An: Umweltministerin Svenja Schulze
Lichtverschmutzung vermeiden, Energie sparen, die Nacht bewahren
Frau Schulze, retten Sie unsere Nächte!
Die künstliche Beleuchtung nimmt Jahr für Jahr weiter zu. Durch schlecht geplante, falsch montierte oder völlig übertriebene Beleuchtung werden die Nächte immer heller. Dies hat zahlreiche negative Auswirkungen auf Mensch und Natur.
Wir brauchen für künstliches Licht verbindliche Richtwerte und Regeln, die die Emission von Licht in die Umwelt beschränken. Für Schadstoffe ebenso wie für Schall gibt es diese Regelungen bereits -
aus gutem Grund!
Für die nächtliche Beleuchtung müssen ebenfalls verbindliche Regeln geschaffen werden, damit unsere Nächte dunkel bleiben.
Natürlich geht es dabei NICHT darum, komplett auf Beleuchtung zu verzichten. Doch an vielen Stellen wird die Beleuchtung maßlos übertrieben oder ist gar völlig unnütz.
Die künstliche Beleuchtung nimmt Jahr für Jahr weiter zu. Durch schlecht geplante, falsch montierte oder völlig übertriebene Beleuchtung werden die Nächte immer heller. Dies hat zahlreiche negative Auswirkungen auf Mensch und Natur.
Wir brauchen für künstliches Licht verbindliche Richtwerte und Regeln, die die Emission von Licht in die Umwelt beschränken. Für Schadstoffe ebenso wie für Schall gibt es diese Regelungen bereits -
aus gutem Grund!
Für die nächtliche Beleuchtung müssen ebenfalls verbindliche Regeln geschaffen werden, damit unsere Nächte dunkel bleiben.
Natürlich geht es dabei NICHT darum, komplett auf Beleuchtung zu verzichten. Doch an vielen Stellen wird die Beleuchtung maßlos übertrieben oder ist gar völlig unnütz.
Warum ist das wichtig?
Zu viel künstliches Licht hat negative Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt:
- Zugvögel werden irritiert
Künstliches Licht irritiert Zugvögel, die vom Kurs abkommen. Viele kollidieren auch mit beleuchteten Gebäuden und sterben.
- Insekten verenden an Laternen
Insekten werden von hellen Laternen angezogen. Sie kreisen so lange um das Licht, bis sie vor Erschöpfung sterben. Jeder kennt Straßenlaternen voller toter Insekten. Diese Insekten fehlen dann in der Nahrungskette und beim Bestäuben von Pflanzen - auch der Nutzpflanzen des Menschen!
- Nachtaktive Tiere werden irritiert
Einige Vogelarten wurden schon dabei beobachtet, wie sie in beleuchteten Gebieten Stunden früher als gewöhnlich anfangen zu singen. Zu kurze Nachtruhe und zu lange Tage sind Stress und Anstrengung für die Tiere. Die langfristigen Auswirkungen werden noch erforscht.
- Der Tag- Nacht-Rhythmus des Menschen wird gestört
Schon seit Urzeiten regelt der Tag-Nacht Rhythmus der Erde (24-Stunden-Periode) zusammen mit den Jahreszeiten den Ablauf des Lebens auf der Erde. Alle Lebewesen orientieren sich in ihrem Tagesablauf daran. Einige nutzen den Tag als aktive Zeit (z.B. der Mensch), andere sind nachtaktiv. Die jeweils andere hälfte des Kalendertages nutzen alle Lebewesen als Ruhephase.
- Für die Produktion des als "Schlafhormon" bekannten Hormons Melatonin ist Dunkelheit zwingend erforderlich. Doch Melatonin dient nicht nur dem Schlaf, es unterdrückt auch das Wachstum einiger Krebsarten.
- Der Sternenhimmel wird nahezu unsichtbar
Gelegentlich wird argumentiert, dies stelle nur für ein paar Astronomen ein Problem dar und Maßnahmen zur Begrenzung der Lichtverschmutzung seien daher nicht von allgemeinem Interesse. Das ist UNSINN!
Die Aufhellung des Nachthimmels hat weitreichende ökologische Konsequenzen und selbst die Folgen für die Astronomie dürfen nicht unterschätzt werden:
Die Betrachtung des Sternhimmels gehört zu den ältesten Kulturgütern der Menschheit.
Früher war die Beschäftigung mit dem Sternhimmel notwendig zur Bestimmung der Zeit und zur Erstellung von Kalendern.
Die Entdeckung neuer Länder und Kontinente wäre ohne Sternkunde nicht möglich gewesen.
Die professionelle Astronomie stellt einen wichtigen Teil der physikalischen Grundlagenforschung dar, da am Himmel Beobachtungen von Vorgängen möglich sind, die wir im Labor nicht nachstellen können. Kommunikation, Navigation und unser Wissen vom Kosmos, dies alles wäre ohne die Astronomie nicht möglich!
Die professionelle Astronomie hat sich schon heute mit Ihren Einrichtungen und Instrumenten in entlegenste Gebiete der Erde oder gar in den Weltraum zurückgezogen, was in den meisten Fällen mit einem erheblichem Mehr an Aufwand und Kosten verbunden ist. Der "Nachwuchs" ist dazu oft nicht in der Lage.
- Energie wird verschwendet
Licht, das ungenutzt in die Umgebung oder den Himmel strahlt, ist sinnlose Energieverschwendung! Dieses Licht erfüllt keinen Zweck und nutzt niemandem. Trotzdem wird zur Erzeugung dieses Lichts kostbare Energie verbraucht, welche zumeist noch aus fossilen Energiequellen stammt. Somit werden wertvolle Ressourcen verschwendet und unnötig viel CO2 ausgestoßen.
- Klimawandel
Durch die Freisetzung von CO2 und anderen "Klimagasen" bei der Energieerzeugung wird nachweislich der Klimawandel beschleunigt und der Meeresspiegel steigt. Weltweit werden Milliarden ausgegeben, um auf erneuerbare Energien umzusteigen und effizienter mit Energie umzugehen. Nur beim Licht wird munter weiter verschwendet, als wären die Ressourcen endlos. Schluss damit!
- Geld wird verschwendet
Licht, das ungenutzt in die Gegend oder den Himmel strahlt, erfüllt keinen Zweck, kostet aber Energie. Und Energie kostet Geld. Warum geben wir sowohl im privaten als auch im gewerblichen und öffentlichen Bereich Geld aus für etwas, dass wir gar nicht brauchen?
Zu all diesen Themen gibt es Initiativen, Petitionen und Bewegungen, und das aus vielen guten Gründen. Das Thema Lichtverschmutzung bringt all diese Themen an einem Punkt zusammen. Mit einfachen, kostengünstigen Maßnahmen könnte in all den genannten Bereichen eine Verbesserung erreicht werden - ohne, dass es dadurch dunkel in der Stadt werden muss.
Es geht nämlich nicht (wie oft missverstanden wird) darum, komplett auf Beleuchtung zu verzichten. Es geht darum, dass nur dort beleuchtet wird, wo es wirklich notwendig ist, nur so stark, wie es notwendig ist und nur dann, wenn es notwendig ist.
Verbindliche Regelungen zu Art, Dauer und Stärke von künstlicher (Außen-)Beleuchtung hätte viele Vorteile und keine Nachteile - warum gibt es diese Regeln noch nicht, Frau Umweltministerin?
Artikel zum Thema:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtverschmutzung
https://www.br.de/themen/wissen/lichtverschmutzung-lichtsmog-licht-nacht-himmel-milchstrasse-tier-led-hell-102.html
Videos zum Thema:
http://www.ardmediathek.de/tv/odysso-Wissen-im-SWR/Reportage-mit-Lena-Verlust-der-Nacht-/SWR-Fernsehen/Video?bcastId=246888&documentId=27288980
https://www.youtube.com/watch?v=NzH4iT27cKs
https://reportage.wdr.de/lichtverschmutzung#12952
Karte der Lichtverschmutzung:
https://www.lightpollutionmap.info
Initiativen:
http://lichtverschmutzung.de/
https://licht-aus-schweinfurt.de/
- Zugvögel werden irritiert
Künstliches Licht irritiert Zugvögel, die vom Kurs abkommen. Viele kollidieren auch mit beleuchteten Gebäuden und sterben.
- Insekten verenden an Laternen
Insekten werden von hellen Laternen angezogen. Sie kreisen so lange um das Licht, bis sie vor Erschöpfung sterben. Jeder kennt Straßenlaternen voller toter Insekten. Diese Insekten fehlen dann in der Nahrungskette und beim Bestäuben von Pflanzen - auch der Nutzpflanzen des Menschen!
- Nachtaktive Tiere werden irritiert
Einige Vogelarten wurden schon dabei beobachtet, wie sie in beleuchteten Gebieten Stunden früher als gewöhnlich anfangen zu singen. Zu kurze Nachtruhe und zu lange Tage sind Stress und Anstrengung für die Tiere. Die langfristigen Auswirkungen werden noch erforscht.
- Der Tag- Nacht-Rhythmus des Menschen wird gestört
Schon seit Urzeiten regelt der Tag-Nacht Rhythmus der Erde (24-Stunden-Periode) zusammen mit den Jahreszeiten den Ablauf des Lebens auf der Erde. Alle Lebewesen orientieren sich in ihrem Tagesablauf daran. Einige nutzen den Tag als aktive Zeit (z.B. der Mensch), andere sind nachtaktiv. Die jeweils andere hälfte des Kalendertages nutzen alle Lebewesen als Ruhephase.
- Für die Produktion des als "Schlafhormon" bekannten Hormons Melatonin ist Dunkelheit zwingend erforderlich. Doch Melatonin dient nicht nur dem Schlaf, es unterdrückt auch das Wachstum einiger Krebsarten.
- Der Sternenhimmel wird nahezu unsichtbar
Gelegentlich wird argumentiert, dies stelle nur für ein paar Astronomen ein Problem dar und Maßnahmen zur Begrenzung der Lichtverschmutzung seien daher nicht von allgemeinem Interesse. Das ist UNSINN!
Die Aufhellung des Nachthimmels hat weitreichende ökologische Konsequenzen und selbst die Folgen für die Astronomie dürfen nicht unterschätzt werden:
Die Betrachtung des Sternhimmels gehört zu den ältesten Kulturgütern der Menschheit.
Früher war die Beschäftigung mit dem Sternhimmel notwendig zur Bestimmung der Zeit und zur Erstellung von Kalendern.
Die Entdeckung neuer Länder und Kontinente wäre ohne Sternkunde nicht möglich gewesen.
Die professionelle Astronomie stellt einen wichtigen Teil der physikalischen Grundlagenforschung dar, da am Himmel Beobachtungen von Vorgängen möglich sind, die wir im Labor nicht nachstellen können. Kommunikation, Navigation und unser Wissen vom Kosmos, dies alles wäre ohne die Astronomie nicht möglich!
Die professionelle Astronomie hat sich schon heute mit Ihren Einrichtungen und Instrumenten in entlegenste Gebiete der Erde oder gar in den Weltraum zurückgezogen, was in den meisten Fällen mit einem erheblichem Mehr an Aufwand und Kosten verbunden ist. Der "Nachwuchs" ist dazu oft nicht in der Lage.
- Energie wird verschwendet
Licht, das ungenutzt in die Umgebung oder den Himmel strahlt, ist sinnlose Energieverschwendung! Dieses Licht erfüllt keinen Zweck und nutzt niemandem. Trotzdem wird zur Erzeugung dieses Lichts kostbare Energie verbraucht, welche zumeist noch aus fossilen Energiequellen stammt. Somit werden wertvolle Ressourcen verschwendet und unnötig viel CO2 ausgestoßen.
- Klimawandel
Durch die Freisetzung von CO2 und anderen "Klimagasen" bei der Energieerzeugung wird nachweislich der Klimawandel beschleunigt und der Meeresspiegel steigt. Weltweit werden Milliarden ausgegeben, um auf erneuerbare Energien umzusteigen und effizienter mit Energie umzugehen. Nur beim Licht wird munter weiter verschwendet, als wären die Ressourcen endlos. Schluss damit!
- Geld wird verschwendet
Licht, das ungenutzt in die Gegend oder den Himmel strahlt, erfüllt keinen Zweck, kostet aber Energie. Und Energie kostet Geld. Warum geben wir sowohl im privaten als auch im gewerblichen und öffentlichen Bereich Geld aus für etwas, dass wir gar nicht brauchen?
Zu all diesen Themen gibt es Initiativen, Petitionen und Bewegungen, und das aus vielen guten Gründen. Das Thema Lichtverschmutzung bringt all diese Themen an einem Punkt zusammen. Mit einfachen, kostengünstigen Maßnahmen könnte in all den genannten Bereichen eine Verbesserung erreicht werden - ohne, dass es dadurch dunkel in der Stadt werden muss.
Es geht nämlich nicht (wie oft missverstanden wird) darum, komplett auf Beleuchtung zu verzichten. Es geht darum, dass nur dort beleuchtet wird, wo es wirklich notwendig ist, nur so stark, wie es notwendig ist und nur dann, wenn es notwendig ist.
Verbindliche Regelungen zu Art, Dauer und Stärke von künstlicher (Außen-)Beleuchtung hätte viele Vorteile und keine Nachteile - warum gibt es diese Regeln noch nicht, Frau Umweltministerin?
Artikel zum Thema:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtverschmutzung
https://www.br.de/themen/wissen/lichtverschmutzung-lichtsmog-licht-nacht-himmel-milchstrasse-tier-led-hell-102.html
Videos zum Thema:
http://www.ardmediathek.de/tv/odysso-Wissen-im-SWR/Reportage-mit-Lena-Verlust-der-Nacht-/SWR-Fernsehen/Video?bcastId=246888&documentId=27288980
https://www.youtube.com/watch?v=NzH4iT27cKs
https://reportage.wdr.de/lichtverschmutzung#12952
Karte der Lichtverschmutzung:
https://www.lightpollutionmap.info
Initiativen:
http://lichtverschmutzung.de/
https://licht-aus-schweinfurt.de/
Wie die Unterschriften übergeben werden
Der aktuelle Stand wurde Bundesumweltministerin Svenja Schulze im März 2019 per Post zugesandt. Leider hat sie darauf bisher überhaupt nicht reagiert.
Wir sammeln daher weiter Unterstützer, bis wir eine signifikante Zahl an Unterschriften zusammen haben, die die Politik (hoffentlich) nicht ignorieren kann.