50 Unterschriften erreicht
An: Bundesminister für Gesundheit Frau Nina Warken
Weil seelische Not keine Postleitzahl kennt
Mit der Petition wird gefordert, ein Modellprogramm zu schaffen, das es Psychotherapeut:innen aus als „überversorgt“ eingestuften Regionen ermöglicht, zusätzlich und freiwillig Patient:innen aus unterversorgten Gebieten per Videosprechstunde zu behandeln – außerhalb bestehender Kassensitzkontingente und mit Zusatzvergütung. Ziel ist es, Versorgungslücken digital und kurzfristig zu überbrücken.
Warum ist das wichtig?
In vielen Regionen Deutschlands herrscht ein eklatanter Mangel an Psychotherapieplätzen. Viele Menschen mit psychischen Erkrankungen warten monatelang oder sogar jahrelang auf einen Therapieplatz. Die Situation ist für Betroffene oft lebensbedrohlich. Gleichzeitig gelten einige Regionen laut aktueller Bedarfsplanung als „überversorgt“, obwohl auch dort die Nachfrage hoch ist.
Die Petition schlägt eine sinnvolle Brückenlösung vor, die vorhandene Ressourcen besser verteilt: Psychotherapeut:innen aus überversorgten Regionen sollen freiwillig Patient:innen aus unterversorgten Regionen per Videosprechstunde psychotherapeutisch behandeln dürfen – zusätzlich zu ihrem regulären Kontingent und gegen eine gesonderte, zusätzliche Vergütung.
Technische und rechtliche Grundlagen sind bereits vorhanden: Seit der Corona-Pandemie ist die psychotherapeutische Behandlung per Video etabliert und rechtlich abgesichert. Die Versorgung per Videosprechstunde ist insbesondere auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder in ländlichen Regionen ein Gewinn. Auch Betroffene, die unter Erschöpfung, Depression oder sozialer Angst leiden, profitieren besonders von einer niedrigschwelligen virtuellen Anbindung.
Das Modell würde ermöglichen:
- kurzfristige Versorgungslücken durch bestehende Fachkräfte zu überbrücken
- Über- und Unterversorgung zwischen Regionen digital auszugleichen
- Versorgungsgerechtigkeit zu erhöhen
- den psychischen Gesundheitszustand vieler Betroffener zu stabilisieren oder zu verbessern
- Psychotherapeut:innen zu entlasten, da Erstgespräche oder Diagnosen digital vorbereitet werden können
- zusätzlich DiGA oder digitale Psychoedukation passgenau einzubinden
Die Teilnahme am Modell sollte freiwillig erfolgen, jedoch mit Anreizen (z. B. pauschale Zusatzvergütung, Abrechnung außerhalb regulärer Sitzkontingente). Eine zentrale Matching-Plattform, etwa über die Kassenärztlichen Vereinigungen, könnte die Koordination übernehmen. Eine verpflichtende quartalsweise Meldung freier Therapieplätze durch Therapeut:innen sollte ergänzend eingeführt werden.
Dieses Modell hätte keine negativen Auswirkungen auf bestehende Strukturen, sondern könnte Versorgungslücken digital und effizient abfedern – bis grundlegende Reformen greifen.
Dieses Modell hätte keine negativen Auswirkungen auf bestehende Strukturen, sondern könnte Versorgungslücken digital und effizient abfedern – bis grundlegende Reformen greifen.