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An: Oberbürgermeisterin der Stadt Köln; Kölner Bürgermeister*innen; Stadt Köln

Die intersektionale Gesundheitsarbeit von Holla e.V. muss staatlich finanziert werden!

Rassismus- und Intersektionalitätserfahrung gefährden die Gesundheit. 
(Für alle, die das nicht aus eigener Erfahrung kennen, unten findet ihr Links zu Studien und Literatur)
Wir brauchen dringend sicherere Räume für Beratung, Gesundheit und Heilung. Für ein gleichberechtigtes Leben sind jetzt Empowerment und die kritische Auseinandersetzung mit eingefahrenen rassistischen Strukturen unbedingt notwendig.

Holla bietet all das seit 2012, der Bedarf steigt!

Wir fordern: Anerkennung und Respekt für unsere Arbeit, die eigentlich noch nie ehrenamtlich und in Form von „bürgerschaftlichem Engagement“ zu leisten war. Wir sind alle Bürger*innen und benötigen für unsere Gesundheit jetzt die tatsächliche Unterstützung durch finanzielle Förderung.

Wir wollen für die Zukunft die vielen Menschen, die unsere Arbeit brauchen, weiter unterstützen können. Wir brauchen mehr Kapazität für Beratungen, Schulungen, Veröffentlichungen und Safer Spaces. Um die Vielzahl an Bedarfen und Bedürfnissen zu decken und regelmäßige Öffnungszeiten anzubieten, benötigen wir:
- Die monatliche Miete in Höhe von 1500€ für eigene Holla-Räumlichkeiten
- Vier Stellen für Fachkräfte (drei aus dem pädagogischen Bereich, eine Verwaltungskraft), angepasst an die TV-L Entgeltgruppen.

Warum ist das wichtig?

Holla e.V. ist das Zentrum für intersektionale Gesundheit in Köln. Intersektionalität beschreibt das Zusammenwirken unterschiedlicher Machtstrukturen, wie Sexismus, Klassismus und Rassismus. Der Fokus unserer Arbeit liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit Intersektionalität und Gesundheit im Kontext Rassismus. Wir bieten Beratungen, Coachings, Workshops, Fortbildungen und Projekte im Bereich intersektionale Gesundheit mit der Zielgruppe Frauen, Mädchen, Trans-, Inter- und nichtbinäre Erwachsene und Jugendliche mit Intersektionalitätserfahrung.

Für unsere Arbeit wurden wir bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, etwa dem Juliane Bartel Medienpreis, dem Kölner Ehrenamtspreis, dem Beginenpreis sowie 2019 dem internationalen „With and For Girls Award“.

Trotz der immer steigenden Notwendigkeit und Auszeichnungen durch zahlreiche Preise gibt es bisher keine dauerhafte Förderung.
Auf unsere Forderungen in Form eines offenen Briefs (s.u.) vom Mai 2020 an die Stadt Köln und die Oberbürgermeisterin Reker erhielten wir bisher keine Reaktionen. Die Arbeit von Holla muss endlich stabil durch die Stadt Köln anerkannt und finanziert werden. Über 40% der Kölner*innen werden durch Rassismus und Intersektionalität diskriminiert, hier steht die Stadt in der Pflicht.

Unsere Arbeit ist unverzichtbar für ein gleichberechtigtes Leben in dieser Gesellschaft. 
Wir können und werden diese Arbeit mit anhaltenden Geldsorgen nicht weiter durchführen.
Es ist Zeit für eine gesamtgesellschaftliche Verantwortungsübernahme für das Leben marginalisierter Menschen. Die Förderung von Holla wäre ein Anfang.
 

Köln braucht Holla.
 
Website: holla-ev.de
Offener Brief: https://holla-ev.de/was/positionierungen/offene-briefe/
Facebook: holla.ev
Instagram: holla_ev

Links zu Studien und Literatur

AlSabah, S. (2020): Intersektionale Pädagogik in der Praxis. In: Junge*Junge. Das magazin der lag jungenarbeit nrw, Ausgabe Januar, 20-23. https://lagjungenarbeit.de/files/lag_files/veroeffentlichungen/Broschueren/JungeJunge_01_2020_.pdf

Carter, R. T., Kirkinis, K., & Johnson, V. E. (2020). Relationships between trauma symptoms and race-based traumatic stress. Traumatology, 26(1), 11–18. https://doi.apa.org/doiLanding?doi=10.1037%2Ftrm0000217

Kilomba, G. (2004). „Dont You Call Me Neger!“-Das „N-Wort”, Trauma und Rassismus. TheBlackBook. Deutschlands Häutungen. Frankfurt/M: IKO-Verlag, 173-182. 

Kilomba, G. (2009). Das N-Wort. Dossier Afrikanische Diaspora in Deutschland. Online verfügbar: http://www. bpb. de/gesellschaft/migration/afrikanische-diaspora/59448/das-n-wort 

Kirkinis, K., Pieterse, A. L., Martin, C., Agiliga, A., & Brownell, A. (2018). Racism, racial discrimination, and trauma: A systematic review of the social science literature. Ethnicity & health,
1-21. https://www.researchgate.net/publication/327344336_Racism_racial_discrimination_and_trauma_a_systematic_review_of_the_social_science_literature 

Prassad, N. (2009): Gewalt und Rassismus als Risikofaktoren für die Gesundheit von Migrantinnen, In: Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.). Migration & Gesundheit. Dossier, 7-13. http://kultur-gesundheit.de/projekt/publikationen_vortraege/dokumente_weitere/dossier_migration_und_gesundheit.pdf

Sequiera, F. D. (2015): Gefangen in der Gesellschaft – Alltagsrassismus in Deutschland: Rassismuskritisches Denken und Handeln. Marburg: Tectum Wissenschaftsverlag. file:///C:/Users/admin/Downloads/Tectum_Leseprobe_Sequeira_Alltagsrassismus.pdf

Velho, A. (2011): Un/Tiefen der Macht: Auswirkungen von Rassismuserfahrungen auf die Gesundheit, das Befinden und die Subjektivität. Ansätze für eine reflexive Berufspraxis. In: Landeshauptstadt München Direktorium (Hrsg.). Alltagsrassismus und rassistische Diskriminierung. Auswirkungen auf die psychische und körperliche Gesundheit, 12-39. https://www.elina-marmer.com/wp-content/uploads/2014/02/fachtagung_alltagsrassismus.pdf

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