld der sogenannten "Querdenker", die dem Reiz der "Alternativen Medizin" anheimfallen. Und sie sind es auch, die mit Aufklärungskampagnen und Warnungen durch die etablierte Medizin nicht mehr erreicht werden können. Zeitgleich besitzen die Gesundheitsämter der Länder immer noch zu wenige Daten, sprich: Meldungen, um eine wirkliche Position und Methoden gegen die schleichende Vergiftung dieser Menschen und ihrer Kinder zu formulieren. Dabei gibt es durchaus Möglichkeiten, hier gegenzusteuern.

Am wichtigsten ist jedoch eine öffentliche und wirksamere Debatte über die Gefahren dieser "Alternativen Medizin", welche auch hinein in Krippen, Kindergärten, Heime, Horte und Schulen wirkt. Daher möchte ich mit dieser Petition Sie als Gesundheitsminister*innen in Bund und Ländern bitten, darauf hinzuwirken, vor allem eben auch Ärzt*innen, Erzieher*innen, Lehrer*innen und Sozialarbeiter*innen mit ins Boot zu holen und sie im Alltag zu stärken. Denn: Heute bedeutet eine mögliche Meldung (zum Beispiel beim Jugendamt) vor allem Stress, Ärger und unter Umständen sogar eine Gefährdung der Existenzgrundlage für aufmerksame Kontaktpersonen.

Erfahrene Fachkräfte scheuen dadurch oft den Gang zu den Behörden. Und dadurch passiert viel Unglück im Verborgenen. Zeitgleich braucht es eine Reform im Bereich der sogenannten Nahrungsergänzungsmittel und Zusatzstoffe. Solange nämlich Menschen 0,3 Prozent Chlordioxid-Lösungen mit nur wenigen Klicks bestellen und so zu Giftmischern werden können, scheitert jeder Versuch effektiv Kinder und auch ihre Eltern vor den Gefahren
dieser Stoffe zu schützen.

Ich bitte daher ausdrücklich um die Beratung möglicher Lösungsansätze und Herangehensweisen im Umgang mit CDL und der "alternativen Medizin". Vor allem bitte ich jedoch darum, dass eine solche Diskussion genutzt wird, um diesem Thema eine größere Öffentlichkeit zu verleihen. Denn aktuell passiert nahezu alles in dieser Szene im Verborgenen, über Chats und Gruppen, die keinerlei Kontrolle und Korrektur unterliegen. Und das ist extrem gefährlich.

Warum ist das wichtig?

Jede Unterschrift und jede Unterstützung bedeutet eine Person mehr, die sich mit diesem Thema beschäftigt, darüber spricht und damit Reichweite erzeugt. Es ist wichtig den Missbrauch von Chlordioxid-Lösungen in der "alternativen Medizin" öffentlich zu besprechen, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Nur so lässt sich ein Dialog über die Gefährlichkeit dieses Stoffes starten.

Wie die Unterschriften übergeben werden

Digital oder wenn Bereitschaft besteht auch gerne persönlich.

Kategorie

Neuigkeiten

2023-06-11 01:11:21 +0200

100 Unterschriften erreicht

2023-06-10 07:19:24 +0200

50 Unterschriften erreicht

2023-06-09 19:38:42 +0200

25 Unterschriften erreicht

2023-06-09 18:17:47 +0200

10 Unterschriften erreicht