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An: den Bundesminister für Gesundheit Jens Spahn (CDU), an die Gesundheitsminister*innen und -senator*innen der Länder

Olympischer Brief gegen den Pflegenotstand - für mehr Personal im Krankenhaus!

Seit Januar reist der Olympische Brief von Krankenhaus zu Krankenhaus - durch ganz Deutschland. Tausende Krankenpfleger, Ärzt*innen, Hebammen und Reinigungskräfte unterschreiben auf den langen Papierrollen in dem Metallkoffer. Sie fordern von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) endlich gute Bedingungen für die Pflege und Versorgung im Krankenhaus - allem voran eine echte Personalbemessung am Bedarf!

Mit dieser Petition stellen wir uns hinter die Pflegekräfte, Ärzt*innen, Hebammen, Reinigungskräfte und alle anderen Beschäftigten, die täglich wertvolle Arbeit für uns leisten. Wir fordern Gesundheitsminister Spahn und die Gesundheitsminister der Länder auf, ihre Forderungen zu erfüllen! Unsere Unterschriften werden wir gemeinsam mit dem Olympischen Brief auf der Gesundheitsministerkonferenz am 5. Juni in Leipzig übergeben.

Hier nun der Text des Olympischen Briefes:

An die Gesundheitsminister*innenkonferenz,
den Bundesminister für Gesundheit,
die Gesundheitsminister*innen und -senator*innen der Länder

Wir schreiben Ihnen aus dem ganzen Bundesgebiet , aus öffentlichen, privaten, freigemeinnützigen und kirchlichen Krankenhäusern. Wir sind Pflegekräfte, Ärzt*innen, Hebammen, Reinigungskräfte, Physio- und Ergotherapeut*innen, Logopäd*innen, MT-R-L-F-A‘s, Service-,Verwaltungs- und Technikangestellte.

Wir haben es satt, ausgenutzt und verheizt zu werden!

- Wir fordern eine echte Personalbemessung am Bedarf!
Schreiben Sie das gesetzlich fest!
- Führen Sie die verbindliche Bedarfsermittlung auf Basis einer aktualisierten Pflegepersonalregelung (PPR) und verlässliche Personalbemessungen für alle Berufsgruppen in den Kliniken ein.
- Stellen Sie die Finanzierung aller Personalkosten nach krankenhausindividuellem Bedarf dauerhaft sicher.
- Gewährleisten Sie nachhaltige Investitionsförderung durch die Länder.
- Schaffen Sie die Fallpauschalen als Abrechnungssystem ab! Garantieren Sie damit gute Arbeitsbedingungen und bedarfsgerechte Versorgung in jeder Schicht.

Dann – und nur dann – werden viele Teilzeitkräfte wieder aufstocken, Berufsaussteiger*innen zurückkehren und junge Menschen werden sich wieder für den Pflegeberuf entscheiden. Krankenhausbeschäftigte, Patient*innen und Angehörige aus ganz Deutschland stehen hinter diesen Forderungen und mit ihnen die überwältigende Mehrheit der Menschen in diesem Land.
Denn alle wissen, dass es sie selbst oder Angehörige treffen kann und wird. Wir alle brauchen eine gute und sichere Versorgung im Krankenhaus. Wir haben ein Recht darauf! Gemeinsam mit über 20 Bündnissen aus dem gesamten Bundesgebiet fordern wir es ein.

Warum ist das wichtig?

Die Bedingungen, unter denen wir arbeiten, machen krank – und gefährden die Patient*innen. Burnout, Depressionen und chronische Rückenschmerzen nehmen zu. Stress und Überlastung sind der unerträgliche Normalzustand. Viele von uns sind unterbezahlt und prekär beschäftigt. Und wir sind viel zu Wenige. An uns wird gespart und es wird sich an uns bereichert. Patient*innen werden blutig entlassen und Angehörige sind gezwungen, den Pflegenotstand selbst abzufedern. Das macht uns wütend und wir nehmen es nicht länger hin! Seit der Einführung der Fallpauschalen agieren Krankenhäuser wie Konzerne im Konkurrenzkampf. Patient*innen und Beschäftigte werden den Zwängen von Kostendruck und Profitmaximierung untergeordnet. Ihr Leben, ihre Bedürfnisse und Sorgen, selbst ihre Schmerzen spielen keine Rolle. Im durchökonomisierten Krankenhausbetrieb sind Gewinn und Verlust, schwarze und rote Zahlen die einzigen, unerbittlichen Taktgeber.
Dieses System ist politisch gewollt und Sie, Minister*innen, stehen dafür in der Verantwortung.
Die Personaluntergrenzen, mit denen Sie vorgeben zu handeln, ändern daran nichts. Sie bescheinigen sogar 3⁄4 der Krankenhäuser, zu viel Personal zu haben und ermöglichen weiteren Stellenabbau. Die Menschen müssen entsprechend ihres Bedarfs versorgt werden und nicht entlang eines Minimums.
Die Herausnahme der Pflegepersonalkosten aus den Fallpauschalen und die Finanzierung jeder neu eingestellten Pflegekraft durch die Krankenkassen war ein richtiger Schritt in diese Richtung. Ihm
muss jetzt die Einführung einer bedarfsorientierten Personalbemessung folgen und kein billiger Trick, der den alten Zustand wieder herstellt, etwa mit Pflegepauschalen.

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2019-06-05 14:17:46 +0200

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