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An: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

Besser teures Wasser, als kein Wasser

Mangelnde Niederschläge, sinkende Grundwasserspiegel, zunehmend schlechtere Wasserqualität durch unsachgemäße Bodeneinträge, ganz besonders im Osten der Republik werden die Wasserprobleme zunehmend gravierender. ---Weltweit sind bestimmte Gebiete immer häufiger von Dürreperioden betroffen. Durch Wassermangel erzeugte Konflikte, Ernteverluste und ausgetrocknete, sterbende Wälder waren in den letzten Jahren ständig Thema in den Nachrichten, auch bei uns. Es gibt wenig Hoffnung, dass sich diese Entwicklung in absehbarer Zeit von alleine umkehren könnte. Im Gegenteil.
Meerwasserentsalzung mit entsprechender Nachmineralisierung ist zwar sehr teuer, aber eben auch oft die letzte Möglichkeit, um größeren Schaden abzuwenden. Weltweit gibt es deshalb rund 16 000 Anlagen und zahlreiche Projekte, die dann in Verbindung mit entsprechend ausgelegten Pipelines das Süßwasser produzieren, bzw. an den Ort des Verbrauches transportieren. Geschätzte 300 Millionen Menschen sind von Wasser aus Entsalzungsanlagen abhängig.

Könnte eine solche technische Option auch für den Osten Deutschlands Sinn machen?
Ich meine : Ja!

Erstens: Der Salzgehalt des Ostseewassers liegt, bedingt durch den Süßwasserzufluss aus den skandinavischen Ländern, mit ihren teilweise erheblichen Niederschlägen und dem geringen Austausch mit dem Nordseewasser, lediglich bei 0,3 bis 1,8 % ( Nordsee 3,5 %, Mittelmeer 3,8 %, Persischer Golf 4 %). Das würde den Energiebedarf und damit die Unkosten erheblich reduzieren. Welche Technik, ob Umkehrosmose, Elektrodeionisation oder ein neuerlich entwickeltes Membran aus Graphenoxid die Kosten der Entsalzung zusätzlich reduzieren könnte, kann hier dahingestellt bleiben. Ich gehe davon aus, dass der Energiebedarf bei einem so niedrigen Salzgehalt weit unter 2 kWh pro Kubikmeter Wasser liegen dürfte.

Zweitens: Es gibt in der Region schon viel Windenergie, die sich für die Entsalzugsprozesse und den Energiebedarf der Pumpen nutzen ließe, ohne die CO2 -Bilanz zu belasten.

Drittens: In Mecklenburg-Vorpommern dürfte sich in nicht zu großer Entfernung von den Küstenregionen genügend Land für Entsalzungsanlagen finden lassen.

Viertens: Die Pipelines könnten zum großen Teil entlang der bestehenden Autobahnen in Nord-Südrichtung installiert werden, wobei gleichzeitig andere ökologische Ziele berücksichtigt werden könnten ( z.B. Lärmschutz, Flächen für Solarpannele oder Flächen für Insektenschutz).

Fünftens: Von den enormen Mengen an sogenanntem " Schadholz", das in den letzten Jahren in Deutschland angefallen ist, lässt sich mindestens noch die Hälfte zu stabilen Leimholzkonstruktionen verarbeiten. Bei notwendiger überirdischer Verlegung ( Bahntrassen, Straßen) kann dann auf Stahl- oder Stahlbetonkonstruktionen verzichtet werden. Neue technische Baustoffe, wie ein Verbundswerkstoff aus Kohlefasern ( aus Algen) und Naturstein, könnten außerdem für genügende Belastbarkeit sorgen.

Sechstens: Die erheblichen Fortschritte in der Recyclingtechnk im Kunststoffbereich in den letzten Jahren könnten dazu benutzt werden, die Rohre oder Wasserläufe mit Recycling Plastik preisgünstig auszustatten.

Warum ist das wichtig?

Es ist offensichtlich, dass der Klimawandel die Wasserproblematik für bestimmte Regionen auf der Welt verschärft. Das vorher dargelegte Konzept liegt im Trend einer Entwicklung, die sich weltweit abzeichnet.
Ohne Wasser keine Lebensmittel, keine gesunden Wälder. Wasser bleibt neben der Luft zum Atmen und für die Photosynthese von Pflanzen das wichtigste Mittel um biologisches Leben zu ermöglichen.
Wir waren in Deutschland recht gut daran gewöhnt, dass Wasser relativ wenig kostet und immer zur Verfügung steht. In den letzten Jahren aber bestätigten sich die Einschätzungen der meisten Klimaforscher auch im Wasserbereich. Ganz besonders betroffen von Wassermangel war der Osten des Landes.

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2023-01-04 14:24:26 +0100

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