An: die Landrätin des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald Frau Dorothea Störr-Ritter und an die Fraktionsvorsitzenden des Kreistages.
Die Bevölkerung Breisachs und des Kaiserstuhls braucht ein Krankenhaus der Grundversorgung

Sehr geehrte Frau Störr-Ritter, sehr geehrter Herr Rein, sehr geehrter Herr Winterhalter, sehr geehrter Herr Winterhalder, sehr geehrter Herr Löffler, sehr geehrter Herr Gwinner, sehr geehrter Herr Kempf,
wir fordern Sie auf:
Stellen Sie den Status der Helios-Rosmann-Klinik als Allgemeinkrankenhaus mit stationärer Notfallversorgung wieder her.
Dazu gehören zwingend die Fachbereiche Innere Medizin, Allgemeinchirurgie, Gynäkologie/Geburtshilfe, Intensivmedizin und Notfallversorgung. Ansonsten ist die wohnortnahe klinische Allgemeinversorgung insbesondere bei eskalierendem Krankheitsverlauf nicht gewährleistet.
Erhalten Sie sämtliche Arbeitsplätze in der Helios-Rosmann-Klinik Breisach. Werden Sie Ihrer Verantwortung für alle Einwohner:innen des westlichen Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald gerecht. Nutzen Sie die Möglichkeiten Ihrer Sperrminorität im Kreistag.
Betriebswirtschaftliche Maßstäbe dürfen nicht darüber entscheiden, ob ein Allgemeinkrankenhaus mit Notfallversorgung teilweise aufgegeben wird. Maßgeblich ist allein der Bedarf der wachsenden Bevölkerung an wohnortnaher medizinischer Versorgung.
Reine Fachkliniken und Kliniken ohne Notfallversorgung werden der Daseinsvorsorge für die ihnen anvertrauten klinischen Patient:innen nicht gerecht.
Eine Verlagerung der medizinischen Versorgung nach Freiburg ist bei den dort vorhandenen Ressourcen nicht möglich.
Warum ist das wichtig?
Die Entwicklung des Breisacher Krankenhauses in den letzten Jahren bereitet uns als engagierten Bürger:innen der Region große Sorge. Wir sehen die wohnortnahe Gesundheitsversorgung seit der Privatisierung zunehmend gefährdet. Insbesondere beunruhigt uns die Schließung der Bauchchirurgie 2019 und aktuell die Verlagerung des funktionierenden Labors inklusive Blutbank nach Müllheim. Für Notfälle wurde ein Schnelltest-Labor außerhalb des Krankenhauses installiert. Mitarbeiter:innen der Notfallambulanz und der Intensivstation müssen nun neben dem laufenden Betrieb für die Blutanalyse das Krankenhaus verlassen. Die Schnelltests sind zeitaufwendig, im Ergebnis unsicher und zusätzlich teuer.
De facto bedeutet die eingeschränkte Laborsituation einen weiteren Schritt hin zur Einstellung der Notfallversorgung. Ohne Blutbank und damit ohne die direkte Verfügbarkeit von Blutkonserven ist eine für die Patient:innen sichere Durchführung selbst von geplanten Routineoperationen nicht möglich. Schließt ein Krankenhaus ganz oder teilweise, bricht mehr zusammen als nur die medizinische Infrastruktur. Die von privaten Investoren vorgesehenen medizinischen Versorgungszentren können ein Krankenhaus nicht ersetzen.